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Mitarbeitende verdienen häufiger mal ein Krönchen. ©Getty Images

4 Tipps für Wertschätzung, Mitarbeiterbindung und Leistungssteigerung

Mit der entsprechenden Einstellung – und diesen 4 Tipps – ist das gaaanz leicht!

Davon träumt jede Führungskraft: richtig zufriedene Mitarbeitende, die motiviert und dauerhaft in Deinem Team arbeiten. Das ist möglich! Führungskräfte denken oft, dass das höhere Gehalt anderswo der Hauptgrund für Kündigungen ist. Doch das stimmt meist gar nicht! Denn durch mangelnde Wertschätzung im Job wird der Jobwechsel für viele Mitarbeitende erst attraktiv. Mitarbeitende wollen gesehen werden. Mitarbeitende wollen geschätzt werden für all die Arbeit, Mühe und Überstunden, die sie leisten.

Das finde ich mehr als nachvollziehbar. Wenn ich rödele, schufte, maloche, Überstunden mache, mich reinknie, Kühe vom Eis hole und dann dafür – gefühlt – zu wenig oder sogar gar keine Anerkennung von meiner Führungskraft bekomme, dann verstehe ich sehr gut, dass sich Arbeitnehmerinnen einen neuen Job suchen.

Deshalb bekommst Du heute in diesem Artikel vier schnell umsetzbare Tipps, wie Du die Wertschätzung für Deine Mitarbeitenden zeigen kannst. So dass diese spüren, dass Du Dich freust, sie in Deinem Team zu haben. So dass sie ihre eigene Selbstwirksamkeit emotional spüren. So dass Du, die Alpha-Person im Team, eine klare Botschaft sendest: „Dein Beitrag in unserem Team ist wichtig. Du darfst mit Recht stolz auf Dich und Deine Arbeit sein.“

Das geht nur durch Deine explizite Kommunikation mit Deinen Mitarbeitenden. Deine Mitarbeitenden merken zwar, dass sie viel arbeiten. Aber ohne Anerkennung haben vor allem ehrgeizige Mitarbeitende das Gefühl, wenig zu schaffen, da die Arbeitsberge gefühlt eben eher größer werden als kleiner.

Achtung: Wertschätzung nicht auf die leichter Schulter nehmen

Du wirst übrigens überrascht sein, wie leicht Du diese vier Tipps umsetzen kannst. Nimm Dir einen Moment Zeit und notiere Dir die vier Tipps, sonst wird’s nichts mit Deiner regelmäßigen Umsetzung. Und falls Du den einen oder anderen Tipp schon kennst, dann denke nicht „Kenne ich ja schon!“, sondern frage Dich: „Praktiziere ich diesen Tipp schon gewohnheitsmäßig täglich oder mehrmals pro Woche?“

Also, los geht’s mit den vier Tipps.

Tipps eins für mehr Anerkennung, Wertschätzung und Mitarbeiterbindung

Beginne zu beobachten, was Deine Mitarbeitenden gut machen. Fang an, nicht nur das Negative zu sehen (das ist natürlich auch Dein Job), sondern gib Dir Mühe, positive Anstrengungen, kleine Details und hier und da das Reinknien Deiner Mitarbeitenden zu entdecken und dann konkret zu loben.

Damit Du ein Grundrauschen an positiver Wertschätzung täglich leistest, legst Du Dir drei Kieselsteine in Deine linke Hosentasche und nach jedem Lob steckst Du einen Kieselstein in Deine rechte Hosentasche. Ein „Danke“ reicht aber nicht aus. Aber wenn Du so etwas sagst wie: „Danke, liebe Evelin! Du hast Dich gestern im Meeting sehr präzise und klar ausgedrückt. Dadurch hatten wir wenig Diskussionen und konnten den Agendapunkt zügig abschließen. Danke, dass Du das so gut und sorgfältig vorbereitet hast.“ Das wäre ein Lob, welches es verdient, einen Kieselstein in die rechte Hosentasche zu legen.

Tipp zwei für mehr Mitarbeiterbindung

Es ist November, und demnächst stehen Weihnachtsfeiern an. Deshalb der Tipp: Schreibe für jeden Deiner Mitarbeitenden, die direkt an Dich berichten, per Hand eine Weihnachtskarte. Und vielleicht hast Du auch noch einen oder zwei Kolleginnen, denen Du eine solche Karte schreiben möchtest. Vielleicht hat es sogar Deine Führungskraft verdient, eine handgeschriebene Weihnachtskarte von Dir zu erhalten. Schreib in dieser Karte, welche Qualitäten, welche Fertigkeiten, welche Skills und welche Beispiele im Verhalten Du dieses Jahr ganz besonders geschätzt hast.

Und wenn Dir da wenig einfällt, dann starte ab sofort folgenden Prozess: Einmal im Quartal machst Du eine Notiz für jeden Deiner Mitarbeitenden: „Welche ein oder zwei Punkte könnte ich in einer Weihnachtskarte im November oder Dezember erwähnen?“ So hast Du immer genug Futter für qualitativ hochwertige, wertschätzende Weihnachtskarten. Diese Weihnachtskarten schreibst Du selbstverständlich nicht mit dem Computer, sondern mit der Hand.

Tipp drei für mehr Anerkennung und Mitarbeiterbindung

Wenn Du Mitarbeitende hast, über deren Engagement Du Dich besonders freust, dann sag zu Deinem Mitarbeiter in einem passenden Gespräch. „Ich bin wirklich froh, Dich in meinem Team zu haben. Du kümmerst Dich hervorragend um A, B und C. Ich weiß immer, ich kann mich auf Dich verlassen und da läuft es einfach. Danke, dass Du in meinem Team bist!“

Ich sage diesen Satz bestimmt fünf bis zehn Mal oder öfter im Jahr zu meiner Mitarbeiterin Cindy, immer wenn ich das in mir spüre und ich einfach dankbar bin, dass meine Mitarbeiterin eine engagierte und kompetente Person ist, die mich und mein Unternehmen weiterbringt.

Tipp vier für mehr Mitarbeiterbindung und Wertschätzung

Viele Führungskräfte sind sehr eloquent. Vielleicht gehörst auch Du dazu. Doch Deine Eloquenz tötet mitunter die Kreativität und das Engagement Deiner Mitarbeitenden. Warum? Weil Du auch oft die Lösungen vorgibst. Weil Du die Gespräche dominierst. Weil Du häufig nur Deine eigene Meinung kundtust, statt Fragen zu stellen, um das Wissen und das Engagement Deiner Mitarbeitenden besser zu nutzen. Deine Eloquenz ist – je nach Ausprägung – mangelnde Wertschätzung pur.

Beobachte Dich deshalb selbst: Wie hoch ist Dein Redeanteil in einem Dialog? 50 Prozent wäre okay. Wie viele der besprochenen Lösungen kommen von Dir, statt von Deinen Mitarbeitenden?

Wenn Du es ernst meinst damit, weniger zu reden und mehr Lösungen von den Mitarbeitern einzufordern, dann frag doch zweimal pro Woche nach einem Eins-zu-eins-Gespräch mit einem Mitarbeitenden:

  1. „Wie hoch war mein Redeanteil?“

  2. „Von wem kam heute die Lösung?“

Lass Dich überraschen, was Deine Mitarbeitenden sagen. Allein die Tatsache, dass Du weißt, dass Du diese Frage im Anschluss stellen wirst, wird Dich Schritt für Schritt dahin bewegen, mehr Fragen zu stellen und mehr nach Lösungsideen Deiner Mitarbeitenden zu forschen. Und das wird dazu führen, dass Du die eine oder andere zusätzliche Frage stellst, statt selbst zu reden.

Gute Mitarbeitende lieben es, sich einzubringen und Teil der Lösung zu sein. Und sie hassen es, nur wie ein Soldat die Ideen anderer stumpf auszuführen zu müssen. Also, wünschst Du Dir Soldaten oder mitdenkende, engagierte Persönlichkeiten? Ja, das dachte ich mir.

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Wenn Du Interesse hast an einer Keynote zum Thema „Unternehmenskultur, Mitarbeiterbindung & Wertschätzung“, dann melde Dich gern bei mir. Diese Keynote gibt’s von mir auch als Trainingstag für eine Gruppe von Führungskräften. Schreib mir bei Interesse gern eine E-Mail: service@markus-jotzo.com.

Was sagst Du zu diesen vier Wertschätzungs-Tipps? Welche davon praktizierst Du schon? Welche kannst Du noch in Dein Repertoire aufnehmen? 

Zusammengefasst noch mal die vier Tipps:

Tipp 1: Bewusst positives Verhalten beobachten und loben

Tipp 2: Deine handgeschriebenen Weihnachtskarten

Tipp 3: „Ich bin richtig froh, Dich in meinem Team zu haben.“ + Begründung

Tipp 4: Weniger reden, mehr fragen: nach Lösungen und Ideen Deiner Mitarbeitenden.

Viel Erfolg bei Deiner Umsetzung!

Und: Empfiehl diesen Artikel gern weiter, teile ihn, like ihn. Merci!

Ach, zum Abschluss noch eine Statistik für Dich: In der internationalen Gallup-Studie kam heraus, dass neun von zehn Führungskräften sich für eine 'gute Führungskraft' halten. Leider kam in derselben Studie heraus, dass zwei von zehn Mitarbeitenden wegen der eigenen schlechten Führungskraft überlegen zu kündigen. Oha! Da sind wir wieder beim Thema Selbst- und Fremdbild. Die Führungskraft denkt, sie macht einen guten Job. Aber die Mitarbeitenden kotzen im Strahl. Wenn Du möchtest, dass Dir das nicht passiert, dann hol' Dir Informationen zu meinem Leadership Habits Coaching Programm.

Bis bald, Dein Markus Jotzo.

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Markus Jotzo schreibt über Wirtschaft & Management, Bildungswesen, Job & Karriere, Personalwesen

Markus Jotzo. Autor, Redner und Trainer für Führung. Seit 2005 provoziert und unterstützt er Führungskräfte in Deutschland und weltweit. Sein Podcast heißt "Führen wie ein Löwe". Mit seinem Blog, seinen Büchern, Reden, Seminaren und Artikeln inspiriert er Menschen in über 15 Ländern.

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