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5 Tipps zur Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch

Nachdem Du einige Bewerbungen verschickt hast, kommt endlich eine Einladung zum Jobinterview. Du freust Dich unglaublich, zerbrichst Dir aber den Kopf darüber, wie Du mit der berühmt-berüchtigten Gehaltsfrage umgehen sollst. Sie bereitet Dir schlaflose Nächte, und du weisst nicht, wie Du kühn und locker an die Sache rangehst. Das will ich ändern.

Jeder neue Job bringt auch neue finanzielle Chancen mit sich. Aus diesem Grund solltest Du top vorbereitet in ein Bewerbungsgespräch gehen. Jeder Jobsuchende oder Stellenwechsler kennt die Situation: Wenn Du einen Wert sagst, der viel zu hoch ist, verschreckst Du Deinen neuen Arbeitgeber. Setzt Du Dein Wunschgehalt jedoch zu niedrig an, verkaufst Du Dich unter Deinem Wert.

Was bist Du Dir selbst wert?

Deine persönliche „Schmerzgrenze“ legt niemand anderes fest als Du selbst. Sie ist eine Mischung aus branchenüblichem Gehalt und Deiner persönlicher Präferenz und was Du zum Leben brauchst.

Kein Gehalt nennen beim Jobinterview

Ich bin kein Fan davon, dass den Bewerberinnen und Bewerbern der erste Ball zugespielt wird, wenn es um die Gehaltsvorstellung geht. Denn es gibt kein Unternehmen, das nicht schon im Vorfeld eine vage Gehaltsspanne definiert.

Deshalb empfehle ich Dir, dass Du keine konkrete Summe oder Spannbreite nennst. Tust Du es, entfällt bei Dir jegliche Verhandlungsbasis. Besser ist es, wenn Du Dir vom Unternehmen ein Angebot machen lässt.

Was sollst Du also antworten, um Deinem Gegenüber den Ball zurückzuspielen? Hier zwei Varianten, die Du locker aus dem Ärmel schütteln kannst:

Im Moment konzentriere ich mich voll und ganz darauf, die Stelle zu finden, die zu meinem Karriereziel am besten passt. Und wenn es Ihre Stelle sein sollte, dürfen Sie mir gern ein Angebot unterbreiten, welches Sie als angemessen empfinden. Wie hoch Ihr Angebot konkret ist, verraten Sie mir bestimmt gleich, oder?“
Ich bin mir sicher, Sie haben in diesem Unternehmen eine durchdachte Gehaltsstruktur (alternativ: Lohnsystem) und daher bereits eine konkrete Spanne im Kopf. Ich würde mich freuen, wenn wir gleich über diese sprechen könnten.

Das klingt doch nach einem geschickten, selbstbewussten Statement, oder? Damit Du dieses Statement aber auch gekonnt und authentisch im Bewerbungsgespräch abliefern kannst, solltest Du Dich, wie eingangs erwähnt, echt gut darauf vorbereiten. Wie Du das konkret machst, erfährst Du in den folgenden 5 Tipps.

5 Tipps, um im Vorstellungsgespräch souverän Dein Gehalt zu verhandeln

1. Informiere Dich über übliche Gehälter

Bevor Du dem Personaler gegenübersitzt und er Dich nach Deinem Wunschgehalt fragt, musst Du festlegen, was Dir Deine Lebenszeit wirklich wert ist.

Um bei der Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch sattelfest zu sein, musst Du herausfinden, was üblicherweise für diese Position in der Branche bezahlt wird. Recherchiere in Deinem Freundeskreis oder befrage das Internet. Für sämtliche Berufsfelder findest Du Gehaltsdurchschnittswerte. Vielleicht kennst Du ja sogar jemanden mit der gleichen Jobposition in Deinem beruflichen Netzwerk? Frag sie.

Lege vor dem Vorstellungsgespräch bereits Deine persönliche Untergrenze beim Gehalt fest. Unter dem Wert verkaufen im Job ist keine Option. Denn längerfristig würdest Du frustriert werden. Die Folge: Du würdest bald innerlich kündigen und Dich nach einem neuen Job umschauen.

2. Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch – welche Fähigkeiten bringst Du ein?

Zur Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch kommt es meistens erst am Ende des Gesprächs mit dem Recruiter. Bis zu diesem Zeitpunkt hattest Du bereits viele Chancen, um Deinen potenziellen Arbeitgeber von Dir zu überzeugen.

Ausserdem bietet die Zeit vor der Frage nach Deiner Gehaltsvorstellung genügend Raum, selbst viele Fragen zu stellen. Erkundige Dich über die Aufgaben und Anforderungen der ausgeschriebenen Stelle. Lege den Fokus bei den Fragen im Bewerbungsgespräch vor allem auf die Verantwortung im Job, die auf Dich zukommen würde.

Überlege Dir mit ganz konkreten Beispielen, was es bedeutet, diese Verantwortung(en) zu tragen.

  • Wer ist von dieser Verantwortung abhängig?

  • Wann in Deiner Karriere hast Du diese Skills bereits eingesetzt?

  • Warum bist gerade Du die richtige Person?#

  • Was rechtfertigt den Preis, den das Unternehmen in Form Deines Gehalts, bezahlt?

Bei der letzten Frage, die Du Dir bereits vor dem Vorstellungsgespräch selbst beantworten sollst, sollte es keine Zweifel geben. Umso wichtiger ist es, dass Du Dich schon vor dem Jobinterview genau mit dem Unternehmen auseinandersetzt.

Natürlich gilt das auch für das Stelleninserat. Dort findest Du immer die erforderlichen Kenntnisse und Fähigkeiten.

Generell gilt: je mehr Verantwortung Du trägst, umso mehr verdienst Du.

Betone, dass Du davon überzeugt bist die/der Richtige für den Job zu sein. Zeige auf, dass Deine Leistung jeden Rappen oder Cent wert ist, indem Du die Tragweite Deiner künftigen Aufgaben und Verantwortung im neuen Job nochmals selbst in Worte fasst.

3. Verkaufe Dich nicht unter Deinem definierten Wert

Wir tendieren dazu, uns beruflich unter unserem Wert zu verkaufen. Aus Angst, den Job nicht zu bekommen, aus Selbstzweifel oder Unsicherheit. Das Wort Lohnverhandlung beinhaltet jedoch schon die Info, dass man sich gegenseitig finden muss.

Somit logisch, dass sowohl Recruiter als auch Du als Bewerber:in erstmal ihre eigenen beruflichen Interessen auf den Tisch legen. Dein Wunschgehalt und das Gehalt, das das Unternehmen vorweg definiert hat, kann unterschiedlich sein. Dazwischen liegt die Verhandlungsbasis bei der Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch.

Deshalb: Du kannst tief durchatmen, Selbstvertrauen im Jobinterview zeigen und beim Thema „Gehaltsvorstellung formulieren“ keine Schweissausbrüche bekommen. Denn, Du hast Dich ja bereits informiert, was branchenüblich ist und wo Deine unverhandelbare Schmerzgrenze liegt.

4. Uneinigkeit bei Gehaltsverhandlung im Vorstellungsgespräch

Natürlich kann es auch vorkommen, dass Bewerber und Personaler beim Wunschgehalt keine Übereinstimmung finden. Sprich: Das Bewerbungsgespräch verlief gut, aber was die Entlohnung für den neuen Job angeht, liegen die Zahlen zu weit auseinander. Das Jobinterview war jedoch toll und die offene Stelle klingt nach wie vor passend: Du würdest diesen Job also gerne machen? Wenn keine Verhandlungsbasis beim Gehalt mehr besteht, schlage Alternativen vor! Das könnten Leistungen sein, die die Firma den Mitarbeitenden individuell zuspricht. Beispiele dafür sind:

  • ein Firmenauto

  • gute Altersvorsorgeleistungen

  • Fringe Benefits (Fitnessstudiobeiträge etc.)

  • firmeninterne Kinderbetreuungsplätze

  • flexible Arbeitszeiten oder Homeoffice

  • weniger Arbeitsstunden statt mehr Gehalt

Überlege Dir bereits vor dem Jobinterview, von welchen Leistungen im Arbeitsalltag Du neben Deinem Wunschgehalt noch profitieren kannst.

5. Gestalte Deine Bewerbungsunterlagen dementsprechend

Wenn Du absolut nicht mit Lohnverhandlungen beim Vorstellungsgespräch konfrontiert werden möchtest, hast Du immer noch die Möglichkeit, bereits in Deinen Bewerbungsunterlagen den Gehaltsrahmen festzulegen.

Kein Recruiter wird Dich einladen und Dir ein Lohnangebot unter dem machen, was er in Deiner Bewerbung gelesen hat.

Alternativ kannst Du, sofern keine Gehaltsangabe im Stelleninserat steht, den Personaler anrufen. Es ist nichts Verwerfliches dran, vor Einreichen der Bewerbung das Gehalt anzusprechen. Argumentiere, dass Dir Transparenz wichtig ist und Du gern abschätzen möchtest, ob eine potenzielle Zusammenarbeit realistisch ist.

FAZIT

Unter all den Fragen beim Jobinterview ist die Gehaltsfrage einer der unangenehmsten. Ich verspreche Dir, dass sie mit guter Vorbereitung, Recherche und dem nötigen Selbstvertrauen ein Leichtes sein wird. Wende die Tipps aus dem Beitrag an – und Du wirst sehen: Dein beruflicher Wert hat keine Verhandlungsbasis mehr nötig.

----------------------------------------------- PS: Wann immer Du bereit bist, hier zwei Dinge, die ich für Dich tun kann: 1) WOW-Lebenslaufvorlagen. Lande mit Deiner Bewerbung auf dem Stapel „Wird eingeladen“. 2) Online-Bewerbungskurs WUNSCHKANDIDAT. Meine 100-fach erprobte Bewerbungsstrategie, damit auch Du endlich aus Jobangeboten wählen kannst, anstatt nur Absagen zu kassieren.

Kommentare

Selma Kuyas schreibt über Job & Karriere, Internet & Technologie, Wirtschaft & Management, Marketing & Werbung

Mein Credo: Unsere Lebenszeit ist viel zu kostbar, um in einem Job festzustecken, der uns frustriert. Als Coach für Bewerbung & Karriere und 2-fache LinkedIn Top Voice unterstütze ich Menschen, damit sie beim Karrieresprung sicher landen. Gemeinsam sorgen wir für den WOW-Effekt in Deiner Bewerbung!

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