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Ein Herz für Recruiter·innen: Begreif unsere Nachrichten als Chance! | © Getty Images

8 gute Gründe, warum du auf Recruiter-Nachrichten antworten solltest

Schreib Recruiter·innen lieber zurück – auch wenn du nicht auf Jobsuche bist. So verschaffst du dir Zugang zum „Club der noch nicht veröffentlichten Jobs“, Gehaltsprognosen und vielem mehr.

Wer bei XING angemeldet ist, kennt sie: Recruiternachrichten, die einen in schöner Regelmäßigkeit erreichen.

Hinter solchen Nachrichten sitzen Menschen wie ich. Menschen, die für ihren Arbeitgeber oder für Kunden losziehen, um Verstärkung zu finden. Wir sitzen in unterschiedlichsten Rollen im Unternehmen, mal als Recruiter·innen, mal als „Personaler“, mal als Talent Acquisition Partner, mal als HR Consultants, mal als Active Sourcer.

Egal ob die Nachricht, die dich erreicht, gut oder schlecht geschrieben ist oder ob das Angebot passt oder nicht: Hier sind 8 gute Gründe, warum du auf Recruiter-Nachrichten antworten solltest.

1. Recruiter·innen sind sehr gut vernetzt

Recruiter:innen sind Kommunikations-Schnittstellen und im Unternehmen gut vernetzt. Sie hören aus unterschiedlichsten Fachbereichen, wer wo fehlt und wo es Bedarf gibt. Selbst wenn die aktuelle Stelle nicht passt, vielleicht passt ja die nächste!

Und: 40–70% der Jobs werden über das Netzwerk vergeben und nicht über die gute alte Stellenanzeige. Das ist deine Chance, hier direkt in der Pole Position zu sein, wenn wirklich das perfekte Match dabei ist.

2. Recruiter·innen sind Informationsquellen

Recruiter:innen wissen Bescheid. Beispiel Gehalt: Auch wenn es das berühmte Recruiter-Bewerber-Pingpong gibt („Was kann ich denn verdienen?“ – „Ja, was wollen Sie denn verdienen?“ – „Naja… was kann ich denn verdienen?“), Recruiter·innen kennen die Gehaltsspannen in ihrem Unternehmen sehr gut. Auch wenn sie diese nicht immer verraten.

Dieses Wissen kann man gut anzapfen, wenn man Recruiter:innen nach ihrer Einschätzung zur eigenen Expertise, zum Gehalt oder zu Gehaltsbändern im Unternehmen fragt. Einen Hinweis bekommt man eigentlich immer.

Recruiter·innen bei Personaldienstleistern wissen sogar noch mehr: Sie kennen nämlich unterschiedlichste Unternehmen und deren Gehaltsvorstellungen.

3. Recruiter·innen bieten Zugang zu einem exklusiven Club

Recruiter·innen haben und bieten Zugang zum „Club der noch nicht veröffentlichten Jobs“. Jenen Jobs, die im Hinterkopf eines Fachbereichs schlummern, die noch nicht vom Betriebsrat freigegeben wurden oder zu denen, die bisher nur als Planstelle fürs nächste Quartal existieren oder – auch das gibt’s – zu denen, die ganz plötzlich frei werden.

Sich mit einem Recruiter zu vernetzen und im Gedächtnis zu bleiben, kann bei passender Expertise deine Eintrittskarte zu einem Bewerbungsverfahren werden, von dem noch niemand anderes weiß.

4. Recruiter·innen kennen andere Recruiter·innen

Auch Recruiter·innen wechseln ihre Jobs, werden vom Recruiter zum Personaler oder zum HR Business Partner und und kennen aus ihren alten Jobs auch wieder Recruiten, Personaler, HR Business Partner ...

Vielleicht verweisen sie dich an Ex-Kolleg·innen, die genau DICH suchen?! Aktiv zu fragen, ob es noch Menschen gibt, mit denen eine Vernetzung empfohlen wird, kann wieder neue Möglichkeiten eröffnen. Denn es heißt ja: Jeder kennt jeden über nur 6 Ecken!

5. Recruiter·innen haben schon viel gesehen und gehört

Auch wenn Recruiter zu Absagegründen in aller Regel keine detaillierte Auskunft geben, kannst du immer fragen, was du besser machen kannst.

Denn: Recruiter·innen kennen gute und schlechte Anschreiben und CVs, Bewerbungsfotos, Profile auf XING oder anderen Plattformen. Sie können dir Tipps geben, wie du deine Bewerbungsunterlagen gestaltest oder aufbaust und womit du im XING Profil punkten kannst.

Mein eigener Tipp zum sofort Umsetzen: Im XING Profil nicht Zuverlässigkeit und Verantwortungsbewusstsein unter „Ich biete“ nennen, sondern lieber die letzte Schulung, deine SAP-Kenntnisse oder die Inhalte der letzten Weiterbildung. Nach solchen Begriffen suchen wir nämlich.

6. Recruiter·innen sind dein Plan B

Sich mit Recruiter·innen zu vernetzen und regelmäßig Kontakt zu halten, kann dein Safety-Back-up sein, wenn sich privat oder beruflich bei dir etwas ändert. Sie sind der direkte Draht ins Unternehmen oder – arbeiten sie auf Dienstleisterseite – zu neuen Kunden. Mein Tipp: Bevor du Bewerbungen schreibst, denke an den „Club der noch nicht veröffentlichten Jobs“ und dessen Türsteher·innen.

7. Recruiter·innen denken langfristig

Klar gibt es auch immer kurzfristige Bedarfe. Viele interne Recruiter und HR-ler pflegen aber heute Kandidatenpools und Kontakte zu Expert·innen, die das eigene Unternehmen dezidiert oder immer wieder sucht. Vielleicht passt es heute nicht – nach der nächsten Quartals- oder Personalbedarfsplanungsrunde kann das aber schon ganz anders aussehen. Und zack, bist du wieder im Rennen!

8. Last, but not least: Recruiter·innen sind auch Menschen 😉

Wir Recruiter·Innen sind in unterschiedlichsten Jobzusammenhängen tätig: Im Unternehmen, beim Dienstleister, mit vollem Fokus aufs Recruiting oder mit Recruiting als ein Teil unseres Jobs.

Viele von uns haben Zielvorgaben, an denen sie gemessen werden, von time to hireüber Rückmeldequoten oder sogar Vorgaben, wie viele Personen wir pro Woche kontaktieren sollen.

Was uns alle vereint: Wir freuen uns über eine nette Zeile, auch wenn es nicht passt, über konstruktive Kritik und ganz besonders auch über die Verbindung zwischen zwei Gehirnen, die entsteht, wenn man sich persönlich austauscht!

Dreh den Spieß doch mal um: Auf XING kannst du Recruiter·innen aktiv anschreiben. Empfehlungen findest du auf XING unter „Netzwerk“.

Kommentare

Anja Hanssen schreibt über Job & Karriere, Personalwesen, Employer Branding, Active Sourcing

Anja ist im 🤍 Detektivin und beruflich Recruiterin beim XING Talentservice. Ihre Erfahrungen als In-House Personalerin & Recruiterin in der Personaldienstleistung helfen ihr, alle Seiten des Recruitings zu verstehen: Kunde, Company und Talente. Ihr Antrieb: Do what you really, really love.

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