Authentisches Anschreiben: So wird es persönlich und dennoch professionell
Das Anschreiben ist eine Herausforderung. Es soll professionell, aber nicht steif klingen. Persönlich, aber nicht zu privat. Authentisch, aber trotzdem seriös.
Die gute Nachricht: Ein gelungenes Anschreiben ist keine Zauberei – und Authentizität und Professionalität schließen sich keineswegs aus. Wie Du diesen Spagat hinbekommst, haben wir in der aktuellen Folge unseres Podcasts Work Exposed mit Karrierecoach und Ex-Recruiterin Silke Koppitz besprochen. Hier die wichtigsten Learnings für dein perfektes Anschreiben.
Immer wieder taucht die Frage auf: Ist das Anschreiben noch zeitgemäß? Schließlich legen viele Unternehmen mittlerweile mehr Wert auf den Lebenslauf. Aber Achtung: Wenn ein Anschreiben gefordert ist, solltest Du auch auf jeden Fall eins verfassen und mitschicken.
Warum? Ein gutes Anschreiben zeigt, dass du nicht nur qualifiziert bist, sondern auch kommunizieren und argumentieren kannst – ein Skill, der in fast jedem Job wichtig ist. Und mal ehrlich: Wenn es am Ende den Ausschlag zwischen Dir und einer anderen Person gibt, die sich weniger Mühe gegeben hat, wer hat dann die besseren Karten?
Jetzt reinhören und mehr lernen: 🎧 Spotify | 🎧 Apple Podcast | 🎧 Amazon Music | 🎧 Podimo
Damit dein Anschreiben professionell und trotzdem persönlich wirkt, hilft ein klarer Aufbau:
🔹 Erster Absatz: Warum dieser Job?
Zeige, dass Du Dich mit der Stelle und dem Unternehmen auseinandergesetzt hast. Warum passt der Job zu Dir? Was reizt Dich an der Branche, dem Team oder einem bestimmten Projekt?
🔹 Zweiter Absatz: Deine Hard Skills und Erfolge
Hier geht’s ans Eingemachte. Welche fachlichen Qualifikationen bringst Du mit? Und vor allem: Welche Erfolge kannst Du vorweisen? Aber bitte ohne Buzzwords, rät Silke Koppitz. „Ich bin teamfähig“ ist eine Floskel, die Personaler schon viel zu oft gelesen haben und die dadurch nichtssagend geworden ist – „Ich habe in einem internationalen Team mit 15 Leuten ein Projekt gesteuert“ klingt gleich viel überzeugender.
🔹 Dritter Absatz: Deine Soft Skills
Neben den fachlichen Qualifikationen zählt auch, wie Du arbeitest. Bist Du eher analytisch oder kreativ? Liebst Du es, Dich in komplexe Themen einzugraben, oder bist Du der kommunikative Teamplayer? Zeige mit konkreten Beispielen, was Dich ausmacht und warum Du mit Deinen Fähigkeiten eine Bereicherung für das Team bist.
🔹 Vierter Absatz: Der Abschluss mit Stil
Hier kannst Du noch kurz organisatorische Infos unterbringen (wie beispielsweise den Starttermin) und mit einem persönlichen Satz abschließen. Silke Koppitz hat im Podcast einen wichtigen Punkt angesprochen: Statt dem typischen „Ich freue mich auf Ihre Rückmeldung“ kannst du einen individuellen Schlusssatz wählen. Zum Beispiel: „Gerne erzähle ich Ihnen im Gespräch mehr über meine Masterarbeit zum Thema XY.“
Jetzt reinhören und mehr lernen: 🎧 Spotify | 🎧 Apple Podcast | 🎧 Amazon Music | 🎧 Podimo
Klar, Du möchtest professionell wirken. Aber das bedeutet nicht, dass Du Dein Anschreiben mit abgedroschenen Standardsätzen füllen musst. „Hiermit bewerbe ich mich …“ klingt mehr nach Bürokratie als nach Begeisterung.
💡 Tipp: Schau Dir die Stellenausschreibung und die Unternehmenswebsite an. Ist die Sprache locker? Dann kannst Du Dich sprachlich anpassen. Ist sie eher formell? Dann bleib professionell, aber trotzdem individuell.
Statt zu schreiben „Ich bin kreativ und belastbar“, liefere Beweise. Hast Du schon mal ein Projekt geleitet? Oder unter Zeitdruck eine Lösung gefunden? Ein Beispiel bleibt viel eher hängen als eine bloße Behauptung. Silke Koppitz gibt im Podcast den Tipp, Dir vorzustellen, dass Du einer guten Freundin erzählst, warum Du Dich auf die Stelle bewerben willst – erst einmal locker runterschreiben und dann mit dem professionellen Touch versehen. So entstehen natürliche und authentische Formulierungen.
Jetzt reinhören und mehr lernen: 🎧 Spotify | 🎧 Apple Podcast | 🎧 Amazon Music | 🎧 Podimo
Kein Unternehmen sucht Superheld:innen. Gebraucht werden Menschen, die gut ins Team passen. Begeisterung ist wichtig – aber bitte nicht übertreiben. Ein „Ich brenne für diese Position“ wirkt oft aufgesetzt. Bleib stattdessen konkret: Was begeistert Dich genau an der Aufgabe oder dem Unternehmen?
Ein Anschreiben ist kein notwendiges Übel, sondern eine Chance! Wenn Du es schaffst, professionell und trotzdem individuell zu schreiben, hebst Du Dich von der Masse ab. Wie das am besten geht, haben wir ausführlich mit Silke Koppitz in Work Exposed besprochen – hör doch mal rein! 🚀
Jetzt reinhören und mehr lernen: 🎧 Spotify | 🎧 Apple Podcast | 🎧 Amazon Music | 🎧 Podimo
Im XING Video-Podcast Work Exposed klären die XING Redakteurinnen Frederike Höhn und Doreen Biermann die Fragen, die Dich am Anfang Deiner Karriere beschäftigen, Du Dich aber vielleicht nicht zu stellen traust:
❓Wie viel Geld kannst Du als Berufseinsteiger·in fordern?
❓Traust Du Dir zu wenig zu und sabotierst damit Deine Karriere?
❓Im Lebenslauf etwas geschummelt: Drohen da jetzt Konsequenzen?
Einmal im Monat sprechen die zwei mit Expert·innen und Betroffenen. Und zwar besonders gern über unbequeme, vergessene oder Tabuthemen aus der Arbeitswelt. Denn seien wir mal ehrlich: Selbstzweifel und Überforderung beim Jobeinstieg sind voll normal. Es spricht nur keiner drüber. Und genau das ändern wir mit diesem Podcast!
Für weniger Bullshit und mehr Realtalk im Job-Leben!
Fit für Deine Bewerbung im Jahr 2025: Welche Standards gelten noch, welche kannst Du echt vergessen?
Du brauchst zum Berufseinstieg keinen Karriereplan, wenn Du diese 3 Dinge berücksichtigst
Bist Du sicher, dass Du den Job wirklich willst? Stell diese 5 Fragen, um's rauszufinden
Spaß vs. Geld: Wie wähle ich den richtigen Beruf für meine Zukunft?
Strategien gegen Unsicherheit im Job: Was tun bei Selbstzweifeln im Beruf?