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Das Firmenkundengeschäft wird digital

In Deutschland entwickelt sich das Firmenkundengeschäft negativ. Einer Studie der Strategieberatung The Boston Consulting Group (BCG) zufolge ist das Ergebnis nach Kapitalkosten bei 45 Prozent der analysierten Bankeinheiten negativ und seit 2014 gesunken. Nur ein Viertel verdiente im Geschäftsjahr 2016 die in der Analyse unterstellten Kapitalkosten.

Mittelfristig gibt es keine Entwarnung. BCG erwartet, dass die Erträge aus dem Firmenkundengeschäft bis 2021 in Deutschland nur um circa 0,5 Prozent pro Jahr steigen. Ursache seien steigende regulatorische Kosten und hohe Investitionen durch die Digitalisierung. Darüber hinaus werde der Wettbewerb stärker, da ausländische Banken ihr Firmenkundengeschäft in Deutschland ausbauen. Dies erhöhe den Ertragsdruck und führe zu sinkenden Margen.

Die Digitalisierung verändert das Geschäft mit Firmenkunden

In fünf Jahren – so die Studie - werden 30 Prozent der Erträge von Banken im Firmenkundengeschäft ausschließlich über digitale Kanäle erwirtschaftet. Banken hätten denn auch im Segment Firmenkunden zahlreiche Digitalinitiativen gestartet. Allerdings seien diese nur selten in einer digitalen Gesamtstrategie verankert.

86 Prozent der befragten Führungskräfte geben an, dass die Digitalisierung sowohl die Wettbewerbslandschaft als auch die Wirtschaftlichkeit des Geschäfts beeinflussen wird. Aber: Gleichzeitig sagen 43 Prozent, dass sie keine explizite Digitalstrategie haben und nur 19 Prozent gestehen ihrem Unternehmen marktführende Digitalkompetenzen zu.

Vier digitale Handlungsfelder für das Firmenkundengeschäft

Eine erfolgreiche Zukunft der Banken im Geschäft mit Firmenkunden ist untrennbar mit Fortschritten bei der Digitalisierung verbunden. Richtig umgesetzt könne die Digitalisierung einerseits neue Ertragsquellen erschließen und andererseits die Prozesse vereinfachen und somit Kosten senken.

Die Studie zeigt dafür vier zentrale Handlungsfelder auf:

Banken sollten

  • durch die Digitalisierung der Kunden- und Bankprozesse das Kundenerlebnis verbessern und Kosten reduzieren,

  • ihr vorhandenes Datenpotenzial heben, um Kunden besser zu verstehen und Angebote zu individualisieren,

  • ihr Betriebsmodell flexibilisieren und für Kooperationen öffnen, um so schnell auf Innovationen reagieren und neue Technologien anwenden zu können, sowie

  • eine digitale Kultur in allen Unternehmensbereichen vorantreiben und dynamische Arbeitsweisen etablieren.

Quelle: Der Bank Blog

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Dr. Hansjörg Leichsenring schreibt über Finanzdienstleistung, Banken und Sparkassen

Seit über 30 Jahren befasse ich mich beruflich mit Banken und Finanzdienstleistern und berichte als Herausgeber und Autor des Bank-Blogs regelmäßig über aktuelle und grundsätzliche Entwicklungen und Trends rund um Banken und Finanzdienstleister.

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