Dax, MDax und SDax: Diese neun Aktien empfehlen Analysten für 2025
In Dax, MDax und SDax sind 160 Aktien notiert. Das Handelsblatt hat 2200 Reports von Analysten ausgewertet, um herauszufinden, wo sie das meiste Kurspotenzial sehen.
Düsseldorf. Für das deutsche Börsenjahr 2025 sind die Analysten vorsichtig. Doch mit den richtigen Einzelwerten könnten ihrer Einschätzung nach trotzdem deutlich zweistellige Renditen möglich sein.
Um die Favoriten der Analysten aus den 160 Aktien der drei großen deutschen Indizes herauszufiltern, hat das Handelsblatt mit Daten des Finanzdienstes LSEG 2200 Reports ausgewertet. Das so entstandene Ranking umfasst die drei jeweiligen Top-Picks für den bedeutendsten deutschen Aktienindex, den Dax, den MDax der mittelgroßen Unternehmen und den Kleinwerteindex SDax.
Dax: Eon
Eon ist Deutschlands größter Betreiber von Energienetzen und verdient mit dem Ausbau von Stromnetzen Geld. Die Einnahmen sind über viele Jahre planbar.
Denn in Deutschland ist das Geschäft mit Gas- und Stromleitungen staatlich reguliert. Die Bundesnetzagentur legt mit dem Eigenkapitalzins fest, welche Rendite die Unternehmen erwirtschaften dürfen. Dieser Eigenkapitalzinssatz für Neuinvestitionen setzt sich aus einem jährlich variablen Basiszins (der Umlaufsrendite) und einem konstanten Wagniszuschlag von drei Prozent zusammen.
Um die geplante Energiewende umzusetzen, müssen die Netze massiv ausgebaut werden, erklärt Analyst Werner Eisenmann von der DZ Bank. „Attraktive regulatorische Vergütungen sind daher notwendig, um Investitionen anzulocken“, schrieb Eisenmann nach Eons Quartalszahlen Mitte November. Hinzu kommt der hohe Strombedarf, der mit dem Boom der Rechenzentren einhergeht, die für Anwendungen Künstlicher Intelligenz nötig sind.
Bereits im Geschäftsjahr 2024, das am 31. Dezember endete, rechnet Eon damit, dass die Energienetze mehr als drei Viertel des Gewinns ausmachen (die endgültigen Zahlen legt Eon am 26. Februar vor). Bis ins Jahr 2028 soll der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen (Ebitda) auf rund elf Milliarden Euro steigen, wobei rund acht Milliarden Euro (75 Prozent) aus dem Geschäft mit den Energienetzen kommen sollen.
Einen Teil der Gewinne schüttet Eon an seine Aktionäre aus. Im vergangenen Jahr waren es 53 Cent pro Anteilsschein, wodurch sich eine Dividendenrendite von 4,7 Prozent ergab. Allerdings soll die Dividende jährlich um fünf Prozent steigen, was Analysten dank der planbaren Einnahmen aus dem Netzgeschäft auch für realistisch halten. Das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) liegt auf Basis der für 2025 erwarteten Gewinne bei niedrigen 10,6. Eon müsste also den Gewinn knapp elf Jahre in Folge wiederholen, um seinen aktuellen Börsenwert zu verdienen.
Basis für das KGV sind die von Analysten im Schnitt prognostizierten Nettogewinne für die nächsten vier Quartale. Grundsätzlich gilt: Je niedriger das KGV, desto preisgünstiger ist eine Aktie.
Die Unternehmensexperten bewerten die Eon-Aktie daher nahezu durchweg positiv, die US-Bank Citigroup nahm sie im Dezember in ihre Fokus-Liste für Europa auf. Von 22 Analysten raten LSEG zufolge 19 zum Kauf und die restlichen drei zum Halten. Ihr durchschnittliches Kursziel auf Jahressicht liegt mit 15 Euro rund 30 Prozent über dem aktuellen Kurs von rund 11,50 Euro.
Anleger sollten allerdings beachten, dass Eons Geschäftsmodell anfällig für regulatorische Eingriffe des Staates ist, warnt Analyst Guido Hoymann vom Bankhaus Metzler. So könnte die Energiewende nach der Bundestagswahl in eine Phase der Anpassung eintreten. Hoymann gehört daher zu den drei Analysten, bei denen die Empfehlung „Halten“ lautet. Sein Kursziel liegt bei 12,20 Euro deutlich unter dem Durchschnitt.
Dax: Fresenius
Ähnlich wie bei Eon war auch beim Gesundheitskonzern Fresenius lange Zeit die zuverlässige Dividende ein entscheidender Grund für die Aktie. Doch im vergangenen Jahr bekamen Aktionäre erstmals keine Dividende ausgezahlt, nachdem diese zuvor 29 Jahre gestiegen und dann ein Jahr konstant geblieben war.
Fresenius hatte sich entschieden, die Staatszuschüsse für Energiekosten der konzerneigenen Helios-Krankenhäuser nicht zurückzuzahlen. Im Gegenzug musste das Unternehmen seine Dividende streichen. Damit einher ging unter Konzernchef Michael Sen ein Strategieschwenk Richtung Investitionen und Schuldenabbau.
An der Börse hat sich das ausgezahlt. Nachdem der Aktienkurs von Anfang 2017 bis Ende 2023 um mehr als 60 Prozent gefallen war, legte er im Jahr 2024 um 19 Prozent zu. Einen ähnlichen Kursanstieg erwarten Analysten für 2025 erneut: Unter anderem die US-Bank JP Morgan und die britische Bank Barclays zählen Fresenius zu ihren Favoriten in der Medizintechnikbranche.
Insgesamt raten derzeit von 20 Analysten 17 zum Kauf der Aktie, die restlichen drei zum Halten. Ihr Kursziel liegt mit 40 Euro 19 Prozent über dem aktuellen Kurs von 33,50 Euro.
Für Hassan Al-Wakeel von Barclays ist Fresenius ein Unternehmen mit einer überzeugenden Trendwende. Sen hat die Konzernstrategie fokussiert auf Fresenius Kabi mit den Bereichen Medizintechnik, Medikamente und Ernährungslösungen sowie auf Helios mit Krankenhäusern. Das Unternehmen profitiert von einer alternden Gesellschaft, steigenden Gesundheitsausgaben und vermehrten chronischen Krankheiten.
Der Erfolg der Strategie zeigt sich in den Geschäftszahlen: Der Umsatz dürfte im abgelaufenen Jahr um sechs bis acht Prozent gestiegen sein, der Gewinn vor Steuern und Abschreibungen (Ebit) um acht bis elf Prozent. Für das Jahr 2025 erwarten Analysten einen Nettogewinn von 3,33 Euro pro Aktie – damit hätte Fresenius wieder das Niveau von 2021 erreicht. Das KGV liegt bei zehn und ist damit niedriger als der historische Durchschnitt. Außerdem soll dieses Jahr auch wieder eine Dividende gezahlt werden.
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Dax: Siemens Healthineers
In Siemens Healthineers befindet sich noch ein zweiter Medizintechnikkonzern unter den Top-Picks der Analysten. Die Siemens-Tochter ist Weltmarktführer im Wachstumssegment bildgebende Diagnostik wie Computertomografie (CT) und Röntgengeräten.
Bei der Aktie raten derzeit 19 von 23 Analysten zum Kauf. Die restlichen vier raten, die Aktie zu halten. Ihr durchschnittliches Kursziel liegt mit 60 Euro rund 17 Prozent über dem aktuellen Kurs von gut 51 Euro.
Der Optimismus beruht darauf, dass sich im Jahr 2025 die Situation in China entscheidend verbessern dürfte, nachdem diese 2024 den Kurs belastete – die Aktie verlor fast drei Prozent an Wert. Aufgrund einer Antikorruptionskampagne hielten sich Krankenhäuser in China mit neuen Bestellungen zurück: Im Geschäftsjahr 2024 (das am 30. September endete) sank der Umsatz dort von 2,8 Milliarden auf knapp 2,6 Milliarden.
Vor diesem Hintergrund dürfte ein schleppender Start ins Geschäftsjahr 2025 nicht überraschen, meint Analyst Julien Dormois von Jefferies. Die Jahresziele seien aber klug gesteckt, wodurch Spielraum nach oben entstehe, sollte sich das Chinageschäft normalisieren.
Im Schnitt erwarten Analysten im Geschäftsjahr 2025 einen Anstieg des Nettogewinns je Aktie von 1,73 Euro auf 2,42. Das entspricht einem KGV von 21 – damit ist Siemens Healthineers günstiger bewertet als in seinem historischen Durchschnitt.
Ein Belastungsfaktor könnte aber die Aktionärsstruktur werden. Siemens hält derzeit 75 Prozent an Siemens Healthineers, Investoren fordern seit Jahren, dass Siemens diesen Anteil deutlich reduziert oder komplett abstößt. Als Siemens-Finanzchef Ralf Thomas Ende Dezember im Handelsblatt-Interview erklärte, die Mehrheitsbeteiligung überprüfen zu wollen, verlor die Aktie knapp zwei Prozent. Eine Entscheidung soll erst im Dezember 2025 auf dem Kapitalmarkttag verkündet werden.
MDax: Nordex
Im MDax gehört Nordex zu den Favoriten der Analysten. Die Aktie des Windkraftanlagenbauers schwankt seit Jahren stark: Einerseits bewegt sie sich in einem Wachstumsmarkt. Andererseits ist dieser Markt stark umkämpft.
Im abgelaufenen Jahr soll nun aber der Sprung in die Gewinnzone erreicht worden sein – und für 2025 sind die Analysten fast ausnahmslos optimistisch: 13 Kaufempfehlungen steht nur eine zum Halten entgegen, zum Verkauf rät niemand. Das durchschnittliche Kursziel liegt bei 17 Euro, zum aktuellen Kurs von knapp 12 Euro ist das ein Aufschlag von fast 43 Prozent. 2025 erwarten die Analysten eine Verzehnfachung des Nettogewinns. Das KGV würde dadurch auf 17 sinken.
Analyst Guido Hoymann vom Bankhaus Metzler verweist bei seiner Kaufempfehlung auf die Entwicklung der Ebitda-Marge: Diese lag im ersten Quartal 2024 bei 3,3 Prozent, im zweiten bei 3,5 Prozent und im dritten bei 4,3 Prozent. „Die versprochene schrittweise Margenverbesserung setzt sich also fort“, schreibt Hoymann in seiner aktuellen Analyse.
Mittelfristig will Nordex sogar eine Marge von acht Prozent erreichen. Das hält der Metzler-Analyst mittelfristig für realistisch, weil das Unternehmen sein Servicegeschäft verbessere und aufgrund anstehender Vereinfachungsregelungen der Bundesregierung die Transportkosten in Deutschland sinken.
Als Belastungsfaktor könnte sich aber die Rückkehr von Donald Trump ins Weiße Haus erweisen. Der designierte US-Präsident hat angekündigt, Offshore-Windkraftprojekte per Dekret an seinem ersten Tag im Amt zu streichen. Nordex strebt in den USA eigentlich einen Marktanteil von zehn bis 15 Prozent an, Constantin Hesse von Jefferies warnte schon im November: „Wir sind hinsichtlich des mittelfristigen Aufwärtspotenzials vorsichtiger.“ Auch in Deutschland könne die Unterstützung für erneuerbare Energien je nach Wahlausgang sinken.
MDax: Bilfinger
Nur Kaufempfehlungen gibt es laut LSEG für die Aktie des Industriedienstleisters Bilfinger. Die Aktie stieg 2024 bereits um mehr als 30 Prozent, wobei sie sich im zweiten Halbjahr leicht abwärts bewegte.
2025 erwarten die sieben Analysten im Schnitt aber einen Kursanstieg auf 59 Euro. Im Vergleich zum aktuellen Kurs von knapp 46 Euro wäre das ein Plus von fast 30 Prozent.
Bilfinger ist als Industriedienstleister weltweit etwa für die Energie-, Chemie- sowie die Pharmabranche tätig und darauf spezialisiert, Anlagen neu zu errichten – aber nicht nur das, erklärt Analyst Nikolas Dementer vom Bankhaus Metzler: „Ein weiterer positiver Trend ist die Notwendigkeit, alternde Anlagen in Europa häufiger zu warten oder zu erneuern, um die Effizienz zu verbessern.“
Michael Kuhn von der Deutschen Bank verweist zudem auf die steigenden Margen. 2024 dürfte diese im Vergleich zum Vorjahr von 4,3 Prozent auf rund fünf Prozent gestiegen sein. Bis 2026 soll sie auf sechs bis sieben Prozent steigen.
Analysten gehen daher davon aus, dass Bilfinger seinen Nettogewinn pro Aktie sowohl 2025 als auch 2026 im zweistelligen Prozentbereich steigern wird. Dadurch ist die Aktie mit einem KGV von neun günstig bewertet. Hinzu kommt eine Dividendenrendite von 3,9 Prozent.
MDax: Freenet
Da im MDax nur wenige Aktien die Kriterien des Rankings erfüllen, schafft es auch der TV- und Mobilfunkanbieter Freenet in das Ranking. Dabei liegt das durchschnittliche Kursziel der Analysten mit 30,50 Euro nur knapp neun Prozent über dem aktuellen Kurs von 28 Euro.
Freenet ist Deutschlands größter netzunabhängiger Mobilfunkanbieter und vertreibt sowohl Tarife von der Deutschen Telekom, Vodafone und O2 als auch eigene Angebote. Dabei profitiert es von dem wachsenden Wettbewerb auf dem deutschen Mobilfunkmarkt, schrieb UBS-Analyst Polo Tang im November: „Freenet hat vor Kurzem mit allen drei deutschen Mobilfunkbetreibern Verträge abgeschlossen, die dem Unternehmen eine bessere Wirtschaftlichkeit und eine längerfristige Sichtbarkeit seines Geschäfts verschaffen.“ Die Verträge laufen jetzt über fünf bis zehn Jahre statt zuvor zwölf bis 24 Monate.
„Darüber hinaus verzeichnet Freenet mit Waipu TV ein starkes Wachstum und dürfte von den regulatorischen Änderungen auf dem deutschen Kabelfernsehmarkt stark profitieren“, meint Tang. Denn seit dem 1. Juli 2024 dürfen Mieter frei entscheiden, wie sie Fernsehen empfangen wollen. Davon profitiert Freenet, das Waipu TV im Paket mit Streamingdiensten wie Netflix anbietet. Das trieb die Aktie bereits im zweiten Halbjahr 2024 an.
Das operative Ergebnis soll bis 2028 um insgesamt etwa 20 Prozent zulegen, wobei der Großteil des Anstiegs aus dem Segment TV und Medien kommen soll. Beim freien Cashflow, der angibt, über wie viel Geld das Unternehmen in einer Periode nach allen Auszahlungen frei verfügen kann, peilt das Unternehmen ebenfalls ein Plus von 20 Prozent an.
Das sind für die Aktionäre gute Nachrichten, da Freenet 80 Prozent dieses Betrags an die Aktionäre ausschüttet. Schon jetzt liegt die Dividendenrendite bei 6,3 Prozent. Auch die Bewertung ist auf Basis der 2025 erwarteten Gewinne mit einem KGV von knapp elf moderat.
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Von 17 Analysten raten daher 13 zum Kauf der Aktie und drei zum Halten. Die einzige Verkaufsempfehlung kommt vom Goldman-Sachs-Experten Andrew Lee, der bei anderen Aktien in der Telekombranche höhere Renditechancen sieht, beispielsweise bei der Deutschen Telekom.
SDax: Deutsche Beteiligungs AG
Im SDax sind bei der Deutsche Beteiligungs AG (DBAG) Analysten schon seit Jahren optimistisch. Doch die Aktie des Finanzinvestors entwickelt sich nicht entsprechend: 2024 verlor sie knapp 22 Prozent an Wert.
Die DBAG sammelt Geld von deutschen und internationalen Institutionen ein und investiert auf eigene Rechnung in mittelständische Unternehmen, in denen es Potenzial sieht. Über Beratungsleistungen und die Wertentwicklung der Portfoliounternehmen verdient die DBAG dann Geld.
Durch die schwache Konjunktur sank im Geschäftsjahr 2024, das am 30. September endete, allerdings der Nettogewinn pro Aktie um mehr als 50 Prozent. Auch für 2025 bleibt die DBAG vorsichtig und schrieb im November in ihrem Brief an die Aktionäre: „Die Wertentwicklung insbesondere unserer Unternehmensbeteiligungen mit Industriebezug dürfte in diesem Zeitraum noch verhalten ausfallen.“
Trotzdem setzen Analysten darauf, dass sich die Aktie 2025 deutlich besser entwickeln wird. Alle sechs Experten, die LSEG zufolge das Unternehmen bewerten, raten zum Kauf der Aktie. Ihr Kursziel liegt auf Sicht von 52 Wochen bei 43 Euro – im Vergleich zum aktuellen Kurs von 24 Euro wäre das ein Plus von fast 80 Prozent.
Sie verweisen vor allem auf die attraktive Bewertung des Unternehmens: Das Kurs-Buch-Verhältnis liegt bei 0,6. Die DBAG wird also an der Börse mit weniger als den in der Bilanz sichtbaren Werten bewertet. Das KGV auf Basis der im Geschäftsjahr 2025 erwarteten Gewinne liegt bei niedrigen sieben.
Außerdem führt die DBAG regelmäßig Kapital an ihre Aktionäre ab. Die Dividendenrendite liegt bei 4,2 Prozent, hinzu kommen regelmäßige Aktienrückkäufe.
SDax: Heidelberg Druckmaschinen
Auch beim Druckmaschinenhersteller Heidelberg Druck sind Analysten seit Jahren optimistisch, ohne dass diese Prognosen eintreffen. 2024 verlor die Aktie 26 Prozent an Wert, 2023 waren es bereits minus 16 Prozent gewesen.
Der Niedergang des Zeitungsdrucks setzt dem Unternehmen zu, seit der Jahrtausendwende hat sich der Umsatz halbiert. Stattdessen setzt der Konzern auf Verpackungsdruck und den Digitaldruck, der zusammen mit Canon betrieben wird.
Diese Transformation treibt seit Juli 2024 Jürgen Otto als Vorstandschef voran. Er setzt auf Wachstum in China und anderen asiatischen Märkten. Bis 2028/29 könnten daraus 300 Millionen Euro mehr Umsatz entstehen. In den ersten sechs Monaten des Geschäftsjahrs 2025, das am 1. April 2024 begann, stieg der Auftragseingang bereits um sieben Prozent.
Analysten setzen darauf, dass sich das langfristig in den Geschäftszahlen widerspiegeln wird. Sie rechnen zwar damit, dass im Geschäftsjahr 2025 der Gewinn noch einmal sinken wird, für 2026 erwarten sie aber die Trendwende. LSEG zufolge raten derzeit fünf der sechs Analysten, die das Unternehmen covern, zum Kauf der Aktie und einer zum Halten. Ihr durchschnittliches Kursziel liegt mit 1,65 Euro rund 65 Prozent über dem aktuellen Kurs von knapp einem Euro.
Sie heben neben der Auftragsentwicklung und der niedrigen Bewertung (KGV von neun) die Maßnahmen zu Kostensenkung hervor. So fällt am Firmensitz in Walldorf/Wiesloch mehr als jede zehnte Stelle weg. Weitere Schritte dürften folgen, glaubt Analyst Peter Rothenaicher von der Baader Bank, was einer beständigen Verbesserung der Profitabilität in den kommenden Jahren dienen werde.
SDax: Formycon
Die Münchener Firma Formycon produziert Nachahmerpräparate von Biopharmazeutika, also von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln. Sie stieg erst zum 23. Dezember in den SDax auf, obwohl die Aktie im Jahr 2024 fast sechs Prozent an Wert verlor. Für 2025 haben Analysten aber große Erwartungen.
Alle elf Analysten, die LSEG zufolge Formycon bewerten, raten derzeit zum Kauf. Dabei liegt ihr durchschnittliches Kursziel mit 89 Euro knapp 65 Prozent über dem aktuellen Kurs von rund 54 Euro.
Denn in diesem Jahr wird Formycon in den USA ein Nachahmermedikament für Stelara einführen, das unter anderem gegen Schuppenflechte, psoriatische Arthritis und Morbus Crohn eingesetzt wird. Dem Analysten Alistair Campbell von der kanadischen Bank RBC zufolge ist es das aussichtsreichste Produkt im Biopharmazeutika-Bereich seit dem Rheuma-Medikament Humira.
Andere Produkte sind in der Planung. Brian Balchin von Jefferies nennt hier unter anderem ein Biosimilar zum Augenmedikament Eylea und zum Tumormedikament Keytruda.
Analysten erwarten daher, dass bis ins Jahr 2026 der Nettogewinn pro Aktie auf über vier Euro hochschnellen wird. Auf Basis dieser Gewinnerwartung liegt das KGV bei niedrigen 13. Das wäre ein gewaltiger Sprung: Für 2025 erwarten die Experten lediglich einen Gewinn von 23 Cent pro Aktie.
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