Die 7 häufigsten Denkfehler im Alltag
… und wie du sie ganz einfach vermeidest.
Jeder Mensch trifft täglich circa 20.000 unterschiedliche Entscheidungen – manchmal ganz automatisch und unbewusst, manchmal ganz überlegt und rational. Doch es gibt auch einige Situationen, in denen uns das Unterbewusstsein einen Streich spielt.
Im Folgenden erkläre ich dir anhand von konkreten Beispielen die sieben häufigsten Denkfehler und wie du sie vermeidest.
Denkfehler Nr. 1: Schwarz-Weiß-Denken
So nennt man das, wenn Du die Dinge ausschließlich von einer extremen Seite siehst. Also dass etwas entweder nur perfekt oder ein totaler Misserfolg sein kann. Schwarz-Weiß-Denken ist nicht nur der häufigste Denkfehler, sondern lässt sich auch ziemlich leicht erkennen – achte einfach mal auf Worte wie: immer, nur, nie, alles, nichts, jeder und so weiter.
Dazu ein Beispiel:
❌ Entweder ich bestehe die Prüfung, oder meine Zukunft ist für immer ruiniert.
✅ Ich habe mich bestens vorbereitet. Auch wenn ich die Prüfung nicht bestehe, werde ich weiter ambitioniert an meiner Zukunft arbeiten.
Denkfehler Nr. 2: Verallgemeinern
Auch ein sehr verbreitetes Denkmuster. Hier wird ein Erlebnis genommen und zu einem „Gesamtmuster“ verallgemeinert – und das, obwohl die Behauptung lediglich auf ein oder zwei Erfahrungen beruht. „Verallgemeinern“ führt in der Regel zu starken negativen Gedanken – nicht nur über dich selbst, sondern auch über deine Umgebung und deine Mitmenschen.
Hier ein einfaches Beispiel:
❌ Shit, ich habe eine 4 für die letzte Hausarbeit bekommen. Ich kann echt gar nichts.
✅ Mist, ich habe mich nicht gut genug vorbereitet. Na ja, das war ein Ausrutscher. Das nächste Mal fang ich am besten früher an zu lernen.
Denkfehler Nr. 3: Geistiges filtern
Ähnlich wie beim vorherigen Verallgemeinern, konzentrierst du dich bei diesem Denkfehler NUR auf eine einzige negative Information, anstatt das Positive darin zu sehen.
Ein Beispiel hierzu:
❌ Meine Kollegen haben mich kritisiert. Ich bin mir sicher, die hassen mich.
✅ Meine Kollegen haben mich zwar kritisiert, aber ich weiß, dass sie mich mögen und mir nur helfen wollen.
Denkfehler Nr. 4: Positives Ignorieren
Hier läuft’s genau andersherum: Sagen wir, du erhältst ein Lob. Anstatt das aber zu akzeptieren oder dich darüber zu freuen, lehnst du es konsequent ab – oder schlimmer noch: Du bildest dir irgendwas ein und vermutest Hintergedanken. Selbst wenn dir deine Mitmenschen sagen, dass sie es aufrichtig ernst meinen.
Folgendes Beispiel:
❌ Das Lob von meinem Chef hat nichts zu bedeuten. Sicher versucht er nur, politisch korrekt zu sein, oder vermeidet es, mit mir über Probleme zu sprechen.
✅ Super! Ich freue mich über das Lob meines Chefs.
Denkfehler Nr. 5: Gedankenlesen
Natürlich ist es möglich, eine Vorstellung davon zu haben, was andere Menschen denken, aber in der Regel beziehen sich solche Gedanken auf negative Interpretationen.
Zum Beispiel:
❌ Mein Kollege sieht mich den ganzen Tag schon so komisch an. Der ist sicher sauer, weil ich ihm letzte Woche nicht geholfen habe.
✅ Ich weiß nicht was mit ihm los ist. Vielleicht hat er schlechte Laune aus anderen Gründen. Ich frage ihn einfach mal oder besser noch, ich lade ihn auf einen Kaffee ein.
Denkfehler Nr. 6: Wahrsagerei
Genau wie beim Gedankenlesen, tendierst du bei der Wahrsagerei zu vorschnellen Schlussfolgerungen und triffst Vorhersagen – jedoch ohne Beweise oder eine Grundlage.
Folgendes Beispiel:
❌ Ich schätze, ich werde nie einen Job finden, der mich glücklich macht.
✅ Ich bin jung und talentiert. Wenn der richtige Job nicht zu mir kommt, dann mache ich mich eben selbst auf die Suche danach!
Denkfehler Nr. 7: Belohnungsirrtum
Das ist ebenfalls ein giftiger Denkfehler, denn du glaubst, dass deine harte Arbeit eine gerechte Belohnung verdient hat. Doch es ist eben manchmal so: Egal, wie hart du arbeitest oder wie viel du opferst, du wirst nicht immer das erreichen, was du dir erhoffst.
Auch hierzu hab ich ein Beispiel für dich:
❌ Ich habe so viele Überstunden gemacht und trotzdem hat mein Kollege jetzt die Beförderung bekommen. Warum passiert das immer mir?
✅ Ich freue mich für meinen Kollegen und seine Beförderung. Schade, dass es bei mir diesmal nicht geklappt hat. Ich werde das als Weckruf nutzen, um mit meinem Chef zu reden und zu fragen, was ich konkret für eine Beförderung tun kann.
So, das waren sie: Die sieben häufigsten Denkfehler, die auch dir im (Job-)Alltag vielleicht ab und zu passieren. Wie du sicher gemerkt hast, geht es vor allem um das richtige Mindset. Hör mal in dich rein und beobachte dein Verhalten. Insbesondere dann wenn du gestresst oder wütend bist. Dann nimm dir einfach 'ne Minute – komm kurz zur Ruhe und analysiere, was du dir versuchst einzureden.
Ich nutze dann immer die folgenden 3 Schritte, um mich
gedanklich neu auszurichten:
1. Ich suche nach Beweisen für meinen Gedanken: Ist das wirklich Realität, oder bilde ich mir das nur ein?
2. Dann frage ich mich: „Würde ich das auch zu einem guten Freund sagen?“
3. Und anschließend ändere ich meine negativen Gedanken in positive, motivierende Aussagen.