Die Macht der nonverbalen Kommunikation im Jobinterview: So beeinflusst deine Körpersprache deinen Erfolg!
Dein erster Eindruck zählt im Vorstellungsgespräch! Doch häufig legen Bewerber viel Wert darauf, das Vorstellungsgespräch ausschließlich inhaltlich top vorzubereiten. Dabei gerät die Körpersprache und nonverbale Kommunikation schnell ins Vergessen.
Wenn es um den Gesamteindruck geht, den du hinterlassen möchtest, spielt Dein Auftreten ebenfalls eine entscheidende Rolle. In diesem Blogbeitrag erfährst du die wichtigsten Dos and Don’ts zum Thema Körpersprache im Vorstellungsgespräch und welche unterbewussten Gesten im schlechtesten Fall zu einer Absage führen können.
Begrüßung
Der erste Eindruck zählt. Deshalb ist es wichtig, dass du schon bei der Begrüßung eine freundliche und authentische Ausstrahlung mitbringst. Achte besonders auf deine Körpersprache und deine Mimik, denn deine Gesprächspartner werden dich, während du redest, genau beobachten. Ein Lächeln und ein angemessener fester Händedruck sind ein guter Start.
Tipps zum Start
Nicht an Kleidung oder Haaren herumzupfen.
Aufrechte Körperspannung, gerade Schultern und ein freundliches Lächeln.
Gehe auf die Person zu und warte, bis man dir die Hand reicht.
Angemessener Händedruck: Kurz, fest – jedoch nicht zu fest – kein Herumschütteln.
Blickkontakt halten – ohne zu starren – und stelle dich mit Namen vor.
Platz nehmen
Hinsetzen kann sich doch jeder, oder?! Trotzdem kann beim Platznehmen im Vorstellungsgespräch einiges schiefgehen. Denn hier kommen deine Manieren zur Geltung. Während manche Gefahr laufen, arrogant zu wirken, können andere ungewollt den Anschein machen, sie hätten ihre Manieren verloren.
No-Gos beim Platz nehmen
Warte, bis dir ein Platz angeboten wird – niemals zuerst hinsetzen.
Nicht im Stuhl versacken oder zu locker im Stuhl lehnen.
Niemals Arme verschränken – lege sie auf die Armlehne, den Tisch oder in deinen Schoß.
Keine extreme Körpersprache oder Mimik, wie z.B. „Denkerpose“, Arme hinter den Kopf, entsetzte oder gelangweilte Gesichtszüge etc.
Mimik kontrollieren
Dein Gesichtsausdruck sollte zu deinem Gespräch und den besprochenen Themen passen. Ein freundliches Lächeln kann Sympathie und Offenheit vermitteln, während ein ernster Gesichtsausdruck Ernsthaftigkeit und Konzentration signalisiert.
Nutze Gesten bewusst
Gesten können deine Worte unterstützen und deine Aussagen verstärken. Achte jedoch darauf, dass deine Gesten angemessen und nicht übertrieben sind, um von deinem Gesprächspartner nicht als ablenkend wahrgenommen zu werden.
Unbedacht eingesetzte Gesten im Vorstellungsgespräch können zur Absage führen.
Durch meine Arbeit als Personalberaterin habe ich innerhalb der letzten knapp 30 Jahre Hunderte von Interviews mit wechselwilligen Kandidaten geführt und sehr viel Gelegenheit zum Studium der Körpersprache gehabt.
Inwieweit ein Vorstellungsgespräch erfolgreich verläuft, hängt eben nicht nur von deinen Worten ab, sondern auch von deinem Verhalten.
Das Erstaunliche daran ist: Die Körpersprache kann oft mehr aussagen, als dir lieb ist.Heidi Steinberger
Hiring-Manager und HR-Verantwortliche sind häufig darauf trainiert, auch unterbewusste Gesten zu scannen und zu interpretieren.
Damit du nicht versehentlich negative Signale sendest, habe ich zwölf häufige Körpersignale und ihre Wirkung aufgelistet, die du besser vermeiden solltest.
Warum senden wir unbewusste Körpersignale im Vorstellungsgespräch?
Die meisten Bewerber sind bei wichtigen Vorstellungsgesprächen sehr angespannt und nervös. Schließlich möchte man sich von der besten Seite präsentieren und den Gesprächspartner von sich überzeugen.
Durch die große Anspannung kann es vorkommen, dass wir unser Verhalten verändern und unbewusste Körpersignale senden, über die wir uns gar nicht bewusst sind, die jedoch am Ende eine negative Auswirkung haben können. Eine bewusste Reflexion über die eigenen Körpersignale kann dir in deiner Karriere wahrlich Türen öffnen.
Auch wenn vielleicht niemand auf die Idee kommt, beim Bewerbungsgespräch die Füße auf den Tisch zu legen, so gibt es dennoch weitaus subtilere Gesten, die negative Auswirkungen haben können.
Diese 12 Gesten solltest du unbedingt im Bewerbungsgespräch vermeiden
Mit den Fingern trommeln
Wenn du mit den Fingern trommelst, kannst du den Eindruck erwecken, nervös oder ungeduldig zu sein.
Mit den Fingern herumspielen
Wenn du mit deinen Fingern herumspielst, signalisierst du Nervosität oder Langeweile. Man könnte denken, dass du desinteressiert am Gespräch oder mit deinen Gedanken woanders bist.
Mit Fingern ins Gesicht fassen
Berührst du dein Gesicht, kann das bedeuten, dass du irritiert oder unsicher bist. Manchmal wird der Griff ins Gesicht auch als Lüge interpretiert. Das kann fälschlicherweise zu Zweifeln bei deinen Gesprächspartnern führen.
Hände aneinander reiben
Das Reiben deiner Hände kann als Arroganz und Selbstzufriedenheit wahrgenommen werden. Selbstbewusstsein ist gern gesehen, vermeide jedoch, den Eindruck zu erwecken, dass du dich für etwas Besseres hältst.
Hände verstecken
Versteckst du deine Hände, interpretieren Personaler dies oft als Mangel an Selbstbewusstsein oder Ehrlichkeit. Es wirkt, als hättest du etwas zu verbergen. Das kann das Vertrauen negativ beeinflussen.
Merkel-Raute (Dreieck der Hände)
Das Bilden der Merkel-Raute zeigt Selbstsicherheit, aber es könnte auch so wirken, als ob du Kritik abwehren willst. Sei dir der gemischten Botschaft bewusst.
Denke daran: Deine Körpersprache hat einen großen Einfluss darauf, wie dein nächstes Vorstellungsgespräch verläuft!
Gegenstände vor dem Körper halten
Wenn du Gegenstände vor deinem Körper hältst, signalisierst du Unsicherheit und Unwohlsein. Das schafft Distanz und könnte als Schutzmauer interpretiert werden.
Arme verschränken
Das Verschränken der Arme (auch wenn es für den einen oder anderen sehr bequem sein kann) vermittelt Zurückhaltung und Verschlossenheit. Personaler könnten das ebenfalls als Unsicherheit oder Ablehnung deuten.
Auf die Uhr schauen
Ein häufiger Blick auf die Uhr zeigt Desinteresse, Ablehnung und Langeweile. Du könntest gestresst und nicht wirklich an der Stelle interessiert wirken.
Am Kopf kratzen
Das permanente Kratzen am Kopf strahlt Ratlosigkeit und Unwissenheit aus. Es strahlt keine Souveränität aus und man könnte denken, dass du nach einer Antwort suchst.
An den Hals fassen
Das Fassen an den Hals signalisiert Unwohlsein und Zweifel. Es könnte darauf hinweisen, dass dir die Situation unangenehm ist und du dich nicht wohlfühlst.
Kopf auf Hände stützen
Den Kopf auf die Hände zu stützen, vermittelt Müdigkeit, Erschöpfung und Langeweile. Es vermittelt den Eindruck, als hättest du keine besonders große Lust auf den Job.
Was du sagst, sagt viel aus – aber was du nicht sagst, sagt oft noch mehr!
Ein bewusster Umgang mit Gesten und deiner nonverbalen Kommunikation wird deinen Gesamteindruck verbessern.
4 Tipps, die dir bei der Vorbereitung auf das Vorstellungsgespräch helfen
Übe vor dem Spiegel
Nimm dir Zeit, deine Körpersprache und nonverbale Kommunikation vor dem Spiegel zu üben. Achte auf deine Haltung, Gesten und Mimik und versuche, eventuelle Schwachstellen zu erkennen und zu verbessern.
Bleib authentisch
Wichtig ist, dass du bei aller Vorbereitung und Aufmerksamkeit für deine Körpersprache authentisch bleibst. Versuche nicht, eine bestimmte Rolle zu spielen oder dich zu verstellen, sondern zeige dich so, wie du wirklich bist. Eine authentische Ausstrahlung wirkt sympathisch und überzeugend.
Atme tief durch
Wenn du während des Gesprächs nervös wirst oder dich unsicher fühlst, nimm dir einen Moment, um tief durchzuatmen und dich zu sammeln. Eine ruhige und kontrollierte Atmung kann dazu beitragen, deine Nervosität zu reduzieren und deine nonverbale Kommunikation zu verbessern.
Fremdbild durch Coaching oder Weiterbildung
Wenn du deine Fähigkeiten in der nonverbalen Kommunikation weiter verbessern möchtest, kannst du auch spezielle Kurse oder Seminare besuchen. Auch ein geübter Coach wird dir Rückmeldung geben. Du lernst verschiedene Techniken und Methoden kennen, um deine Körpersprache gezielt einzusetzen und deine kommunikativen Fähigkeiten zu erweitern.
Insgesamt ist die nonverbale Kommunikation ein wichtiger Bestandteil eines erfolgreichen Vorstellungsgesprächs. Durch bewusstes Beobachten und gezieltes Training kannst du deine Körpersprache optimieren und einen positiven Eindruck beim Gesprächspartner hinterlassen.
Denn, wie Paul Watzlawick bereits treffend sagte: Man kann nicht nicht kommunizieren!
Wenn du vor deiner Bewerbungsphase stehst und Unsicherheit verspürst, dann lass uns sprechen. Melde dich, wenn du dir individuelle Unterstützung wünschst.