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Michael H. Hahl

Die Wahrheit über Business-Kontakte: Schluss mit Sammelwut, her mit echtem Austausch!

Gehörst du zu den Menschen, die jedes Jahr ihre Social-Media-Kontakte „ausmisten“? Dann hast du wahrscheinlich schon erkannt: Ein toter Kontakt ist schlimmer als gar keiner.

Wir leben in einer Zeit, in der es scheinbar einfacher denn je ist, sich mit anderen zu vernetzen. Ein Klick hier, ein „Bestätigen“ dort – und schwupps, ist die Kontaktliste um einen Namen länger geworden. Doch wie wertvoll sind diese Kontakte wirklich? Sind sie Brücken zu neuen Möglichkeiten oder nur weitere Karteileichen in deinem digitalen Adressbuch?

Lass uns ehrlich sein: Die Sammelwut, die vor einigen Jahren noch en vogue war, ist heute nicht mehr zielführend. Klar, damals war es spannend, auf XING oder LinkedIn die „500+“-Marke zu knacken. Doch heute geht es nicht mehr darum, wie viele Kontakte man hat, sondern wie gut diese sind.

Qualität vor Quantität: Was macht einen wertvollen Kontakt aus?

Ein wertvoller Kontakt ist kein Name in deiner Liste, sondern eine Person, mit der du im Austausch bist. Jemand, der dich inspiriert, mit dem du Geschäfte machen kannst – und umgekehrt. Es geht um gegenseitiges Interesse, Verbindlichkeit und Vertrauen.

Wenn du eine Kontaktanfrage stellst oder annimmst, frag dich: „Warum? Was verbinde ich mit dieser Person?“ Und noch wichtiger: „Bin ich bereit, in diese Beziehung zu investieren?“ Denn genau hier liegt der Unterschied zwischen Netzwerken und Sammeln.

Die Unsitte des gedankenlosen Bestätigens

Leider hat sich eine gewisse Nachlässigkeit eingeschlichen. Kontaktanfragen werden salopp bestätigt, ohne einen Gedanken daran zu verschwenden, wer die Person ist oder was sie beruflich macht. Dabei ist genau das die zentrale Frage auf Business-Plattformen: Wer bist du und warum könnte unser Kontakt spannend sein?

Einen Kontakt anzunehmen, bedeutet auch eine Verpflichtung: den Austausch zu suchen, Wertschätzung zu zeigen und gegebenenfalls zu helfen. Doch das erfordert Zeit – und daran scheitern viele.

Netzwerken ist keine Einbahnstraße

Ein gutes Netzwerk funktioniert wie ein lebendiges System: Es lebt vom Geben und Nehmen. Das heißt, nicht nur Ratschläge und Informationen einzuholen, sondern auch Tipps zu geben, Empfehlungen auszusprechen und Verbindungen herzustellen. Es geht um Verbindlichkeit, Respekt und Anerkennung.

Einmal im Jahr lese ich von Menschen, die ihre Kontakte „aufräumen“. Warum? Weil sie es satt haben, Weihnachts- oder Geburtstagsgrüße von Leuten zu bekommen, die sich sonst nie melden. Gut so! Denn was bringt dir ein Kontakt, der den Namen nicht verdient?

Überlege dir bei deinem nächsten Kontakt genau: Will ich diese Beziehung wirklich vertiefen? Wenn ja, zeig Initiative! Schreib eine Nachricht, stell eine Frage oder schlage ein Gespräch vor. Und wenn nicht? Dann sag freundlich, aber klar: „Danke, aber nein danke.“ Denn ein ehrliches Nein ist besser als ein totes Ja.

Schluss mit Ausreden à la „Keine Zeit“

Wir sind alle beschäftigt. Doch wer nicht mal die Zeit hat, eine Nachricht zu beantworten oder um Rat zu geben, hat sein Zeitmanagement nicht im Griff. Sammeln ist ein schönes Hobby, aber im Business geht es um Austausch und Beziehungen. Und die brauchen Pflege.

Mein Leitsatz zum Mitnehmen: „Ich kann mit einem NEIN leben, aber ich möchte es hören.“ Keine Ausreden, kein Hinhalten, keine Pseudo-Verbindlichkeit. Sei klar, sei ehrlich – das ist der Schlüssel zu einem erfolgreichen Netzwerk.

Fazit

Netzwerken ist kein Spiel um Zahlen, sondern ein Investment in echte Beziehungen. Sortiere aus, investiere deine Zeit in Menschen, die wirklich zu dir passen, und sei bereit, aktiv in den Austausch zu gehen. Dein Netzwerk wird es dir danken – und dein Business auch.

In diesem Sinne wünsche ich Euch allen wertvolle Kontakte und gutes Netzwerken.

Herzlichst

Michael H. Hahl

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MICHAEL HANS HAHL schreibt über Generation 50+, Veränderungsprozesse, Perspektiven im Unternehmen, Markt-/Kommunikationsstrategie

Herzlich Willkommen, ich bin Michael Hans Hahl, Sparringspartner für Prozesse, Matching, Wege und generationsübergreifendes Arbeiten. Seit fast 20 Jahren berate, coache, trainiere und spreche ich über die Themen Karriere, Personal, Jobchancen. Die Generation 50+ liegt mir dabei besonders am Herzen.

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