Direkt schwanger im neuen Beruf? Warum Dein Babywunsch einem Jobwechsel nicht im Weg stehen sollte
Wann ist der richtige Zeitpunkt für eine Familiengründung? Die Frage ist bei vielen Frauen mit Unsicherheit und Zweifeln verbunden. Insbesondere dann, wenn Unzufriedenheit im Job hinzukommt und ein Jobwechsel in Erwägung gezogen wird.
Bei „Frag die Insider!“ helfen von XING ausgewählte Expertinnen und Experten Dir dabei, praxisnahe Lösungen zu finden, die zu Dir passen – dieses Mal: Tanja Jakob. Die Insiderin berät ihre Klientinnen, wie sie berufliche Zufriedenheit erlangen und dadurch Beruf und Familie besser vereinen können – ohne Selbstzweifel, schlechtes Gewissen oder faule Kompromisse.
Ich wünsche mir ein Kind, bin aber gleichzeitig unzufrieden in meinem Job. Jetzt bin ich mir unsicher, ob ich nach einem Stellenwechsel direkt in Elternzeit gehen kann. Wirkt das nicht sehr unprofessionell?Marie, 31
Liebe Marie,
mit Deiner Frage sprichst Du ein wichtiges Thema an, das viele Frauen beschäftigt. Die Entscheidung, ob und wann man eine Familie gründet, ist in der heutigen Zeit von zahlreichen Überlegungen und Unsicherheiten begleitet. Doch gerade wenn man beruflich unzufrieden ist, der Job einen nicht ausfüllt, es an Weiterentwicklungsmöglichkeiten mangelt oder der Arbeitgeber bzw. die Arbeitsbedingungen schlicht nicht familienfreundlich sind, gewinnt diese Frage an Bedeutung. Doch die Sorge um das berufliche Ansehen schwingt mit, sollte man kurz nach einem Stellenwechsel schwanger werden und in Elternzeit gehen.
Lass uns gemeinsam einige Punkte durchgehen, die Dir bei der Entscheidungsfindung helfen können.
1. Kinder kann man nicht immer planen
Die Familienplanung und der Weg zur Elternschaft sind von Faktoren begleitet, die wir meist nur bedingt beeinflussen können, sodass die Familienplanung oft nicht nach einem vordefinierten Zeitplan verläuft. Manchmal klappt es schneller als erwartet, während es bei anderen Paaren länger dauern kann, bis sich die gewünschte Schwangerschaft einstellt.
Diese Unvorhersehbarkeiten machen es schwierig, den perfekten Zeitpunkt für die Familiengründung festzulegen oder diese exakt zu planen. In dieser Unsicherheit liegt eine wichtige Botschaft: Der Fokus sollte nicht ausschließlich darauf liegen, wann man schwanger wird, sondern vielmehr darauf, in einem erfüllenden und unterstützenden Umfeld zu sein, privat wie beruflich.
2. Berufliche Zufriedenheit als Grundpfeiler
Wir verbringen einen Großteil unserer Lebenszeit mit Arbeit. Der Arbeitsplatz sollte daher nicht nur ein Ort sein, an dem Aufgaben abgearbeitet werden, sondern vielmehr ein wesentlicher Bestandteil für Lebensfreude, Identität und persönliches Wachstum. Die berufliche Zufriedenheit kann einen erheblichen Einfluss auf das allgemeine Wohlbefinden und die Lebensqualität haben, und darauf, wie man mit den Herausforderungen der Familienplanung und Elternschaft umgeht.
Ein erfüllender Job kann eine positive Energiequelle sein und eine solide Grundlage für diese Herausforderungen. Eine mutige Entscheidung könnte darin bestehen, den Fokus auf die eigene berufliche Zufriedenheit zu legen. Das bedeutet nicht nur, nach einem Jobwechsel zu streben, sondern auch aktiv nach einem Arbeitsumfeld zu suchen, das persönliche und berufliche Bedürfnisse miteinander in Einklang bringt und das im Idealfall familienfreundlich ist.
3. Herausforderungen als beruflich unzufriedene Mutter
Bleibst Du weiterhin in Deinem aktuellen Job, könntest Du früher oder später zu einer beruflich unzufriedenen Mutter werden. Die Unzufriedenheit im Job kann sich auf deine Lebensqualität auswirken, sie kann zu einer gesteigerten Gereiztheit im alltäglichen Leben werden, zu höherer Stressanfälligkeit sowie zu Spannungen im Familienleben führen. Die emotionale Belastung kann die Fähigkeit beeinträchtigen, in der Elternrolle präsent zu sein, und die Work-Life-Balance erschweren. Wenn der Wunsch nach einem weiteren Kind aufkommt, stellt sich erneut die gleiche Frage. Währenddessen verharrst Du möglicherweise in einem Job, der Dich nicht zufrieden stellt.
Zudem kann der Jobwechsel als berufstätige Mutter mit verschiedenen Herausforderungen verbunden sein. Eine der zentralen Schwierigkeiten besteht darin, einen neuen Job zu finden, der nicht nur die beruflichen Ambitionen erfüllt, sondern auch familienfreundlich ist. Hierbei spielen flexible Arbeitszeiten, die Möglichkeit von Teilzeit- oder Home-Office-Optionen sowie eine unterstützende Unternehmenskultur eine entscheidende Rolle, auch Fahrtwege und Entfernung zur KiTa sollten nicht vernachlässigt werden.
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Berufliche Veränderung und Neuorientierung können als Mutter aufgrund dieser spezifischen Gegebenheiten deutlich anspruchsvoller sein als in der Zeit ohne Kinder.
Liebe Marie, der Gedanke an einen Jobwechsel und eine schnelle Schwangerschaft verbunden mit Elternzeit kann zweifellos zu Unsicherheiten und Ängsten führen. Sei dir jedoch gewiss, dass Du damit nicht alleine bist und dass es Wege gibt, diese Herausforderungen erfolgreich zu meistern. Viele Unternehmen setzen zunehmend auf Familienfreundlichkeit als Erfolgsfaktor, und Vorgesetzte sind sensibilisiert für die Bedürfnisse berufstätiger Mütter.
Gib Dir selbst die Erlaubnis, diese Lebensentscheidungen ohne übermäßige Sorgen anzugehen. Du verdienst es, sowohl beruflich als auch als (zukünftige) Mutter erfüllt und glücklich zu sein. Schwangerschaft und Jobwechsel müssen sich nicht ausschließen. Die wahre Stärke liegt darin, einen Weg zu beschreiten, der zu Dir passt und eine Lebensgestaltung ermöglicht, die auf Zufriedenheit und der Berücksichtigung deiner Bedürfnisse aufbaut. Sicher, es erfordert Mut, sich diesen Fragen zu stellen und die eigenen Prioritäten zu klären. Letztlich wirst Du nicht nur mit der Verbesserung Deiner gegenwärtigen Lebenssituation belohnt, sondern schaffst eine solide Basis für Deine berufliche wie private Zukunft.
Hast Du die Entscheidung für Dich bereits getroffen?
Alles Liebe
Deine Tanja
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