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Schwirren dunkle Wolken in Deinem Kopf? So sprichst Du Deine Depressionen bei der Arbeit an! - ©gettyimages

Du hast Depressionen? So sprichst Du darüber im Job - ohne Deinen Ruf zu riskieren

Auch wenn Depression heute kein Tabuthema mehr sind, bleibt die Angst vor Reputationsschäden am Arbeitsplatz. Wie Du eine Depression bei Deinem Arbeitgeber kommunizieren kannst, erfährst Du hier.

Bei „Frag die Insider!“ helfen Dir von XING ausgewählte Expertinnen und Experten dabei, praxisnahe Lösungen zu finden, die zu Dir passen. Dieses Mal: Stefan Scheller, XING Insider und HR-Experte.

Mit Transparenz und Ehrlichkeit! Karriere-Experte Stefan Scheller zeigt Dir, wie Du Depressionen ansprichst. - © Stefan Scheller
Mit Transparenz und Ehrlichkeit! Karriere-Experte Stefan Scheller zeigt Dir, wie Du Depressionen ansprichst. - © Stefan Scheller
Ich habe Depressionen und hadere damit, meine Krankheit im Job offenzulegen. Wie kann ich das bei meinem Arbeitgeber ansprechen, ohne meinen Ruf zu schädigen?
Matthias, 32

Hallo Matthias,

danke für Deine Offenheit und die Frage, die viele Arbeitnehmer·innen betrifft. Wo Leistung und Produktivität den Ton angeben, kann es schwer sein, die eigene Krankheit publik zu machen. Bedenke: selbstverständlich bist Du nicht gezwungen, Deine Erkrankung am Arbeitsplatz zu teilen. Hast Du jedoch das Gefühl, dass Dich die Heimlichtuerei während der Arbeit zusätzlich belastet, kann das Ansprechen Deiner Depressionen auch ein Ventil sein.

Nicht zuletzt sind Depressionen häufig ein schleichender Prozess, der sich ohne aktive Maßnahmen verselbstständigt. Mein Tipp: in den meisten Fällen gilt, je früher, desto besser! Sprichst Du Deine Krankheit an, kann das auch zu Deinem Wendepunkt werden. Dabei kannst Du wie folgt vorgehen:

Nachdem Du Dir sicher bist, dass Du Deine Krankheit am Arbeitsplatz teilen möchtest, solltest Du den richtigen Moment und eine passende Ansprechperson finden. Hier bieten sich eine Reihe von Möglichkeiten, die auch eine Vertraulichkeit bewahren. Du brauchst Dir also keine Sorgen über den Flurfunk oder Deine Reputation machen.

Manche Unternehmen bieten für diese Situation mittlerweile interne Ansprechpartner·innen an. Sogenannte Mental Health Officer sind genau dafür geschult, einen für dich passenden Umgang im Unternehmen mit deiner Erkrankung zu finden. Hier findest Du auf jeden Fall Unterstützung!

Daneben ist auch ein Gespräch mit Deiner Führungskraft sinnvoll. Immerhin hat sie eine Führsorgepflicht und sollte an Deinem Wohlergehen interessiert sein. Such Dir für dieses Gespräch einen ruhigen Ort und plane genügend Zeit ein. Auch jetzt gilt: Ehrlichkeit siegt! Indem Du Deinen Zustand offen teilst, könnt ihr gemeinsam Maßnahmen erörtern, wie Du am besten Unterstüzt werden kannst. So könnt ihr zum Beispiel gemeinsam schauen, ob es sinnvoll ist, Deinen Zustand mit dem gesamten Team zu teilen.

Mach Dich bereit für eine Überraschung! Häufig sind Deine Kolleg•innen oder Führungskräfte sogar froh darüber, wenn Du mit Ihnen transparent und erhlich bist. Vielleicht haben sie schon Anzeichen bei Dir wahrgenommen, sich aber bisher noch nicht getraut, nachzufragen. Ein ehrliches Gespräch sorgt für Verständnis, kann euch zusammenschweißen und für ein stärkeres Vertrauen im Team sorgen.

Trotzdem heißt das nicht, dass das für jeden gilt. Manche Kolleg·innen wissen einfach nicht, wie sie mit einer solchen Information umgehen sollen. Hier hilft es, sich klarzumachen, dass Deine Kolleg·innen in diesem Fall normalerweise nicht ausreichend informiert sind. Diese Momente kannst Du sogar nutzen, indem Du sie aufklärst. Das ist aber kein Muss!

Schlussendlich geht es darum, ein Umfeld für Dich zu schaffen, indem Du Dich wieder besser fühlen kannst. Deine Depressionen am Arbeitsplatz anzusprechen kann dafür der erste Schritt sein. Das zu tun, beweist Stärke. Lass Dir nichts anderes einreden!

Wie auch immer Du nun vorgehst, lieber Matthias, ich wünsche Dir viel Kraft!

Liebe Grüße

Stefan

Kommt Dir die Situation bekannt vor? Welchen Tipp hast Du für Matthias?

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