Effizienzsteigerung und Kosteneinsparungen in der industriellen Anwendung: Welche Rolle spielen Druckluft-Audits?
In vielen industriellen sowie handwerklichen Anwendungen ist Druckluft eine unverzichtbare Antriebsquelle. In immer mehr Branchen und Anwendungsbereichen ist ein wachsender Bedarf an qualitativ höherwertiger Druckluft zu verzeichnen, die strengsten Qualitätsanforderungen gerecht wird. Das Medium ist sauber, sicher und vielseitig anwendbar.
Die Energiebilanz von Druckluftsystemen lässt sich durch Druckluftaudits, ein effektives Leckagemanagement, Qualitätsmessungen und im Bereich Drucklufttechnik durch Planung, Optimierung, Produkte für Druckluftsysteme verbessern. Die Mader GmbH & Co. KG ist seit 1935 auf den Energieträger Druckluft spezialisiert und bietet ganzheitlichen Lösungen für energieeffiziente, prozesssichere industrielle Druckluft an. Basis dafür ist seine umfangreiche Datenbank aller namhaften Hersteller. Damit ist das Unternehmen in der Lage, Einsparpotenziale zu realisieren, die zwischen 25 und 40 Prozent unter den aktuellen Energiekosten liegen. Das wird heute für Unternehmen immer wichtiger, denn sie suchen verstärkt nach Möglichkeiten, ihre Energieeffizienz zu verbessern und Kosten zu senken. Dabei gewinnt das Druckluft-Audit als ein wertvolles Instrument in der Industrie immer mehr an Bedeutung.
Es ist eine umfassende Bewertung bzw. gründliche Prüfung des gesamten Druckluftsystems eines Unternehmens. Dabei werden verschiedene Aspekte des Druckluftsystems analysiert. Ziel ist es, Schwachstellen bzw. Optimierungspotenziale aufzudecken, ineffiziente Bereiche zu identifizieren und Maßnahmen zur Optimierung und Kosteneinsparung zu empfehlen.
Top-Insights von Druckluft-Auditoren: Die fünf häufigsten Energieverschwender im Druckluftsystem:
Druckluft-Leckagen
Zu hoher Betriebsdruck
Veraltete Kompressorentechnik
Falsch dimensionierte Komponenten
Fehlende Sensibilisierung im Umgang mit Druckluft.
Sie stellt Anforderungen an die Durchführung der Energiebewertung und Berichterstattung von Druckluftsystemen und steuert den „außerbetrieblichen“ Prozess (Erbringung der Dienstleistung). Fachbetriebe für die Druckluft-Energieeffizienz-Bewertung haben qualifiziertes Fachpersonal, analysieren das gesamte Druckluftsystem und sind in der Lage, Einsparpotenziale zu identifizieren und zu bewerten. Dies wird in regelmäßigen Abständen vom TÜV überprüft. Zu den Zielen im Rahmen diese Druckluft-Audits gehören das Aufdecken von Einsparpotenzialen, der Nachweis der tatsächlichen Effizienz des Druckluftsystems sowie die Ermittlung von belastbaren Kennzahlen für Energiemanagementsysteme wie DIN EN ISO 50001, DIN EN 16247-1 und EMAS. Nach DIN EN ISO 11011 zertifizierte Druckluft-Audits können Orientierung im Dschungel der Energieeffizienzmaßnahmen bieten. Sie helfen bei der Einordnung der eigenen Druckluft-Kennzahlen und geben Hinweise auf sinnvolle, echte Optimierungen. Die Investitionen in das Audit lassen schnell amortisieren.
Datenerfassung: Es werden detaillierte Informationen über die Druckluftanlage gesammelt, einschließlich der Installationsdaten, der Betriebszeiten, des Druckniveaus und des Druckluftverbrauchs. Diese Daten ermöglichen es den Experten, ein umfassendes Verständnis für das System zu entwickeln und eine fundierte Analyse durchzuführen.
Inspektion der Druckluftanlage: Es werden alle relevanten Komponenten überprüft, einschließlich der Kompressoren, Trockner, Filter, Rohrleitungen, Ventile und Druckluftwerkzeuge. Potenzielle Leckagen, Verschleißerscheinungen oder ineffiziente Betriebsbedingungen werden identifiziert und dokumentiert.
Analyse der erhobenen Informationen: Dabei werden beispielsweise der Druckluftverbrauch, der Energieverbrauch, die Leckage-Rate und der Betriebsdruck bewertet. Anhand dieser Analyse können Einsparpotenziale und Optimierungsmöglichkeiten ermittelt werden.
Leckageerkennung und -beseitigung: Druckluftlecks können einen erheblichen Anteil an Energieverlusten verursachen und die Effizienz des Systems erheblich beeinträchtigen. Durch den Einsatz moderner Technologien wie Ultraschallmessgeräte können Leckagen präzise lokalisiert und anschließend behoben werden. Dies führt zu einer signifikanten Reduzierung des Energieverbrauchs und zur Senkung der Betriebskosten.
Handlungsempfehlungen zur Optimierung des Druckluftsystems: Dies können beispielsweise Maßnahmen wie die Installation energieeffizienter Kompressoren, die Verbesserung der Wärmerückgewinnung oder die Optimierung der Druckluftverteilung und -nutzung sein. Diese Empfehlungen sind maßgeschneidert auf die spezifischen Bedürfnisse und Anforderungen des Unternehmens und zielen darauf ab, die Effizienz zu steigern und die Betriebskosten langfristig zu senken.
ganzheitliche Betrachtung der Druckluftanwendung
Verbesserung der Betriebsabläufe
längere und zuverlässigere Betriebsdauer
Vermeidung von Fehlinvestitionen
Reduzierung des CO2-Fußabdrucks
signifikante Effizienzgewinne
Reduzierung des Energieverbrauchs und der CO2-Emissionen (Verringerung des ökologischen Fußabdrucks)
Geräteschonung
Kosteneinsparungen
längere Lebensdauer der Druckluftanlage
Produktivitätssteigerung
Prozessoptimierung (ineffiziente Prozesse können identifiziert und verbessert werden, z.B. die Neugestaltung von Druckluftnetzen, die Implementierung von Energiesparmaßnahmen oder die Schulung der Mitarbeitenden)
Gewährleistung einer effektiven Qualitätssicherung
Minimierung von Reparaturkosten
Verbesserung der Sicherheit am Arbeitsplatz (Identifizierung potenzieller Gefahrenquellen wie Leckagen, mangelhafte Isolierung oder unsachgemäße Installation)
Vermeidung von Verschwendung
Steigerung der Wettbewerbsfähigkeit.
Martina Griesinger leitet bei Mader das Energieeffizienzmanagement und verweist darauf, dass die Kunden das Druckluft-Audit vor allem dann einsetzen, wenn sie eine unabhängige, ganzheitliche Bewertung ihres Druckluftsystems benötigen: „Das ist insbesondere dann der Fall, wenn eine Neu-Investition notwendig ist, weil z.B. der Druckluftbedarf nicht mehr gedeckt werden kann.“ Auch wenn grundsätzlich die Energieeffizienz des Druckluftsystems verbessert werden muss oder belastbare Daten für ein Energie- oder Umweltaudit fehlen, wenden sich Kunden an verstärkt an die Experten. Im Rahmen eines Druckluft-Audits werden Kennzahlen ermittelt, „mit denen die Druckluftverantwortlichen selbst arbeiten können, um die Performance des Druckluftsystems zu bewerten; gleichzeitig sind die Kennzahlen sehr wichtig für Energiemanagement-, aber auch Qualitätsbeauftragte.“ Den größten Mehrwert sieht sie in der unabhängigen Bewertung des Druckluftsystems inklusive Benchmarkzahlen vergleichbarer Unternehmen und in den konkreten Optimierungsvorschlägen: „Druckluftverantwortliche sind oft viel beschäftigte Menschen. Sie sind häufig nicht nur verantwortlich für die Druckluft, sondern für viele weitere prozesskritische Themenbereiche. Ein externer Blick kann da helfen zu klären, ob überhaupt Handlungsbedarf im Druckluftsystem besteht und wenn ja, wie die Maßnahmen sinnvollerweise priorisiert werden und was sie bringen.“
Mader hat 2018 erstmals sein Druckluft-Audit nach DIN EN ISO 11011 vom TÜV Süd zertifizieren lassen – als erstes Unternehmen weltweit konnte es damit die „normkonforme und qualifizierte Durchführung von Druckluft-Audits‘ nachweisen“, so Griesinger, die schon damals beim süddeutschen Druckluft- und Pneumatikspezialisten für die Zertifizierung verantwortlich war. Seitdem hat sie gemeinsam mit ihren Kollegen sieben Überwachungsaudits und Re-Zertifizierungen begleitet, zuletzt 2024. „Zertifizierte Unternehmen verpflichten sich, das Audit neutral durchzuführen, das heißt insbesondere herstellerunabhängig zu beraten.“
Ulrike Böhm, Stefanie Kästle, Julia Sulzberger: Ein Mittelständler auf dem Weg zur Klimaneutralität. In: Klimaneutralität in der Industrie. Aktuelle Entwicklungen – Praxisberichte – Handlungsempfehlungen. Hg. von Ulrike Böhm, Alexandra Hildebrandt, Stefanie Kästle. Springer Gabler Verlag, Heidelberg, Berlin 2023.
Ulrike Böhm: Die Macht der kleinen Schritte. Wie man als mittelständisches Unternehmen zum Klimaretter wird. In: Klimawandel in der Wirtschaft. Warum wir ein Bewusstsein für Dringlichkeit brauchen. Hg. von Alexandra Hildebrandt. Verlag SpringerGabler, Heidelberg, Berlin 2020.
CSR und Energiewirtschaft. Hg. von Alexandra Hildebrandt und Werner Landhäußer. Springer-Verlag Berlin Heidelberg. 2. Auflage 2020.
Helen Landhäußer: Klimaneutralität durch Digitalisierung – von der Transformation analoger Technologien und GreenTech Unicorns. In: Klimaneutralität in der Industrie. Aktuelle Entwicklungen – Praxisberichte – Handlungsempfehlungen. Hg. von Ulrike Böhm, Alexandra Hildebrandt, Stefanie Kästle. Springer Gabler Verlag, Heidelberg, Berlin 2023.
Stefanie Kästle und Werner Landhäußer: Druckluft 4.0 goes green: Herausforderungen, Chancen und innovative Lösungen am Beispiel der Mader GmbH & Co. KG. In: CSR und Digitalisierung. Der digitale Wandel als Chance und Herausforderung für Wirtschaft und Gesellschaft. Hg. von Alexandra Hildebrandt und Werner Landhäußer. 2. Auflage, SpringerGabler Verlag, Heidelberg Berlin 2021.