Emotionale Intelligenz im Job – warum sie so wichtig ist
Bestimmt hast Du schon einmal von emotionaler Intelligenz (EI oder EQ) und ihrer Bedeutung im Berufsleben gehört. Doch was versteht man darunter genau? In diesem Beitrag erkläre ich es Dir. Und auch, warum sie für den Bewerbungsprozess wichtiger ist, als Du vielleicht denkst.
Was ist emotionale Intelligenz?
Unter dem gängigen Mass Intelligenzquotienten (IQ) wird das allgemeine intellektuelle Leistungsvermögen in verschiedenen Bereichen verstanden. Bei der emotionalen Intelligenz (EI) geht es um die Fähigkeit, andere und insbesondere Deine eigenen Gefühle und Beziehungen adäquat einzuschätzen. Dazu gehört auch dementsprechend richtig zu handeln.
Emotionale Intelligenz wurde erstmals durch David Goleman im Jahre 1995 zum grossen Thema in der Arbeitswelt. Er schrieb damals ein gleichnamiges Buch. Dort hält er unter anderem fest, wie bedeutend sie im Berufsalltag und auch für Führungspositionen ist.
Wie zeigt sich emotionale Intelligenz?
Alles schön und gut, doch bestimmt fragst Du Dich jetzt, wie Du erkennst, ob und wie eine Person emotional intelligent ist? Laut Goleman setzt sich EI aus fünf Facetten zusammen, die weit mehr als nur Empathie, also dem Einfühlungsvermögen, beinhalten:
1. Emotional intelligente Führungskräfte und Selbstwahrnehmung
Darunter versteht man das Bewusstsein über die eigenen Gedanken, Gefühle und Handlungen. Im Kern geht es hier um die Selbstreflexion.
Sie ist die Basis dafür, dass Du dieses Bewusstsein überhaupt entwickeln kannst. Kurzum: Du solltest Deine Persönlichkeit kennen und auch einschätzen können, welche Konsequenzen Dein Handeln auf andere hat. Besonders im Berufsalltag eine bedeutende Fähigkeit.
2. Selbstregulierung bei emotional kompetenten Mitarbeitenden
Ein weiteres Merkmal emotional intelligenter Menschen ist es, störende Impulse bewusst unterdrücken zu können. Sprich: Du denkst nach, bevor Du handelst. Gerade auftauchende Emotionen und Gelüste kannst Du kontrollieren – und nicht umgekehrt. Berufliche Ziele erreichst Du somit leichter.
Ein Vorgesetzter, der seine Emotionen nicht im Zaum halten kann, wird früher oder später den Respekt seiner Mitarbeitenden verlieren.
Eines meiner Lieblingsbücher, „Die 7 Wege zur Effektivität“ von Stephen R. Covey, zeigt es wirklich sehr gut auf: Es gibt eine kurze Zeitspanne zwischen Reiz und Reaktion, die entscheidend ist, wie Du handelst.
Wenn Du Dir dieser paar Millisekunden bewusst wirst und darüber reflektierst, wie Du agieren wirst, wird das Ergebnis immer ein besseres sein, als im Affekt eine Entscheidung zu treffen.
Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.Stephen R. Covey
3. Motivation als Aspekt der emotionalen Intelligenz
Vor allem in einer Führungsposition geht es darum, die Mitarbeitenden richtig für ihre Aufgaben zu motivieren. Dazu musst Du einerseits Deine Persönlichkeit kennen, andererseits aber auch jene Deiner Mitarbeitenden. Weiters auch deren beruflichen Potenziale und Bedürfnisse.
Wenn Du als Vorgesetzter emotional intelligent bist weisst Du, wie Du Dein Team motivieren kannst.
Es ist hohe Führungskunst, andere für Aufgaben und Tätigkeiten zu begeistern, die vielleicht mühsam und kompliziert sind. Betone in Deiner Bewerbung also Deine Fähigkeit, andere für die gemeinsame Sache zu begeistern.
4. Empathie für Mitarbeitende und Kollegen
Egal, ob Du Angestellte, Bewerberin oder Führungskraft bist, emphatische Menschen sind beruflich erfolgreicher. Dazu gehört, dass Du die Bedürfnisse und Emotionen anderer wahrnehmen und entsprechend handeln kannst.
Im Berufsalltag gilt, dass Du auf Mitarbeitende, aber auch auf Vorgesetzte, bestimmt, aber dennoch einfühlsam, reagierst. Gleiches gilt auch im Umgang mit Kunden, Wünschen und Beschwerden.
5. Soziale Kompetenz im Berufsleben
In der Arbeitswelt bringen Dir soziale Kompetenzen unglaublich viel. Dadurch kannst Du Beziehungen pflegen, eine wertschätzende Kommunikation anwenden und Dir wertvolle Netzwerke aufbauen. Ganz gleich, ob Du Bewerber, Angestellter oder Vorgesetzter bist: Gut vernetzt sein, ist das A und O in der Berufswelt.
Aus dieser Auflistung geht bestimmt Folgendes hervor, was oft in der Arbeitswelt gilt: Für die Besetzung von Führungsstellen ist der Grad an emotionaler Intelligenz weitaus bedeutender als der klassische Intelligenzquotient.
Möchtest Du Dich auf eine Führungsposition bewerben, musst Du Deine Leadership Skills gezielt in Deinen Bewerbungsunterlagen platzieren. Konkret sollst Du aufzeigen, wie Du Dein Team förderst, wie Du mit Konflikten innerhalb des Teams umgehst und weshalb Du Freude am People Management hast.
Soft Skills sind in jeder Jobfunktion, egal ob Führungsposition oder nicht, unverzichtbar. Eine Befragung des Capgemini Institute of Research zeigt, dass emotionale Intelligenz im beruflichen Umfeld nicht mehr wegzudenken ist. 83 Prozent der Unternehmen sind der Meinung, dass diese in den nächsten Jahren als Grundvoraussetzung gilt.
EI wird ein Must-have – in den nächsten fünf Jahren soll sich die Nachfrage danach versechsfachen.
Darum ist emotionale Intelligenz im Job wichtig
Wenn Du bereits mit Deinen Bewerbungsunterlagen gepunktet hast, wirst Du dank Deiner überzeugenden Persönlichkeit zu einem Jobinterview eingeladen.
Aufatmen, dass Du im nächsten Schritt, dem Jobinterview ohne emotionale Intelligenz durchkommst? Nein!
Deine Antworten im Vorstellungsgespräch liefern bereits einen ersten Eindruck Deiner emotionalen Intelligenz. Bei Fragen zu Deiner Selbsteinschätzung in sozialen Fähigkeiten möchte man beispielsweise wissen, ob Deine Antworten glaubwürdig und objektiv sind. Noch aufschlussreicher sind Dein verbales und nonverbales Verhalten während des Jobinterviews. Deine Kommunikationsfähigkeit sowie Deine empathische Fähigkeit spiegeln sich in Deiner Haltung in dieser Stresssituation wider.
Wie kannst Du in dieser beruflichen Situation zeigen, dass Du emotional intelligent bist? Indem Du Dich in die Erwartungen und Wünsche Deines künftigen Arbeitgebers hineinfühlst und entsprechend agierst – verbal wie nonverbal.
Kurz gesagt: Empathie. Eine deutsch-amerikanische Studie hat ausserdem herausgefunden, dass karriereorientierte Menschen mit hohem EQ (emotionalen Intelligenzquotienten) beruflichen Erfolg haben.
Warum sollten Führungskräfte emotional intelligent sein?
Das Erfolgsgeheimnis gewinnender Mitarbeitender und Führungskräfte beruht nicht nur auf harten Fakten. Diese Menschen verfügen über eine überdurchschnittliche emotionale Intelligenz. Sie verstehen es, Gefühle in Bezug auf sich selbst und ihre Mitmenschen wahrzunehmen, auszudrücken und sinnvoll damit umzugehen. Sind also hochempathisch.
Je höher Deine Position im Unternehmen, desto wichtiger sind Deine fachübergreifenden Kompetenzen. Im modernen Arbeitsprozess koordinieren und fördern Führungskräfte die individuellen Ressourcen ihrer Mitarbeitenden.
Weiter müssen sie viele Entscheidungen im Job treffen, die zum Teil weitreichende Folgen haben, wie etwa eine Entlassung oder Freistellung.
Forscher der Yale University beschäftigten sich in einer Studie mit dem Aspekt der Selbstwahrnehmung: Wer sich selbst und seine Emotionen besser wahrnehmen kann, lässt etwa den Faktor „Angst“ aus wichtigen Entscheidungen raus. Dadurch gewinnen diese beruflichen Entscheidungen an Qualität.
Führungskräfte leiten Talente und vielfältige Persönlichkeiten, um den Erfolg des Unternehmens zu sichern. Das bedeutet, die Führungsperson muss Verantwortlichkeiten festlegen, Ziele definieren und Energien bündeln.
Dabei ist ihre emotionale Intelligenz entscheidender Erfolgsfaktor. Sie ist zudem zuständig für das Funktionieren von Beziehungen zu Kunden, Untergebenen, Vorgesetzten, Kooperationspartnern und dem gesamten Netzwerk.
Abschließendes Fazit zum Thema emotionale Intelligenz im Job
Emotionale Intelligenz – oft unterschätzt und vielfach vernachlässigt. Solltest Du Dich noch nicht sozial kompetent genug fühlen, ist das kein Problem. Du kannst Dich in diesem Bereich weiterbilden. So erhältst Du wertvolle Vorteile gegenüber Deinen Mitkonkurrenten. 5 Tipps wie Du Deine emotionale Intelligenz trainierst, teile ich in meinem nächsten Artikel mit Dir. Schliesslich profitierst Du nicht nur im Berufsalltag davon. Denn diese Fähigkeiten unterstützen Dich in all Deinen zukünftigen Lebenssituationen. Angefangen vom Verfassen Deiner Bewerbungen, über das Bewerbungsgespräch bis hin zum Berufsalltag und Privatleben.
----------------------------------------------- PS: Wann immer Du bereit bist, hier zwei Dinge, die ich für Dich tun kann: 1) WOW-Lebenslaufvorlagen. Lande mit Deiner Bewerbung auf dem Stapel „Wird eingeladen“. 2) Online-Bewerbungskurs WUNSCHKANDIDAT. Meine 100-fach erprobte Bewerbungsstrategie, damit auch Du endlich aus Jobangeboten wählen kannst, anstatt nur Absagen zu kassieren.