Navigation überspringen
article cover
© Icons8 Team

Employer-Branding: Unternehmen müssen sich bewerben, Fachkräfte haben die Wahl

Die Marktsituation und der Fachkräftemangel haben dazu geführt, dass Unternehmen herausgefordert sind, sich als attraktiver Arbeitgeber auf dem Markt zu positionieren. Eine einfache Stellenanzeige reicht heute nicht mehr aus, um das Interesse qualifizierter Bewerber zu wecken. Viele Unternehmen sind daher bemüht, ihr Employer-Branding auszubauen.

Employer-Branding meint den gezielten und spezifischen unternehmensstrategischen Aufbau einer Arbeitgebermarke. Zentral steht, dass ein Unternehmen sich als feste Größe und mit einem positivem Image am Markt etabliert und von anderen Unternehmen absetzen.

📌 Ziel des Employer-Brandings ist es, durch eine positive Außenwahrnehmung die Präsenz zu steigern, die Aufmerksamkeit potenzieller Arbeitnehmer zu wecken und das Vertrauen in das Unternehmen zu stärken.

Ein wichtiger Bestandteil ist, die Unternehmenswerte nicht nur sichtbar zu machen, sondern so aufzuzeigen, dass potenzielle Bewerber sich angesprochen, eingeladen und abgeholt fühlen.

🍎 Benefits: Die Zeiten von Obstkörben & Tischtennisplatten sind vorbei

Der Ansatz Employer-Branding ist im Personalmarketing nicht neu, erfährt heute jedoch eine zunehmend hohe Relevanz. Es geht um weitaus mehr als eine schöne Imagebroschüre, eine ansprechende Website oder aussagekräftige Stellenanzeige. Es geht heute vielmehr darum, die Beziehung zu potenziellen Bewerbern aufzubauen und die Verbindung auf der persönlichen Ebene zu stärken. Mit Blick auf den Arbeitsmarkt findet sich hier eine Umkehr der Verhältnisse: Das Unternehmen ist gefordert, sich um potenzielle Interessenten zu bewerben.

Die Zeiten, in denen Obstkörbe oder Tischtennisplatten eine Attraktion waren, sind längst vorbei. Ein vergünstigtes Fahrticket oder die Mitgliedschaft im Fitnessstudio zieht Menschen nicht mehr an. Wird so etwas in der Stellenanzeige betont, wirkt das wie ein unbeholfener und nicht zeitgemäßer Recruiting-Versuch.

🔁 Was gestern noch ein Benefit war, wird heute schier belächelt

Die Zeiten haben sich geändert. Das Blatt hat sich gewendet. Genau deshalb ist ein Umdenken gefragt – auch für das Employer-Branding. Social Media spielt in diesem Zusammenhang eine bedeutende Rolle. Das haben viele Unternehmen bereits erkannt und lassen sich bei ihrem Außenauftritt unterstützen. Von renommierten Agenturen aus der Werbebranche und auch von Influencern, die auf Social Media eine hohe Reichweite haben. Ebenso werden Mitarbeiter durch Prämien dazu animiert, das Unternehmen im Außen zu repräsentieren.

Vielen Unternehmen ist klar, dass Social Media ein Must-have und kein Nice-to-have ist. Aber es fehlt vielerorts an Know-how und der Bereitschaft, sich wirklich darauf einzulassen. Denn Social Media erfordert Einsatz, Zeit und entsprechende Kapazitäten. Es ist nicht damit getan, Jahresberichte oder schöne Bilder von Firmenevents zu posten. Um Social Media wirklich zu nutzen, braucht es mehr.

Im Kern geht es um Menschen, Vertrauen und Beziehungen. Hierfür ist die Kommunikation ein entscheidendes Kriterium.

✨ White-Washing!? Alles nur Schein, oder was steckt wirklich dahinter?

Eins steht außer Frage: Unternehmen müssen sich neu am Markt beweisen. Dafür reicht es nicht aus, wenn sie versuchen, sich im besten Licht darzustellen. Es reicht auch nicht aus, wenn Unternehmen ihre Werte im Außen präsentieren. Green-Washing, Pink-Washing, Blue-Washing … all das hat auf Dauer keinen Bestand. Der Versuch, das Image einfach nur aufzupolieren, stinkt meist schon aus der Ferne. Das zieht nicht an, sondern schreckt ab. Und spätestens wenn der Versuch auffliegt, ist der Imageschaden groß.

Gerade im Bezug auf das Employer-Branding sind die Unternehmenswerte und die Unternehmenskultur von großer Bedeutung. Gefordert ist, dass Unternehmen leben, was sie im Außen propagieren. Gefordert ist Transparenz und Glaubwürdigkeit.

😲 Eine schlechte Unternehmenskultur und -führung ist der häufigste Grund für Kündigungen

Nicht nur für die Gewinnung neuer Bewerber oder Arbeitnehmer ist das Employer-Branding von großer Bedeutung. Vielmehr auch, um bestehende Arbeitsverhältnisse aufrecht zu erhalten. Denn einer der häufigsten Gründe für eine Kündigung ist nicht der Job, sondern die vorherrschende Unternehmens- oder auch Führungskultur.

👉🏽 Wer sich bei seinem Arbeitgeber nicht wohlfühlt, kündigt auf kurz oder lang

Ein sicheres Arbeitsverhältnis oder der Ausblick auf das Erklimmen der Karriereleiter reicht nicht mehr aus, um Mitarbeiter zu binden oder gar anzulocken. Unternehmen sind gefragt, die Bedürfnisse ihrer Mitarbeiter wahr und ernst zu nehmen. Gefragt ist nicht nur ein sicherer Job, sondern ein attraktiver Job. Und genau dafür ist die Arbeitsumgebung und das Klima ein entscheidendes Kriterium.

Eine schlechte Unternehmenskultur fördert Stress, Krankheit und Fluktuation. Somit auch den Verlust von Arbeitnehmern.

😃 Employer-Branding: Eine Chance und Herausforderung

Die aktuellen Umstände bieten mit Blick auf das Employer-Branding eine besondere Chance: Unternehmen werden auf die Probe gestellt und herausgefordert. Im Bezug auf das, was sie im Außen darstellen und im Innen vollziehen. Sie haben JETZT die Möglichkeit, an wichtigen Stellschrauben zu drehen. Nicht, um im Außen zu glänzen, sondern um im Innen umzusetzen, was in ihren Imagebroschüren schon seit Langem steht.

Wenn Unternehmen sich wirklich darauf einlassen, Employer-Branding zu betreiben, um zu einer starken Arbeitgebermarke zu werden, dann findet sich darin sehr viel Potenzial. Das erfordert allerdings nicht nur eine tragfähige Unternehmensstrategie für das Außen, sondern vor allem für das Innen.

👍🏽 Wirkung vollzieht sich von innen nach außen. Nicht andersherum!

Wenn Mitarbeiter erfüllt und zufrieden in und mit ihrem Job sind, werden sie zu den besten Werbeträgern. Sie sprechen positiv über ihren Arbeitgeber und das Unternehmen. Sie sind somit ein wichtiges Sprachrohr für Unternehmen. Allerdings nur, wenn sie wirklich etwas Gutes zu berichten haben. Dafür ist notwendig, dass Unternehmen sich wirklich für ihre Mitarbeiter interessieren und um sie bemühen.

Die Unternehmenskultur und -werte nur in Imagebroschüren, zu Jahrestagen und auf Firmenfesten zu zelebrieren, reicht nicht aus.

Employer Branding: Eine wichtige Entscheidung

Employer-Branding ist wichtig und für Unternehmen unabdingbar. Entscheidend ist, dass Innen- und Außensicht einander entsprechen, dass Unternehmen leben, was sie vorgeben. Denn sonst wirkt auch das beste Employer-Branding nur wie ein kläglicher Versuch, das Image zu polieren. Genau das zieht potenzielle Bewerber nicht an, sondern schreckt sie ab. Das ist keine gute Werbung, es sorgt vielmehr für einen schlechten Ruf.

Die entscheidenden Fragen für das Employer-Branding:

Unternehmen sollten sich intensiv damit auseinandersetzen, wie sie ihr Marketing gestalten und worauf sie ihr Employer Branding stützen. Reichweite und Sichtbarkeit allein reichen nicht aus. Es geht vielmehr darum, sich wirklich zu zeigen und einen echten Blick hinter die Kulisse zu geben.

  • Wofür steht das Unternehmen?

  • Welche Ziele verfolgt es?

  • Welche Vision hat es?

Unternehmen sollten sich im Zuge ihres Employer-Brandings klar positionieren und entscheiden, was sie authentisch und glaubwürdig vertreten können.

📌 Fazit

Employer-Branding ist für jedes Unternehmen von großer Bedeutung. Gefordert ist ein überzeugender und wirkungsvoller Auftritt. Das entscheidende Kriterium hierfür ist Glaubwürdigkeit. Denn die beste Kampagne bringt nichts, wenn sie nicht überzeugend und glaubhaft ist.

Wer jetzt auf Stellensuche ist, hat gute Chancen, sein perfect Match zu finden. Denn Unternehmen sind gefordert, potenzielle Kandidaten zu umwerben.

Für dich ist das eine sehr gute Ausgangssituation, denn du kannst durch Social Media viele wertvolle und hilfreiche Informationen über Unternehmen bekommen.

Doch aufgepasst:

  • Dont believe the hype

  • Der schöne Schein kann trügen

  • Es ist nicht alles Gold, was glänzt

Eine nüchterne Bilanz? Nein, vielmehr ein Grund und eine Möglichkeit genau hinzusehen. Denn es gilt heute nicht mehr nur für Bewerber, dass der erste Eindruck zählt. Es gilt vor allem auch für Unternehmen und Arbeitgeber.

🔎 Alles mehr Schein als Sein?

🔎 Worauf kommt es wirklich an?

🔎 Was ist wirkt auf dich überzeugend?

Teile deine Eindrücke und Erfahrungen im Kommentar. Ich freue mich auf den Austausch mit dir…

Du möchtest mehr über das Thema Entscheidungen lesen? Dann folge mir hier und du erhältst regelmäßig Entscheidungs-Impulse…

Entscheidungen bestimmen das Leben. Das gilt in allen Lebenslagen. Entscheidend ist nicht, wie die Umstände sind. Entscheidend ist, was du daraus machst!

Quelle:

Schuhmacher, F., u. Geschwill, R. (2009). Employer Branding. Wiesbaden: Gabler.

Kommentare

Mag. Sarah Momoh schreibt über Coaching, Job & Karriere, Leadership & Führung, Entscheidungen

Sarah Momoh ist Theologin & Entscheidungs-Coach. Sie unterstützt Menschen dabei die richtige Entscheidung zu treffen & erfolgreich umzusetzen. Hier schreibt sie über: Führung & Selbstführung, Entscheidungsprozesse und das Thema Kündigung.

Artikelsammlung ansehen