Erfolgreiche Jobsuche auf XING: drei Tipps, mit denen Dein Profil Recruiter·innen begeistert
Zeigt Dein XING Profil, was Du kannst und machen willst? Eine Job-Expertin erklärt, wie Du mit drei einfachen Anpassungen die richtigen Jobangebote bekommst.
Bei Frag Dein XING! beantworten Expert·innen Deine ganz persönliche Frage zum Thema Job & Karriere. Praxisnah helfen von XING ausgewählte Coaches Dir dabei, Lösungen zu finden, die zu Dir passen. Hier das Beispiel von Finn, der sich mehr Feedback auf seinem Account wünscht.
Lieber Finn,
Du bekommst nur wenige Jobangebote, die für Dich wirklich interessant sind? Dann habe ich eine gute Nachricht für Dich: Daran kannst Du etwas ändern. Gern zeige ich Dir, wie Du Dein volles Potenzial für die Jobsuche aktivierst, indem Du Dein XING Profil optimierst.
Generell gilt für Deinen Auftritt nach außen: Viele andere Bewerber·innen verfügen über ähnliche Qualifikationen und Erfahrungen. Also musst Du mit einer einzigartigen Kombination aus Deinen Kompetenzen, Erfahrungen und Deiner Persönlichkeit hervorstechen.
Drei Schritte helfen Dir, Dein XING-Profil strategisch zu optimieren.
Definiere Deine Zielgruppe
Betrachte Dein XING Profil nicht als reinen Lebenslauf. Überlege stattdessen am besten im Vorfeld, wen genau Du erreichen willst und welche Position Du gern hättest. Je klarer das Ziel, auf das die Inhalte Deines Profils ausgerichtet sein sollen, desto besser kannst Du sie zuspitzen. Stell Dir dazu folgende Fragen:
Wen möchte ich erreichen? Recruiter·innen, Personaler·innen, Geschäftsführer·innen, Personen, die die gleiche Profession haben, potenzielle Kund·innen? Von welchen Firmen aus welcher Branche möchte ich gefunden werden?
Statt „Was bin ich jetzt?“ sollte Dich die Frage „Wo will ich hin?“ leiten. Je genauer Dein Profil darauf ausgerichtet ist, desto passender und interessanter werden die Jobangebote sein.
Welche Probleme und Herausforderungen hat meine Zielgruppe und wie kann ich sie bei der Lösung unterstützen?
Versetz Dich in die Lage von Unternehmen und Branchen, die Du ansprechen möchtest. Überlege Dir: Wo drückt ihnen der Schuh? Was sind die spezifischen Herausforderungen auf den Positionen, in den Unternehmen und in der Branche, für die Du Dich interessierst? Und wie kannst Du mit Deiner Expertise, Deiner Erfahrung und Deinem Wissen dort unterstützen?
Welche Weiterbildungen hast Du oder absolvierst Du gerade, die interessant sein könnten? Teile die Erkenntnisse, die Du daraus ziehst, mit Deinem Netzwerk und zeige, dass Du Dich stets weiterbildest.
Kennst Du die neuesten Entwicklungen in Deinem Fachgebiet? Sei mit die oder der Erste, der über die neuesten Trends berichtet, so dass es sich für andere lohnt, Dir zu folgen.
Welche Hilfsmittel nutzt Du, um dir den Arbeitsalltag zu erleichtern, von denen auch andere profitieren können?
Willst Du zum Beispiel als Personalentwicklerin zu 100 Prozent remote arbeiten, dann solltest Du Dein Profil ganz klar auf Remote-first-Unternehmen ausrichten. Dein ganzes Profil sollte ausdrücken, welche Kompetenzen Du neben der Expertise zur Personalentwcklung für eine Remote-Tätigkeit mitbringst.
Besondere Herausforderungen von Remote-first-Unternehmen sind beispielsweise die vorwiegend schriftliche Kommunikation, virtuelle Führung und ein sehr hoher Grad an Digitalisierung. Das bedeutet, dass Du in Deinem Profil genau auf solche Anforderungen eingehen solltest. Hast Du beispielsweise mit Kanban gearbeitet, dann gehört das unter „Fähigkeiten und Kenntnisse“. Weitere Keywords könnten sich zusammensetzen aus:
Projektmanagement-Methoden, die Du genutzt hast,
Programme, mit denen Du gearbeitet hast,
innovative Formate in der virtuellen, digitalen Personalentwicklung, z.B. E-Learning, Onlinekurse, Webbased Training,
Ergänzend kannst Du auch persönliche Kompetenzen wie: Eigenmotivation oder Selbstorganisation angeben.
Wähle die richtigen Keywords aus
Personaler·innen in Unternehmen betreiben zunehmend Active Sourcing, das heißt, sie sprechen vielversprechende Kandidat·innen für eine Position direkt an. Immer mehr Stellen werden deshalb ohne eine vorherige Ausschreibung besetzt. Dazu nutzen Personalverantwortliche und Headhunter Plattformen wie XING als Suchmaschine. Du kannst die Chance, in der Suche interessanter Arbeitgeber zu erscheinen, deutlich erhöhen, wenn du die richtigen Schlüsselbegriffe nutzt. Frage Dich daher:
Wonach sucht Deine Zielgruppe?
Welche Suchbegriffe gibt jemand ein, der eine Person mit Deiner Qualifikation sucht?
Unter welchen Keywords soll man Dich finden?
Wofür stehst Du?
Unternehmen nutzen für ihre Suche meist eine Kombination sehr breiter und spezifischer Suchbegriffe. Premium-Mitgliedern zeigt XING zudem an, wie häufig innerhalb der letzten Woche nach einem Keyword gesucht wurde.
Ein Blick auf die Profile von Menschen, die beruflich bereits dort stehen, wohin Du Dich entwickeln möchtest, kann Dir dabei helfen, passende „Fähigkeiten und Kenntnisse“ aufzulisten. Hier geht es um Masse und Vielfalt und nicht darum, den Bereich übersichtlich und knackig zu gestalten. Wer Projektleiter ist, sollte in dieser Rubrik beispielsweise Begriffe wie Projektmanagement, Projektmanager, Projektleiter, agiles Projektmanagement, Projektmanager und Projektleiter auflisten.
Wenn Du bisher wenig passende Jobangebote erhältst, lohnt es sich, „Deine Profilsichtbarkeit“ zu überprüfen. Dein Dashboard zeigt Dir, über welche Suchbegriffe bisherige Besucher·innen Deines Profils auf Dich aufmerksam geworden sind. Bist du beispielsweise auf der Suche nach einer Position als Personalentwickler·in und die meisten Profilbesucher·innen landen auf Deinem Profil über das Schlagwort „Betriebswirtschaft“, sind die Keywords im Profil noch nicht gut genug gesetzt.
Erzähle eine gute Story
Nutze Deinen Werdegang, um eine gute und schlüssige Story zu erzählen. Dafür kannst Du Stationen zusammenfassen und auf Details wie Monats- und Jahresangaben verzichten.
Vier Tipps für einen wirklich aussagekräftigen Werdegang
Wichtiger als die exakte Positionsbezeichnung ist an dieser Stelle eine möglichst aussagekräftige Beschreibung Deiner Tätigkeit. Lass Deine Profilbesucher·innen wissen, was Du machst und was Du kannst.
Wichtiger als eine lückenlose Auflistung Deiner Positionen ist der rote Faden. Nutze Dein Profil als „Schaufenster“. Stell nur das ein, was Dich für die angestrebte Position interessant macht. Den Rest kannst Du im Gegensatz zum offiziellen Lebenslauf weglassen. „Reduce to the max“ ist hier die Devise.
Für Absolvent·innen und Arbeitssuchende gilt für die Auswahl der Beschäftigungsart: Am besten Du gibst hier an, was Du gern im Anschluss machen möchtest und welche Fähigkeiten Du dafür mitbringst.
Das Portfolio bietet Dir zudem eine besonders gute Möglichkeit, die eigenen Erfahrungen, Projekte und das Know-how darzustellen. Du kannst auswählen, ob Besucher·innen zuerst Dein Portfolio oder Deine Profildetails unter Deinem Werdegang sehen, und entscheiden, ob das Portfolio beispielsweise nur für Recruiter•innen sichtbar sein soll.
Extra-Tipp
Bevor Du jetzt mit den Änderungen an Deinem XING Profil loslegst, stelle im Menü unter „Privatsphäre“ ein, dass Deine Aktivitäten für andere nicht sichtbar sind. Ansonsten wird Dein Netzwerk über jede einzelne Änderung informiert. Wenn Du mit den Optimierungen fertig bist, denke daran, die Sichtbarkeit Deiner Aktivitäten wieder zu aktivieren.
Was sind Deine Erfahrungen mit Recruiting über Jobprofile? Hast Du Tipps? Teile sie hier in den Kommentaren.
Wer schreibt hier
Silke Grotegut unterstützt als Karriere- & Bewerbungscoach Klienten dabei, neue berufliche Perspektiven zu entwickeln und überzeugende Bewerbungs- und Verhandlungsstrategien zu erarbeiten. Ihre langjährige HR-Erfahrung hat sie in einem DAX-Konzern gesammelt. Sie bietet unter anderem eine kostenlose, digitale Kaffeepause an.
In ihrem Buch 30 Minuten. Karriere machen mit XING, LinkedIn und Co. (Gabal, € 9,90/D) beantwortet sie, worauf Recruiter auf der Suche nach Bewerbern besonderes Augenmerk legen und wie XING, LinkedIn und Co. sich optimal für deine Karriere nutzen lassen.