Folge 18: "Keine Prügelei ohne mich" - wie Bahn-Vorstand Sigrid Nikutta Karriere macht und sich treu bleibt
Sigrid Nikutta ist Chefin von DB Cargo. Warum sie gerne mit Stereotypen bricht und Männer, die Frauen Technik erklären, unterbricht.
Bei weiblichen Führungskräften wird oft hervorgehoben, dass sie besonders empathisch führen oder im Konflikt schlichten. Bahn-Vorständin Sigrid Nikutta bricht bewusst mit solchen Erwartungen. "Keine Prügelei ohne mich", sagt Nikutta im Führungs-Podcast "Team A" von Harvard Business manager und XING. Sie formuliere das ganz bewusst so, da von Frauen oft erwartet werde, dass sie in einer Auseinandersetzung nachgeben und einen Schritt zurücktreten. "Das sehe ich aber gar nicht so."
Nikutta ist eine der mächtigsten Managerinnen Deutschlands – und ziemlich geradeheraus. Mit 27 Jahren kam sie zur Bahn und bekam ihre erste Führungsrolle. "Es war eine dreifache Herausforderung", sagt sie. Nikutta kam aus dem Westen nach Dresden, sie war Psychologin statt Ingenieurin, sie war jung. Mit so einer hatte keiner gerechnet. Ähnlich war es, als sie später Chefin der Berliner Verkehrsbetriebe (BVG) wurde. Ihr Mann hatte sie auf die Stellenausschreibung aufmerksam gemacht. Die BVG hatten seit Ende des zweiten Weltkriegs keinen Gewinn mehr geschrieben. Dank einer gekonnten Werbekampagne in sozialen Netzen und eines straffen Transformationsprogramms führte Nikutta die BVG in die Gewinnzone.
Seit Anfang 2020 leitet sie nun das Vorstandsressort Güterverkehr bei der Bahn. DB Cargo gilt seit Jahrzehnten als Sanierungsfall und Knochenjob – wie schon die BVG. Warum Sie immer die schweren Fälle bekomme? "Warum ich die immer aussuche", korrigiert Nikutta. Sie sei ja freiwillig gewechselt. "Ich leiste am meisten, wenn es so ein bisschen kribbelt, wenn es eine Aufgabe ist, die vordergründig erstmal als unlösbar gilt."
Wie Sigrid Nikutta die ersten 100 Tage im neuen Job gestaltet hat, wie sie ihren Führungsstil gefunden hat und wie er sich verändert und wie sie auf Männer reagiert, die ihr Technik erklären, hört Ihr hier. Abonniert unseren Podcast am besten gleich, damit ihr keine Folge mehr verpasst.