Gehaltsfrage im Vorstellungsgespräch – diese drei Fehler musst du unbedingt vermeiden!
„Was soll ich nur sagen, wenn ich im Vorstellungsgespräch auf mein Gehalt angesprochen werde?“ So selbstverständlich und nachvollziehbar die Gehaltsfrage auch ist, sie sorgt bei Bewerber:innen nach wie vor für Angst und Schrecken.
Damit du in deinem nächsten Jobinterview ganz souverän und locker darauf reagieren kannst, zeige ich dir hier, welche Fehler du unbedingt vermeiden musst. Außerdem zeige ich dir, wie du bei der Frage sogar noch punkten kannst.
Fehler #1: Bei der Frage „Wie ist ihr aktuelles Gehalt?“ flunkern
„Bevor ich mich bei einem Wechsel unter Wert verkaufe, „flunkere“ sicherheitshalber 20% auf mein Gehalt drauf!“
Diese Strategie klingt zwar logisch, hat aber einen entscheidenden Haken. Sie verschreckt nämlich nicht nur mit einem faktisch überzogenen Gehalt. Sie gibt eben auch einen Einblick in deinen Charakter bzw. deine Einstellung, die lautet: Ich flunkere auch mal, wenn ich mir damit einen Vorteil sichern kann. Versetz dich mal in die Lage des Unternehmens … dort wird nach integren und ehrlichen Bewerber:innen gesucht. Besser ist es, wenn du bei dieser Frage ehrlich (aber nicht konkret) antwortest. In der Praxis hat sich folgende Antwort bewährt: „Mein aktuelles Gehalt hat sich am Tarifvertrag X orientiert und liegt damit zwischen 35tsd und 40tsd €“
Fehler #2: Bei der Frage „Wie sieht ihr Wunschgehalt aus?“ Zu hoch pokern
Auch wenn diese Fragen das Wort „Wunsch“ enthält, sprichst du trotzdem nicht mit einer Fee oder dem Weihnachtsmann ;-).
Selbstverständlich kannst du auch hier wieder mit einem Gehaltswunsch kommen, das 50% über deinem aktuellen Gehalt (siehe Antwort 1) liegt. Die Gefahr besteht hier jedoch erneut, dass du eine:n zukünftige:n Arbeitgeber:in mit überzogenen Vorstellungen verprellst.
Besser ist es, eine persönliche und finanzielle Entwicklung als Antwort anzubieten. Damit zeigst du, dass du nicht nur auf eine kurzfristige Gehaltserhöhung durch einen Wechsel aus bist, sondern viel mehr an einer langfristigen Entwicklung arbeiten willst. Die Antwort kann dann konkret so aussehen: „Mein Wunsch ist hier ca. 10% über meinem aktuellen Gehalt einzusteigen und in den nächsten 3-4 Jahren durch zunehmende Verantwortung und Erfolge meinerseits auf ein Gehaltsniveau von ca. 50tsd zu kommen."
Fehler #3: Die Gehaltsfrage vermeiden
Wird das Gehalt im Gespräch gar nicht thematisiert, sind viele Bewerber:innen geradezu froh. Bestimmt ergibt es sich später von ganz allein. In der Praxis ergibt sich damit eher Frust über unterschiedliche Erwartungen. Deshalb empfehle ich dir ganz klar, dass du selbst die Gehaltsstruktur ansprichst, sofern das nicht aktiv von deinen Gesprächspartnern getan wird. Die Frage „Wie sieht bei der Position das Gehalt aus?“ ist total legitim und bewahrt beide Seiten vor späteren Enttäuschungen.
Andere „gemeine Fragen“ im Vorstellungsgespräch
Ich bin immer wieder erstaunt, dass Fragen im Vorstellungsgespräch als „gemein“ eingestuft werden. Klar, es gibt unangemessene oder sogar unzulässige Fragen, wie z.B. die Frage nach der Familienplanung. Da gilt es dann souverän und bestimmt eine Grenze zu ziehen. Fragen nach dem aktuellen Gehalt oder einem Gehaltswunsch gehören aber definitiv nicht zu „gemeinen“ Fragen. Erst recht nicht, weil man sich darauf sehr gut vorbereiten kann und mit diesen Fragen zu rechnen ist. Es geht ja schließlich um ein gegenseitiges Kennenlernen. Dazu gehört eben auch das Abklopfen von Erwartungen und Möglichkeiten. Manchmal steckt hinter bestimmten Fragen aber wirklich noch mehr. Beispielsweise hinter der Frage nach den persönlichen Schwächen.
Wie du darauf geschickt (und authentisch) antwortest, erkläre ich dir in meinem Online-Seminar „Bewerbungstraining“, dass du als Xing-Leser:in hier für € 19,90 statt € 199,- bekommst. Ich freue mich auf dich & wünsche dir bei deiner Bewerbung viel Erfolg Henryk