Navigation überspringen
article cover
Quelle: veda

Generation XYZ - Herausforderungen und Chancen auf dem Arbeitsmarkt

Häufig werden die Generationen ab dem Geburtsjahr 1965 bis heute soziologisch verglichen. Man spricht in diesem Zusammenhang auch von den Generationen X, Y und Z. Doch nicht nur für Soziologen, sondern auch für Arbeiter im Allgemeinen ergibt es Sinn, sich die Einteilung der Generationen X-Z einmal genauer anzusehen. Viele der zugeschrieben Attribute geben Auskunft über die Rolle der entsprechenden Gruppenmitglieder innerhalb des Arbeitsmarktes und unterscheiden sich zum Teil stark voneinander. Auch geben Sie eine Prognose über zukünftige Bewegungen auf dem Arbeitsmarkt.

Ich mutmaße, dass es in Zukunft nicht primär darauf ankommt, was, sondern dass man studiert hat. Dadurch beweist ein Absolvent, dass er analytische Fähigkeiten besitzt und Probleme lösen kann. Dazu könnte die fachliche Durchlässigkeit steigen. Es ist denkbar, dass beispielsweise ein Historiker bei einer Versicherung arbeitet.
Steffen Laick, Leiter Recruitment bei EY

Damit spricht Laick einen pregnanten Unterschied zwischen der Generation X und der darauf folgenden Y Generation an.

Deutlich kritischer führt Klaus Hurrelmann diesen Gedanken weiter aus, indem er auf die Bedeutung von Abschlüssen im Allgemeinen verweist: "Da haben die 'Ypsiloner' die Unterstützung von ihren Eltern, die denken: Hauptsache Abitur. Was man wirklich dabei lernt, spielt inhaltlich keine Rolle. Was zählt, ist das gute Zeugnis."

Einstellung zur Arbeitswelt

Alle drei Generationen unterscheiden sich stark in Hinblick auf die Art wie sie Arbeit als solcher gegenüber stehen. Während man innerhalb der Generation X vor allem eine Karriere im Sinn hat und sich stetig nach Aufstiegsmöglichkeiten umsieht, ist es den Ypsilonern wichtiger, Freude an der Arbeit zu haben und sich auf diesem Weg selbst zu verwirklichen. Der Generation Z dagegen ist vor allem an einer starken Trennung zwischen Arbeit und Privatleben gelegen. Sie halten also prinzipiell wenig von Home Office oder regelmäßigen Überstunden.

Motivation

So unterschiedlich wie ihre Sicht auf das Arbeitsleben so sehr unterscheiden sich die Generationen X-Z in Bezug auf ihre Motivation für die Arbeit. Wer zur Generation X gehört, lässt sich meist durch Aussicht auf freie Arbeitsgestaltung, durch berufliche Entwicklungsmöglichkeiten und ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Arbeit und Privatleben (Work-Life-Balance) motivieren. Die Ypsiloner dagegen orientieren sich an Selbstverwirklichung, flachen Hierarchien sowie der Vernetzung mit anderen Arbeitnehmern und -gebern. Bei der Z-Generation lässt sich ein starker Wille zur freien Entfaltung feststellen. Das schließt auch potentielle Möglichkeiten mit ein, sich auszuprobieren und gegebenenfalls den Kurs zu ändern.

Fähigkeiten

Je nach Alter sind es andere Ereignisse, die auf individuelle Art und Weise die eigene Biographie beeinflussen und prägen. In Abhängigkeit dazu, werden je nach Generation auch verschiedene Talente und Fähigkeiten unterschiedlich stark herausgebildet. Die vom Mauerfall geprägte X-Generation zeigt beispielsweise ausgeprägten Pragmatismus und Selbstständigkeit. Die nachfolgende Y-Generation erlebte die Verunsicherung durch weltweiten Terrorismus, entdeckte aber auch neue Chancen durch die digitale Revolution und die daraus veränderten Bedingungen in Freizeit und Beruf. Dementsprechend punkten sie vor allem durch eine hohe Technikaffinität und Expertise im Umgang mit den neuen Medien. Die von der Globalisierung geprägte, junge Generation Z glänzt schon jetzt durch internationale Offenheit und Flexibilität.

Kommunikation

Aufgrund ihres Alters und unterschiedlicher Prägung bevorzugen die Generationen X-Z verschiedene Kommunikationswege, beruflich wie privat. Generation X favorisiert in der Regel Telefon- sowie Emailkontakt. Dazu kommt nach wie vor die Kommunikation über SMS. Etwas moderner zeigt sich die Y-Generation, die bevorzugt Messenger Dienste wie What's App und Social Media Plattformen nutzt. Zwar mehrheitlich noch nicht auf dem Arbeitsmarkt angekommen, doch auch bei der Generation Z lassen sich bereits Trends in puncto Kommunikation feststellen. Diese findet vor allem über Social Media statt, parallel dazu wird ebenfalls What's App genutzt.

Gehaltsvorstellungen

Generation X ist es gewöhnt, hart um Arbeitsplätze zu konkurrieren. Sie sind bereit extra Bemühungen und notfalls auch Einschränkungen in Kauf zu nehmen. Zwar erwartet diese Personengruppe auch, die Chance zu erhalten in höhere Gehaltsklassen aufzusteigen, sie ist generell aber dazu bereit, zeitweise selbst für ein niedrigeres Gehalt zu arbeiten. Die Ypsiloner dagegen, die viel Wert auf ihr Privatleben legen, haben in der Regel höhere Gehaltsvorstellungen als die vorherige Generation. Nur so ist es ihnen möglich, noch ausreichend Zeit für Hobbys und Freizeitvergnügen zu finden. Schon jetzt weiß die Generation Z, dass in vielen Brachen Fachkräftemangel herrscht. Sie müssen nicht um Arbeitsstellen kämpfen. Stattdessen genießen sie bei Eintritt in die Arbeitswelt die dort vorherrschende Konkurrenzsituation von Seiten der Arbeitgeber. Diese ermöglicht es ihnen, Bedingungen zu stellen und sich nicht unter Wert zu verkaufen.

Fazit

Die Generationsunterschiede zu kennen ist sowohl für Arbeitgeber als auch für Arbeitnehmer erstrebenswert. Der Vergleich hilft dir nicht nur, deine Kollegen oder Angestellten besser zu verstehen, er trägt auch dazu bei, optimal voneinander lernen zu können. Eine Orientierung an der nächsten Generation kann beispielsweise dafür sorgen, auch zukünftig im Beruf mithalten zu können. Doch auch ältere Jahrgänge sind auf Grund ihres Erfahrungsschatzes wertvoll. Als Arbeitgeber kannst du Angestellte je nach ihren generationstypischen Fähigkeiten gezielter einsetzen und so die Effizienz deines Unternehmens steigern.

Quellen:

absolventa (2019). Generation XYZ – der Überblick über die Generationen auf dem Arbeitsmarkt. Verfügbar unter: https://www.absolventa.de/karriereguide/berufseinsteiger-wissen/xyz-generationen-arbeitsmarkt-ueberblick

brandeins (2019): GenZ - Erst das Vergnügen, dann die Arbeit. Verfügbar unter: https://www.brandeins.de/magazine/brand-eins-wirtschaftsmagazin/2018/personal/generation-z-erst-das-vergnuegen-dann-die-arbeit

deutsche Welle (2014). Bildung als Selbstzweck: die Generation Y. Verfügbar unter: https://www.dw.com/de/bildung-als-selbstzweck-die-generation-y/a-17899182

Spiegel Media (2019). Das Generationen-Konzept. Verfügbar unter: https://spiegel.media/news-daten-und-fakten/das-generationen-konzept

Springer Professional (2019): Corona erschüttert Generation Y und Z nicht. Verfügbar unter: https://www.springerprofessional.de/personalentwicklung/recruiting/was-generation-x-y-und-z-vom-job-erwarten/12071166

Kommentare

Dr. Irène Y. Kilubi schreibt über Marketing & Werbung, Bildungswesen, Wirtschaft & Management, Internet & Technologie

Ihre langjährige Erfahrung in Sachen Digital Personal Branding, Entrepreneurship, Startups, Innovationen und Digital Learning möchte sie nun mit Ihnen teilen – ein Angebot, das Ihnen die Weichen für mehr Erfolg in Ihrem Business und Ihrer Karriere stellen soll.

Artikelsammlung ansehen