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Gesund und bunt: Wissenswertes über natürliche Wandfarben

Problematisch bei konventionellen Dispersionsfarben können beispielsweise Konservierungsmittel bzw. Topfkonservierer (Isothiazolinone) sein. Unter bestimmten Umständen können sie Formaldehyd freisetzen und Allergien auslösen. Einige Bestandteile giftiger Wandfarben stehen sogar im Verdacht, Krebs zu erregen. Die Beliebtheit von pflanzlichen oder mineralischen Naturfarben, zu denen Leimfarbe, Lehmfarbe, Kalkfarbe, Kaseinfarbe, Naturharzfarbe und Silikatfarbe gehören, ist deshalb in den letzten Jahren gestiegen. Allerdings sind nicht alle Naturfarben immer reine Bio- oder Öko-Farben. In einigen sind zum Beispiel chemische Konservierungsstoffe hinzugemischt, um sie haltbarer zu machen. Deshalb sollte besonders auf Inhaltsstoffe und Siegel wie den Blauen Engel, EU-Ecolabel, Eco-Institut Gütesiegel für Textilien (Tapeten), Natureplus, RAL-GZ-479 (RAL Deutsches Institut für Gütesicherung und Kennzeichnung e.V.) geachtet werden. Auch die Prüfkriterien des Sentinel Haus Instituts setzen höchste Anforderungen an die Emissionen von flüchtigen organischen Verbindungen (VOC) inklusive Formaldehyd.

Dank der transparenten Zertifizierung erfüllen viele geprüfte Produkte auch die sehr strengen Anforderungen, die öffentliche Auftraggeber (Kita, Senioreneinrichtung, Büros oder Aufenthaltsräume) immer häufiger an Bauprodukte stellen. Geprüfte Produkte und Prüfkriterien sind im Sentinel Portal gelistet. Wohngesunde Wandfarben werden unter anderem angeboten von: KRAUTOL GmbH, Baumit GmbH, Alpina Farben GmbH, CAPAROL Farben Lacke Bautenschutz GmbH, Murschhauser GmbH und Keimfarben GmbH. Auch auf dem K+S Marktplatz ist eine Auswahl an geprüften Alltagsprodukten von Partnerunternehmen des Baudienstleisters und Projektentwicklers Krieger + Schramm zu finden, die den hohen Standards für wohngesunde Lebensräume entsprechen. Die Produkte werden hier ebenfalls sorgfältig ausgewählt, nach strengen Nachhaltigkeitskriterien bewertet. Die hier vorgestellte Lehmfarbe kommt ebenfalls ohne Konservierer und Kunststoff-Bindemittel aus, lässt die Wände diffusionsoffen und atmungsaktiv. Als Pulver zum Anrühren ist sie 100% plastikfrei - vom Produkt bis zur Verpackung. Auch die Grundierungen zur Lehmfarbe sind konsequent ökologisch (100% plastikfrei, aus pflanzlichen und mineralischen Komponenten, ohne Konservierer oder künstliche Bindemittel).

Vorteile:

  • positive Beeinflussung des Raumklimas

  • frei von toxischen Löse- oder Zusatzmitteln

  • allergikerfreundlich

  • Wände können atmen

  • beinhalten unbedenkliche Lösemittel

  • einige wirken desinfizierend und schimmelabweisend

  • umweltschonend und nachhaltig.

  • nicht für jeden Raum geeignet

  • Die meisten mineralischen Farben sind nur für mineralische Untergründe geeignet (ggf. wird eine Grundierung benötigt)

  • teurer als herkömmliche Dispersionsfarben

  • eingeschränktere Farbauswahl

  • teilweise spezieller Eigengeruch

  • teilweise anfällig für mikrobiellen Befall

  • nicht immer wasserfest

  • reine Kalkfarben sind in vier bis sechs Arbeitsgängen aufzutragen (Silikatfarben in mindestens drei)

  • Bei Kalkfarbe kann in Feuchträumen Schimmel auftreten

  • Kasein- und Leimfarben eignen sich nur für trockene Räume.

  • Abriebsfestigkeit

  • Farbe und Luftfeuchtigkeit

  • Deckungsstärke

  • Inhaltsstoffe

  • passender Untergrund (er sollte genauso diffusionsoffen sein wie die Farbe, damit sie atmungsaktiv bleibt und gut haftet)

  • Eigenschaften beachten (Auswirkungen auf Optik, Handhabung und Einsatzmöglichkeiten).

Kommentare

Dr. Alexandra Hildebrandt schreibt über Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Als Publizistin, Herausgeberin, Bloggerin und Nachhaltigkeitsexpertin widme ich mich den Kernthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beim Verlag SpringerGabler habe ich die CSR-Bände zu Digitalisierung, Energiewirtschaft und Sportmanagement herausgegeben sowie "Klimawandel in der Wirtschaft".

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