Mehr Kreativität und Innovation mit diesen 12 Prinzipien des erfolgreichsten Musikers aller Zeiten
Nicht die Beatles, Michael Jackson oder Taylor Swift sind die erfolgreichsten Musiker, sondern ein unbekannter Mann aus Schweden. Hier lernst du die 12 Strategien des erfolgreichsten Musikers aller Zeiten kennen – mit Implikationen für die Innovations- und Geschäftswelt.
Die Musikindustrie ist schnelllebig, äusserst kompetitiv und milliardenschwer. Wer es in dieser Branche schafft, immer wieder ganz vorn mitzuspielen, macht vieles richtig.
Wenn du an die grössten Stars und Bands der Musikgeschichte denkst, gehen dir wahrscheinlich Künstler wie die Beatles, Elvis Presley, Michael Jackson, Madonna oder Taylor Swift durch den Kopf. Tatsächlich gehören sie zu den erfolgreichsten Musiker:innen aller Zeiten. Schauen wir die Anzahl ihrer Nummer-1-Hits an: Taylor Swift hat 11, Michael Jackson 13, und die Beatles haben 20. Es gibt nur einen, der sie alle übertrumpft, und ich bin mir sicher, du hast noch nie von ihm gehört.
Britney Spears, die Backstreet Boys, Justin Timberlake, Pink, Maroon 5, Taylor Swift oder Adele haben alle etwas gemeinsam, und das ist der kreative Partner, Komponist, Songwriter und Musikproduzent Max Martin mit seinen unerreichten 25 (!) Nummer-1-Hits. Sie alle haben mit ihm zusammengearbeitet.
*** HINWEIS: Das komplette Essay mit den 12 Kreativitätsstrategien des erfolgreichen Musikers aller Zeiten ist hier als kostenloser PDF-Download verfügbar. ***
12 Prinzipien für Kreative und Innovative vom Popgenie Max Martin
Jemand, der über Jahrzehnte einen Welthit nach dem anderen produziert, und das in einer Branche, die immer wieder neue Acts hervorbringen muss, hat mit Sicherheit einige wertvolle Erkenntnisse zu vermitteln.
Egal ob du Musik machst, anderweitig kreativ bist oder als Innovator:in in der Wirtschaftswelt aktiv bist; wenn du in deinem Geschäft relevant bleiben und erfolgreich sein willst, kannst du von Max lernen.
Aus diesem Grund habe ich das "Best of Max Martin" zusammengestellt und seine Erkenntnisse in Prinzipien für Kreative und Innovative übersetzt. Die Grundlage dafür ist eines von Max' äusserst seltenen Interviews, welches der Komponist im Rahmen des Polar Prize gegeben hat (siehe Quellen am Schluss). Der Polar Prize in Stockholm ist einer der renommiertesten Preise in der Musikindustrie mit illustren Preisträger:innen wie Paul McCartney, Bob Dylan, Pink Floyd, Sting oder Patti Smith. "In den letzten 20 Jahren hat kein Komponist auf der Welt Melodien geschrieben, die so nachhaltig und weit verbreitet sind wie die von Max Martin. Gerade jetzt, in diesem Moment, wird irgendwo auf der Welt jemand ein von Max Martin geschriebener und produzierter Hit singen. Mit seinem Gespür für Songmelodien, seiner musikalischen Präzision und Handwerkskunst hat er die Pop Musik der Welt weiterentwickelt." So beschreibt der Polar Prize den Einfluss von Max auf unsere Kultur.
Hits, Baby, Every Time
Lass uns die Zeitmaschine starten und zurück ins Jahr 1998 reisen. Es ist das Jahr, in dem Max Martin einen Track mit einer unbekannten 16-Jährigen aus dem amerikanischen Süden veröffentlichte. Der Song stieg an die Spitze der Charts und wurde schliesslich in jedem Land, in dem der Track veröffentlicht wurde, zu einem Nummer 1 Hit. Es war der Durchbruch von Britney Spears mit der Single "Baby One More Time".
Die Melodie des Refrains hörte Max mit seinem inneren Ohr als er schon sehr müde im Bett lag, erinnert sich Max im Interview. Doch weil er ein Aufnahmegerät im Schlafzimmer hatte, nahm er einige Schnipsel der Idee gleich in diesem Moment auf. Nach der ersten Aufnahme ging er wieder ins Bett. Aber es kamen immer mehr Ideen und so stand er erneut auf, ging zum Aufnahmegerät und nahm weiter auf. Er murmelte sogar "hit me baby one more time" in dieser Nacht und wollte dabei seine Frau im Bett neben ihm nicht aufwecken. Am Ende dachte er sich: "Hmm, das ist ziemlich gut." "Du denkst, du wirst dich daran erinnern, wenn du am nächsten Morgen aufwachst – aber das tust du nie", sagt Max. Das führt zu Prinzip 1:
Prinzip 1: Wenn die Inspiration zuschlägt, musst du bereit und willens sein, sofort Notizen zu machen, eine Demo oder einen Prototypen der Idee zu erstellen, damit du später daran arbeiten kannst. Der Verstand und die Intuition sind gut darin, Ideen zu generieren, nicht aber darin, sie festzuhalten.
Die 1-Sekunden-Regel
Ich bin sicher, du hast den Sound von Britneys Hitsingle im Kopf und könntest mir im Detail erzählen, wie das Lied beginnt. Wie viele andere von Max' Songs erkennst du "Baby One More Time" innerhalb der ersten Sekunde, weil der Klavierklang so einzigartig und einprägend ist. Das ist kein Zufall. Dies ist Teil von Max' Philosophie, wonach ein Song in den ersten Sekunden erkennbar sein muss. Dieses Prinzip geht auf eine Beobachtung eines befreundeten DJs zurück. Er stellte fest, dass die Leute auf der Tanzfläche am besten reagieren, wenn sie die Songs erkennen. Das hält sie auf der Tanzfläche. Und welches Prinzip leite ich daraus ab?
Prinzip 2: Egal ob es sich um Musik, irgendein Produkt oder eine Marke handelt. Alle Kreativen und Innovativen sollten darauf abzielen, ihr Projekt einzigartig, einprägsam und wiedererkennbar zu machen. Das verbessert die Erfolgschancen dramatisch.
Das sechste Bandmitglied
Wechseln wir von einer Sensation der 90er-Jahre zur nächsten. Die Backstreet Boys verliessen die Vereinigten Staaten von Amerika zum ersten Mal in ihrem Leben, als sie in ein Flugzeug nach Stockholm stiegen, um Max zu treffen. Die Backstreet Boys entwickelten ihren Sound zusammen mit ihm im Norden Europas ab Mitte der 90er-Jahre. Max half der Boygroup, ihre Stimme zu finden. Und deshalb behandeln die Backstreet Boys Max als ihr sechstes Mitglied. 2016 – über 20 Jahre nach der ersten Begegnung – reisten die Mädchenschwärme im Ruhestand erneut nach Stockholm. Dieses Mal, um sichtlich gerührt die Laudatio bei der Preisverleihung zu halten, wo ihr Freund Max seinen Polar Prize entgegennahm.
Es gibt etwas Interessantes von der Entstehungsgeschichte des Hit Songs "I Want It That Way" zu lernen. Max liess diesen Song eine Weile als unfertige Demo herumliegen. Gemäss Max war die Demo schlecht produziert, und er wollte sie niemandem zeigen.
Als der schwedische Komponist und Produzent einmal jemandem in der Musikindustrie ein paar Songs vorspielte, fragte der Mann, ob es noch mehr Material gibt, das Max ihm vorspielen könnte. Offensichtlich war bis zu diesem Zeitpunkt noch nichts auf Resonanz gestossen. Max fühlte sich nicht wohl dabei, die Demo zu spielen, machte es aber trotzdem. Der Mann reagierte euphorisch: "Ja, das ist es!" Diese Demo führte schliesslich zu einem seiner ersten Welthits. Warum erzähle ich diese Geschichte?
Prinzip 3: Manchmal weisst du nicht, was du in deinen Händen hältst. Du musst mit deinen Ideen auf andere zugehen und herausfinden, was auf Resonanz stösst. Es ist in Ordnung, dich für deine Ideen zu schämen. Verletzlichkeit und Offenheit öffnen die Tür zu deiner vielleicht besten kreativen Arbeit und zu reflektierter Innovation.
Empathie macht den Meister
Obwohl Max nie berühmt wurde, war er selbst einmal ein guter Sänger und sang in verschiedenen Bands. Er weiss, was es bedeutet, ein Sänger zu sein und vor dem Mikrofon zu stehen. Dank dieser praktischen, realen Erfahrung hat er das Vokabular und die Empathie für die Sänger:innen, mit denen er zusammenarbeitet. Damit kommen wir direkt zum nächsten Prinzip:
Prinzip 4: Empathie ist entscheidend. Es schadet nicht, die Sprache der Menschen zu sprechen, mit denen du arbeitest, um das Beste aus ihnen herauszuholen, ihre Bedürfnisse zu verstehen und gemeinsam grossartige Dinge als kreatives Kollektiv oder für sie als deine Kunden zu erschaffen.
*** HINWEIS: Das komplette Essay mit den 12 Kreativitätsstrategien des erfolgreichen Musikers aller Zeiten ist hier als kostenloser PDF-Download verfügbar. ***
Die Geheimnisse des Erfolgs? Klauen und Kollaborieren
Ein Mann wie Max wird natürlich oft gefragt, was die Geheimnisse sind, um einen perfekten Popsong zu kreieren. Seine Antwort ist einfach: "Stiehl von den Besten". Zudem ist die Zusammenarbeit mit anderen entscheidend, um langfristig erfolgreich zu sein. Du musst dich in Situationen bringen, in denen du mit anderen Talenten mithalten musst. Wenn es einfach wird, solltest du anfangen, dir Gedanken zu machen. Tatsächlich ist es eine gute Sache, dass die Newcomer deinen Platz an der Spitze übernehmen wollen. Du solltest die nächste Generation nicht auf Distanz halten, sondern neue Talente um dich scharen und willkommen heissen. "Jede kreative Person hat ein Ego. Du hast aber keine andere Wahl, als dich von den Talenten anderer berühren und inspirieren zu lassen", sagt Max am Ende des Interviews.
Prinzip 5: Lerne von den Besten und arbeite mit ihnen zusammen. Reduziere dein Ego und lass andere Talente deine Arbeit bereichern.
Die Arbeit ins Ziel bringen
Es ist die schönste Art, an einem neuen Song zu arbeiten, wenn du inspiriert bist und die Arbeit in einem Flow-Zustand wie von selbst passiert. Die Musik fliesst einfach durch dich hindurch, und die Finger bewegen sich von selbst. Früher oder später endet jedoch diese Phase, und du musst das kreative Projekt trotzdem ins Ziel bringen. Dort, wo die Inspiration endet, beginnt die Arbeit des Handwerkmeisters. Max erklärt, dass er beim Musikmachen in seine "Werkzeugkiste mit Problem-Lösungs-Methoden" greift. Wenn die Inspiration nachlässt und du stecken bleibst, fange an, die Tricks aus der Werkzeugkiste zu verwenden. Diese Werkzeuge und Tricks stammen sowohl aus der Theorie als auch aus der Praxis und Erfahrung. Je mehr du in deiner Werkzeugkiste hast, desto wahrscheinlicher und hochwertiger kannst du deine Arbeit ins Ziel bringen. Gemäss Max sollte ein Song immer mit der Inspiration beginnen und nie mit der methodischen Werkzeugkiste allein. Du wirst den Song aber höchstwahrscheinlich nur mit den Werkzeugen zu Ende bringen können.
Prinzip 6: Trainiere und fülle deine Werkzeugkiste mit verschiedenen Kreativitäts- oder Innovationsmethoden, die dir helfen, festgefahrene Situationen zu überwinden und die Arbeit hochwertig ins Ziel zu bringen. Am Anfang des Prozesses sollte allerdings immer eine Inspiration und werthaltige Idee sein, welche den gezielten Einsatz der passenden Werkzeuge bestimmt. Werkzeuge sind kein Selbstzweck und müssen situativ passend eingesetzt werden.
Gemäss dem Musikjournalisten, der Max beim Polar Prize interviewte, überleben Hitproduzenten wie das schwedische Popgenie normalerweise sechs bis acht Jahre, bevor sie verblassen und für die neuesten Trends in der Popkultur irrelevant werden. Anfang der 2000er-Jahre schien es nach ebendiesen sechs bis acht Jahren so, als ob Max' Zeit gekommen wäre und er sein Verfallsdatum erreicht hätte. Sein damals typischer Sound war zu oft gehört und zu viel kopiert worden. Die Hits kamen nicht mehr so häufig wie zuvor, und Max wagte einen mutigen Schritt: Er schloss sein Studio und hörte eine Weile auf, Musik zu produzieren.
Zur Erinnerung: Max war zu diesem Zeitpunkt äusserst erfolgreich und dominierte die Popindustrie mit Acts wie den Backstreet Boys, Britney Spears, NSYNC und anderen. Aber in den 2000er-Jahren änderte sich die Musik. Andere Produzenten mit ihrem unverwechselbaren Sound wie Pharrell Williams stiegen in der Szene auf.
Max befand sich an einem Punkt, an dem er dachte, alle anderen lägen falsch und er liege richtig. Aber natürlich verstand er früher als später, dass er im Unrecht war und die Welt sich weiterbewegt hatte. "Darum geht es bei Popkultur: Sie bewegt sich. Und ich tat es nicht", erklärt Max.
Erkunden und Vertiefen
Er stoppte seine Musikproduktion für eine Weile und begann eine Phase des Erkundens. In dieser Phase zog er mit der Familie von Schweden nach New York und stand neuen Einflüssen offen gegenüber. Glücklicherweise dauerte es nicht lange, bis diese neuen Einflüsse Wirkung zeigten und er wieder an die Spitze der Charts gelangte. Diesmal mit einem für ihn neuen Sound. Er startete ein neues Kapitel seiner Karriere mit dem Hit "Since You've Been Gone" von Kelly Clarkson.
Max hatte seinen ersten Nummer-1-Hit mit Britney Spears im Jahr 1998. In den darauffolgenden ersten zehn Jahren bis 2008 gelang es Max, insgesamt drei weitere ebendieser Hits mit den Backstreet Boys, Katy Perry und Pink zu landen und zusätzlich einige sehr erfolgreiche globale Chart Stürmer zu produzieren (siehe Quelle am Schluss).
Aber wie vorher erwähnt, funktionierte die alte Max-Hit-Formel nach diesen ersten zehn Jahren nicht mehr. Die Welt entwickelte sich weiter. Nach seiner Erkundungsphase kehrte Max stärker zurück als je zuvor.
In seiner zweiten Dekade ab 2009 führte Max die Charts ganze 18-mal an! Sieben Mal mit Katy Perry, vier Mal mit Taylor Swift, zwei Mal mit Britney Spears und je einmal mit Kelly Clarkson, Pink, Maroon 5, The Weeknd und Justin Timberlake. Das macht seine Ära der 2010er nach seiner Erkundungspause 4.5-mal erfolgreicher als seine Durchbruchsjahre der 90er und 2000er. Die Erkundung und der Mut zahlten sich aus und Max konnte sich in einem neu gefundenen Sound vertiefen und darin brillieren.
Dieses Beispiel zeigt, dass du wahrscheinlich nicht die erfolgreichste Version deiner selbst bist, wenn du am Anfang stehst. Der optimale Zeitpunkt kommt später, wenn du mehr Erfahrung hast, aber hungrig und neugierig geblieben bist, um diese Erfahrung auf neuartige Weise anzuwenden und zu vertiefen.
Prinzip 7: Wir müssen zwischen Phasen des Erkundens und des Vertiefens hin und her wechseln. Sei mutig genug, dich von dem zu verabschieden, was dich in der Vergangenheit erfolgreich gemacht hat, wenn die Zeit gekommen ist. Manchmal muss man sich von einigen (alten) Mustern verabschieden, um das nächste Level zu erreichen.
Möchtest du weiterlesen? Den kompletten Artikel gibt es auf der Website von Sparkr
Den Rest des Essays mit den fünf verbleibenden Kreativitätsstrategien des erfolgreichen Musikers aller Zeiten findest du auf dem Sparkr Blog (auf Englisch) oder als kostenloser PDF-Download (auf Deutsch).
Die verbleibenden Strategien
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Unfälle und Missgeschicke passieren. Mache ...
Limitierungen und Reduktion können ...
Ich wünsche dir viel Erfolg mit den 12 Prinzipien von Max Martin und hoffe, die Anregungen werden dir bei deiner kreativen und innovativen Arbeit hilfreich zur Seite stehen.Autor Christian Lundsgaard-Hansen, Gründer und Inhaber der strategischen Transformationsagentur Sparkr (www.sparkr.ch)
Über den Autor
Christian Lundsgaard-Hansen ist Inhaber von Sparkr, einer Agentur für Change Maker. Der Schweizer ist als unabhängiger, strategischer Sparring Partner und Coach für Entscheidungsträger in Sachen Strategie, Leadership und Change Management tätig. Ferner ist Christian Lundsgaard-Hansen als Moderator und Podcaster aktiv. Im Sparkr Podcast spricht er mit führenden Köpfen zu Themen wie Leadership, Technologie und Innovation.