Nachhaltigkeit und Gesundheit: Warum wir mehr Körperkompetenz brauchen
„Panta rhei“ - alles ist in Bewegung. Der griechische Philosoph Heraklit soll dieses Bild eines fließenden Flusses gefunden haben, um zu beschreiben, dass sich die Welt, in der wir leben, ständig verändert - und wir uns auch. „Leben ist für mich Bewegung!“, sagt auch die Unternehmerin und Gesundheitsexpertin Christine Bergmair. Vor einigen Jahren hatte sie die Vision, mit unterschiedlichen Ärzten, Therapeuten, Naturheilkundlern, Gesundheits- und Sozialberufen unter einem Dach interdisziplinär zusammenzuarbeiten. Dafür hat sie ein modernes Praxishaus aus eigener Initiative heraus gebaut: das Gesundhaus i-Tüpferl, das in Steindorf, im Dreieck München ‒ Augsburg ‒ Ammersee gelegen ist. Die Menschen, die hierher kommen, erfahren und spüren moderne Medizin sowie ganzheitliche Gesundheit. „Gesundheit ist für mich ein Prozess und Weg hin, sein eigenes Potenzial auf der körperlichen, geistigen und seelischen Ebene zu erfahren und zu leben“, so Bergmair. An den verschiedenen Positionen, die sie kennenlernte, fehlte ihr eine „Dynamik im Gesundheitswesen, die darauf ausgelegt ist, dass der Mensch im Mittelpunkt steht sowie zukunftsfähige und innovative Ideen agil weiterentwickelt und angepackt werden.“ Aber auch der Körper ist unser „Haus“, der darauf angewiesen, dass wir uns um ihn kümmern. Dazu gehört auch, achtsam und nachhaltig mit ihm umzugehen.
Der inneren Stabilität und Motivation als dem Bewegenden und Tragenden kommt dabei ein hoher Wert zu – das ist auch ein wichtiger Ansatz von Christine Bergmair. Durch die Vernetzung sollen alle Ebenen (Körper, Geist und Seele) gleichermaßen angesprochen werden. Vor allem sollen Menschen befähigt werden, mehr Selbstverantwortung für ihre Gesundheit und ihr psychisches Wohlbefinden zu übernehmen und dadurch einen zunehmenden Grad an Selbstwirksamkeit zu verwirklichen. Doch viele negative Einflüsse auf unsere geistige und emotionale Verfassung sowie auf unser körperliches Wohlbefinden führen dazu, dass wir den Kontakt zu unseren inneren Ressourcen verlieren. Dazu gehören:
schlechte Führung und Management
finanzielle Sorgen
Leistungsdruck
Optimierungsdruck
Stress (Kopfschmerzen, Rückenschmerzen, Konzentrationsstörungen, Schlafprobleme=
schlechte Zeitplanung und Zeitdruck
Zukunftsängste.
Die WHO erklärte berufsbedingten Stress durch permanente Überlastung zu einer der „größten Gesundheitsgefahren des 21. Jahrhunderts“. Investitionen in die Gesundheit der Beschäftigten erscheinen immer notwendiger, wenn sich die Kosten durch krankheitsbedingte Fehlzeiten oder Frühverrentungen zum bedrohlichen Faktor in der Bilanz summieren. Gesundheitsmanagement sollte deshalb zum festen und dauerhaften Element der Unternehmensphilosophie werden.
Achtsamkeit auf den Körper (Atem, Gehen, Stehen, Sitzen und Liegen)
gute Arbeitsatmosphäre (Teamgefühl, gegenseitige Akzeptanz, Nutzen von Lob und Wertschätzung unter Kollegen oder Vorgesetzen) und „Arbeitshygiene“ (Arbeiten bei sauberer Luft, gutem Licht und in angemessener Körperhaltung)
Ausgleich zur Arbeitsbelastung (Sport, Pflege sozialer Kontakte)
in Beziehungen denken und in Beziehungsfähigkeit investieren
Kenntnis des eigenen Biorhythmus
gesunde und ausgewogene Ernährung
Förderung der eigenen Gesundheitskompetenz
Neugier und Begeisterungsfähigkeit
Entwicklung von Resilienz
Aufbau gesunder Routinen (regelmäßige Bewegung, vernünftiger Rhythmus von Pausen- und Arbeitsphasen)
Einhaltung einer Schlafhygiene
Selbstverantwortung/Selbstwirksamkeit
Urvertrauen als Basis für die Entwicklung von Vertrauen in uns selbst und in andere
Verantwortung für sich selbst und die eigene Lebenseinstellung
zugängliche und kulturell kompetente Versorgung der psychischen Gesundheit durch den Arbeitgeber
verfeinerte Wahrnehmung des eigenen Körpers (Interozeption).
Vorträge rund um das Thema Stress, Herz-Kreislauf-Erkrankungen und Osteopathie spielen im Gesundhaus i-Tüpferl eine wichtige Rolle. Körperwissen wird von Christine Bergmair (Heilpraktikerin und Osteopathin) selbst, aber auch Evolutionspädagogen, Holistic Coaches, Leistungssportlern, Gesundheitsberatern, Fachärzten und Naturheilkundlern vermittelt. Ein Fokus liegt übergreifend aber auch auf der Frage, wie sich Resilienz nachhaltig nutzen lässt. Damit verbunden ist auch der Yoga-Aspekt, weil er lehrt, aus unserer ruhigen Mitte heraus zu leben, aus dem „Kern-Selbst“, das unverletzlich ist. Durch Gesundheitswissen (Körperkompetenz) gelingt es, eigene Symptome richtig zu lesen und besser auf den eigenen Körper zu hören.