Navigation überspringen
article cover
Häcker Küchen

Next Level: Digitalisierung und Nachhaltigkeit in der Küchenbranche

Küchen sind heute viel mehr als nur ein Raum, in dem Speisen zubereitet und aufbewahrt werden.

In den letzten Jahren sind sie immer mehr zu Lebensräumen, Lieblingsplätzen und Kommunikationsmittelpunkten geworden. Moderne Küchen, die häufig offene Grundrisse zum Essbereich und Wohnraum haben, sind mittlerweile das Herzstück einer Wohnung oder eines Hauses. Dass die Übergänge zwischen Wohnen und Arbeiten fließend geworden sind, zeigt sich im Küchenbereich besonders deutlich. Auffällig ist auch, dass immer mehr Menschen in moderne, gut geplante Küchen investieren und lieber auf den Kauf eines Autos verzichten. Ein Küchenkauf ist immer eine Entscheidung, bei der Haptik und Emotionen eine wichtige Rolle spielen. Das ist online nicht möglich, denn die Kunden möchten mit den Händen über Oberflächen streichen und das Material anfassen. Gerade in Corona-Zeiten ist das eine enorme Herausforderung.

Dass die Küchenmeile A30 in diesem Jahr unter erschwerten Bedingungen stattfinden konnte, ist den besonderen Maßnahmen zu verdanken (Einlass nur nach vorheriger Anmeldung, Durchlaufen unterschiedlicher Schutzmaßnahmen, umfassendes Hygienekonzept). Da Veränderungen und Innovationen zunehmend schneller stattfinden, muss sich das Familienunternehmen Häcker Küchen aus dem ostwestfälischen Rödinghausen stets am Puls der Zeit bewegen und den Überblick über neue Online-Marketingkanäle, Innovationen, Technologien und Trends behalten, um wettbewerbsfähig zu bleiben. Deshalb wurde auch auf eine ergänzende Online-Messeplattform gesetzt, die neben Bildern auch eBooks, Broschüren und eine virtuelle 360°-Tour durch die neue Hausausstellung enthielt. Die virtuelle Messe war eine hervorragende Ergänzung zur physischen Messe: „Sie konnte einfach genossen werden, ohne zu reisen. Zeit und Kosten waren deutlich geringer für unsere Kunden“, sagt Lars Breder, Mitarbeiter im Bereich Marketing.

Für ihn war neben dem Corona-Schutzkonzept „die zeitliche Umsetzung der digitalen Messe eine Herausforderung. Da hat es sich ausgezahlt, dass wir einen eigene Inhouseagentur sind. Es musste viel Content produziert werden.“ Eine besondere Bedeutung für das Unternehmen haben Videos, die als Teil von Content Marketing heute längst nicht mehr nur eine aufstrebende Marketing-Taktik sind, sondern eines der effektivsten Instrumente, um Markenstorys zu kommunizieren und um Kundenbeziehungen aufzubauen. „Das Video spielt bei uns deshalb eine führende Rolle in der Gesamtstrategie. Die Reichweite zur Kundenansprache erhöht sich dadurch um ein Vielfaches“, sagt Marketingleiterin Gisela Rehm. Sie ist für die Marke Häcker Küchen weltweit verantwortlich und kümmert sich gemeinsam mit ihrem 50-köpfigen Team um den Markenauftritt in den jeweiligen Ländern, die Außendarstellung, um Marketingmaßnahmen und das Thema Nachhaltigkeit.

Über die Webseite des Unternehmens war auch die diesjährige Blaupunkt-Hausausstellung digital und virtuell zu erleben. „Wir setzen unsere klare Designsprache auch bei den Induktionsfeldern und den Kochfeldern mit integriertem Abzug fort und bieten hier nun neben verbesserten Technologien auch weiße Displays an“, sagt Olaf Thuleweit, Geschäftsführer bei HK-Appliance. Die eigene Marke versetzt Häcker in die Position, rasch auf aktuelle Trends zu reagieren und mit rein nach Innovations- und Qualitätskriterien ausgewählten Lieferanten optimale Ergebnisse für die Kunden zu erzielen.

Das Unternehmen ist der erste und bisher einzige Küchenmöbelhersteller, dessen komplettes Produktportfolio klimaneutral ist.

Belegt wurde dies durch eine CFP Studie vom Institut "Fokus Zukunft". Für das Familienunternehmen in vierter Generation ist Nachhaltigkeit eine Führungs- und Managementaufgabe. Richtiges Nachhaltigkeitsmanagement ist hier die Voraussetzung dafür, auch in Zukunft einer der weltweit führenden Küchenmöbelhersteller zu bleiben.

Unternehmensmaßnahmen für Mensch und Natur:

• Bekenntnis zum Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung

• Kennzeichnung des auf formaldehydreduzierte Holzwerkstoffe umgestellte Küchenprogramm mit dem Label „PURemission“

• Freiwillige Transparenz durch den Nachhaltigkeitsbericht

• Unterstützung von Waldaufforstungs-, Windkraft- und Wasserkraftprojekten

• Unterstützung von Projekten zur Schulbildung in Afrika

• Bienen- und Insektenschutz im Osnabrücker Land

• Baumpflanzaktionen

• umweltfreundliche Ladungssicherung

• Unterstützung von Sozialprojekten in der Region.

NEXT LEVEL - Meilensteine

Zur Küchenmeile A30 präsentierte Häcker Küchen unter dem Messemotto NEXT LEVEL – Meilensteine auf etwa 3.800 Quadratmetern insgesamt 42 neue Küchen der beiden Kollektionen classic und systemat. Im classic Bereich gibt es verschiedene Frontergänzungen vor allem im Lackbereich, der hier auch durch ein eigenes Prüflabor getestet wird. So erhalten Kunden die Gewissheit, dass Beständigkeiten von Materialien und Farben unter realen Bedingungen geprüft wurden. Nach Unternehmensangaben werden produkttechnisch mit systemat 3.0 neue Maßstabe in der Küchenbranche gesetzt, denn das 5-Säulen-Paket aus Designkorpus, Sichtseitenkonzept, Lackkompetenz, Technik und Ergonomie ist in seiner Art einzigartig im Küchenmarkt. Die Neuheit wird im neuen Werk in Venne (Osnabrücker Land) gefertigt. Auf einem Grundstück von 215.000 qm können aktuell bis 1.700 Schränke am Tag (ca. 170 Küchen/Tag) gefertigt werden.

Immer wieder taucht im Kontext der Messe der Begriff „PerfectSense®“ auf. Damit verbunden sind Themen wie Haptik, Beständigkeit und Optik. Gemeint sind beispielsweise spezielle Anti-Fingerprint-Eigenschaften, die Fingerabdrücke auf den Oberflächen verhindert und sie sehr pflegeleicht macht. Zudem ist die Oberfläche licht- und UV-beständig, hitze-, klima- und wasserdampfbeständig sowie antibakteriell und bietet eine besonders hohe Widerstandsfähigkeit. Für Markus Sander, Geschäftsführer Vertrieb, Marketing und Controlling bei Häcker Küchen, ist dies ein „echter Meilenstein“ im Küchenmarkt.

Zugleich wirkt der Name in Corona-Zeiten etwas makaber, wenn man an den gleichnamigen Film „Perfect Sense“ (2011) von Regisseur David Mackenzie und Drehbuchautor Kim Fupz Aakeson denkt: Eine Virologin lernt einen Chefkoch in Glasgow kennen, als gerade erste Infizierte eines unbekannten Virus in Krankenhäuser kommen. Sie klagen über den Verlust des Geruchssinns, im Anschluss an eine emotionale Überreaktion. Beide finden zueinander, doch die Krankheit trifft auch sie. Für alle ist ungewiss, was nach dem Verlust des Geruchssinns folgen wird. Der Virus unbekannten Ursprungs beraubt die Menschheit nach und nach ihrer Sinne. Die Welt wird geruchsneutral und das Essen geschmackslos. Zuerst verschwindet der Geruch und mit ihr die gesamte sinnlichen Vollkommenheit. „PerfectSense®“ erhält vor einem solchen Hintergrund eine ganz andere Dimension, die uns daran erinnert, dass die Küche auch für Vollkommenheit und Nachhaltigkeit stehen sollte.

Weiterführende Literatur:

Lars Breder: Retten statt reden. Was Unternehmen tun, die aus Tradition verantwortungsvoll sind. In: Klimawandel in der Wirtschaft. Warum wir ein Bewusstsein für Dringlichkeit brauchen. Hg. von Alexandra Hildebrandt. Verlag SpringerGabler, Heidelberg, Berlin 2020.

Gisela Rehm: Nachhaltigkeit braucht Markenkraft. In: Klimawandel in der Wirtschaft. Warum wir ein Bewusstsein für Dringlichkeit brauchen. Hg. von Alexandra Hildebrandt. Verlag SpringerGabler, Heidelberg, Berlin 2020, S. 223-235.

Kommentare

Dr. Alexandra Hildebrandt schreibt über Wirtschaft & Management, Nachhaltigkeit, Digitalisierung, Internet & Technologie

Als Publizistin, Herausgeberin, Bloggerin und Nachhaltigkeitsexpertin widme ich mich den Kernthemen Nachhaltigkeit und Digitalisierung. Beim Verlag SpringerGabler habe ich die CSR-Bände zu Digitalisierung, Energiewirtschaft und Sportmanagement herausgegeben sowie "Klimawandel in der Wirtschaft".

Artikelsammlung ansehen