„Nichts auf Teufel komm raus“: Wie Tim Mälzer seine Personal Brand aufgebaut hat
Tim Mälzer ist einer der bekanntesten Köche, wenn nicht sogar der bekannteste Koch Deutschlands. Wie ist es ihm gelungen, sich eine solche Personal Brand aufzubauen? Im OMR Podcast spricht der 48-Jährige über die entscheidenden Vehikel für seine Karriere, erklärt, wie er heute Entscheidungen trifft und schildert dabei den Aha-Moment, in dem er gemerkt hat, welches Potenzial in einer Personenmarke steckt.
„Meine Kunst liegt glaube ich darin, mit meinen Fehlern und Schwächen offensiv umzugehen und daraus so etwas wie eine Signature zu machen“, so Mälzer über sich selbst im Podcast. Ein Beispiel? „Ich kann bis heute kein technisches Gerät bedienen, gar nichts. Ich hab bis heute keine einzige E-Mail geschrieben.“ Seine Technik-Aversion hat zur Folge, dass er keine Speisekarte produzieren kann, als er im Jahr 2002 mit seinem damaligen Partner Christian Senkel das „Weiße Haus“ in Hamburg Övelgönne übernimmt und damit sein erstes Restaurant eröffnet –weil er kein Fax- und kein Kopiergerät bedienen kann. Mälzer macht aus der Not eine Tugend und trägt den Gästen die tägliche Karte selbst mündlich vor.
„Den Restaurant-Besuch zum Gesamt-Event machen“
„Ich hab dann gemerkt, wie gut das funktionieren kann, wenn man nicht nur hinten in der Küche steht und sein Süppchen köchelt, sondern direkt beim Gast ist und für den den Restaurantbesuch zum Gesamt-Event macht“, so Mälzer im OMR Podcast rückblicken. „Wenn ich auf die Speisekarte Spaghetti Bolo schreibe, hat das nicht annähernd den gleichen Effekt, wie wenn ich dem Gast persönlich erzähle, dass ich die nach dem Rezept meiner Großmutter koche.“
Diese „Faible fürs Storytelling“ ist es dann wohl auch, das dazu führt, dass er im Gastraum des Weißen Hauses von TV-Produzenten angesprochen wird. Die bieten ihm an, eine Pilotsendung für eine Kochshow bei Vox zu produzieren – und Mälzer willigt ein. Die Sendung wird zum Erfolg, und in drei Jahren produziert der Elmshorner rund 500 Folgen von „Schmeckt nicht gibt’s nicht“.
Es folgen: Millionen verkaufte Kochbücher, Medienkooperationen, eigene Restaurants – jetzt steht ein eigener Podcast an. Warum ein neues, bereits teilweise umgebautes Restaurant von Mälzer in New York nie eröffnet hat, ob er irgendwann einmal unmoralische Angebote von jungen Damen erhalten hat und welche Meinung er zu Online-Bewertungen von Restaurants hat – all das erfahrt Ihr in der neuesten Folge des OMR Podcast!
Jetzt reinhören:
Viel Spaß!
__________________________________________________________
Text von Roland Eisenbrand, Head of Content bei OMR.