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Laura Kampf zu Gast im OMR Podcast

Sie macht Schrott zu Gold: D.I.Y-Youtuberin Laura Kampf im OMR Podcast

Die Kölnerin schweißt und schreinert, was ihr in den Sinn kommt. Nischen-Content – aber groß genug, dass sie davon leben kann.

Es ist die typische Und-dafür-gibt-es-Geld?-Karriere im Zeitalter von Youtube und Instagram: Laura Kampf baut Sachen, die ihr in den Sinn kommen, aber die keinen Zweck erfüllen müssen. Bereits über 300 D.I.Y.-Projekte sind so bereits zusammengekommen. Finanziert von Sponsoren, für die Kampfs Youtube-Kanal gerade dadurch interessant wird, dass die Kölnerin eine extreme Nische bedient und eine entsprechend spitze Zielgruppe liefert. Im OMR Podcast erzählt sie Philipp Westermeyer, wie aus ihrer Leidenschaft ein gut bezahlter Job wurde, der trotzdem nie zum Business werden soll.

Zunächst einmal, sorry für die „D.I.Y.-Youtuberin“ in der Headline. Laura Kampf bezeichnet sich selbst lieber als „Makerin“. Aber den Begriff muss man erklären und dafür braucht man etwas Platz. Also bitte: Maker nennen sich auf der Videoplattform Leute, die Sachen bauen – und eben nicht nur basteln. Kampf sagt selbst, bei D.I.Y. habe „man immer Lifehacks aus alten Jogurtbechern im Kopf“. Sie aber „baue halt richtig“, also nicht mit Heißkleber, sondern mit dem Schweißgerät.

Alles bei Youtube gelernt

Seit fünf Jahren zeigt die Kölnerin auf Youtube, was sie in ihrer Werkstatt, die inzwischen ein paar Kilometer vom Dom entfernt im Bergischen Land steht, zusammenbaut. Und fast genauso lange, nämlich seit 4,5 Jahren kann Kampf dank Sponsoren auch davon leben. Eine handwerkliche Ausbildung hat die heute 37-Jährige nicht. Nach ihrer zwei Wochen vor Abschluss abgebrochenen Ausbildung zur Mediengestalterin, studierte sie zunächst Design. „So bin ich an die ganze Gesichte rangekommen, dass ich meine Mockups nicht am Computer gebaut habe, sondern physisch“, sagt Kampf. Die dazu benötigten Fertigkeiten? „Das habe ich alles bei Youtube gelernt.“

Wichtigste Erkenntnis zu der Zeit: Die Einzimmerwohnung ist zu klein für ihre Ambitionen. „Von heute auf morgen habe ich meine Wohnung gekündigt, mein Auto verkauft, habe mir einen Wohnwagen gekauft und bin in eine alte KFZ-Werkstatt in Köln gezogen.“ Sie wisse heute nicht mehr, woher sie den Mut dafür genommen habe, so Kampf, aber ihr sei damals klar geworden: „Wenn ich wirklich mit dem Bauen anfangen will, muss ich mir auch die Chance geben, dass das funktioniert.“

Am Anfang standen Tutorials

Dass sie mit ihrer Arbeit eines Tages Geld verdienen würde, war nicht klar. „Ich hatte einfach Glück. Ich hatte das nie als Business angefangen.“ Nachdem sie Youtube zunächst nutzte, um sich über Tutorials Grundkenntnisse in Schweißen und Schreinern anzueignen, entdeckte sie irgendwann den Kanal eines US-Makers, der Werkzeuge umbaut und Prototypen selbst ausgedachter Maschinen kreiert. „Das ist genau das, was ich will“, erinnert sich Kampf an den Moment der Erkenntnis, bei dem ihr beinahe die Tränen gekommen seien, wie sie im OMR Podcast erzählt.

Und dank dieses Schlüsselerlebnisses können ihre Abonnenten und Follower (529.000 auf Youtube, fast 100.000 bei Instagram) heute nachschauen, welche Projekte Kampf als Makerin umgesetzt hat. Zu den spektakulärsten gehört ein Tinyhouse, in dem sie selbst längere Zeiten gewohnt hat. Oder ihre surrealen Fahrräder, die sie aus mehreren Rahmen und Metallteilen zusammenschweißt. Selbst ein funktionsfähiges Kinderkarussell hat sie bereits aus Schrottfahrrädern zusammengebaut.

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Jetzt den ganzen Podcast hören

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Alle Themen des Podcasts mit Maker-Youtuberin Laura Kampf im Überblick:

  • Warum Laura Kampf lieber „Maker“ als D.I.Y.-Youtuberin genannt werden möchte (ab 0:50)

  • Was vorher getan hat, und wie sie zum Bauen kam (ab 1:50)

  • Wieso sie ihre Wohnung gegen einen Wohnwagen tauschte (ab 3:23)

  • Wie sie ihr Bauen am Anfang finanziert hat (ab 3:53)

  • Wann ihr klar wurde, dass sie selbst auf Youtube aktiv werden will (ab 5:23)

  • Welche ihrer Werke sie selbst als am krassesten beschreibt (ab 6:57)

  • Welche Philosophie hinter den Dingen steckt, die sie baut. (ab 7:23)

  • Wieso sie sich mit Adam Savage vom Kultformat „Mythbusters“ ein Rennen durch die Wüste geliefert hat (ab 9:57)

  • Welche Zielgruppe sie mit ihren Videos anspricht (ab 12:00)

  • Welche Werbepartner mit Laura Kampf kooperieren (ab 12:40)

  • Wie ein Baumarkts eine ihrer Ideen geklaut hat (ab 17:15)

  • Was Laura Kampf von Fynn Kliemann unterscheidet (ab 19:00)

  • Warum ihr Netzwerke bilden viel wichtiger als Geld verdienen ist (ab 21:01)

  • Weshalb sie wenig von Events in ihrer Werkstatt hält (ab 24:04)

  • Wieso sie Motive ihrer Merch-Kollektion kostenlos ins Web stellt (ab 25:07)

  • Wie durch einen Fan der Kontakt zu Shitty-Robot-Queen Simone Giertz zustande kam (ab 30:10)

  • Warum ihre Sponsoren ihre Videos nicht vor dem Upload zu sehen bekommen (ab 35:13)

  • Wie es zu ihrem Engagement bei der „Sendung mit der Maus“ kam (ab 38:35)

  • Was es mit ihrem Podcast „Rabe und Kampf“ auf sich hat (ab 40:17)

Hört Euch jetzt das ganze Gespräch an:

auf Soundcloud

auf Spotify

auf iTunes

Viel Spaß beim Podcast!

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Text von OMR Redakteur Christian Cohrs.

Kommentare

Philipp Westermeyer schreibt über Online Marketing, Medien, Marketing & Werbung

Philipp Westermeyer hat mit OMR die größte Anlaufstelle für Inhalte und Wissen rund um die digitale Wirtschaftswelt in Deutschland geschaffen. OMR gibt es einmal im Jahr als Festival in Hamburg (2022 70.000 Besucher) und ganzjährig in Form von Artikeln, Studien, Seminaren, Video-Dokus oder Podcasts.

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