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Sind Tests, Assessment und Eignungsdiagnostik in Zeiten von Arbeitskräftemangel noch zeitgemäß?

Spoiler: ja, gerade dann! Was steckt dahinter?

Online-Assessment? Eignungstest? Passt das noch in die Zeit, wenn es immer weniger Bewerbende gibt? Diese Fragen hört man momentan oft, ausgelöst durch rückläufige Bewerbungszahlen und die Furcht, KandidatInnen durch einen (zu) aufwändigen Prozess möglicherweise zu verlieren. Die Parole: „Alle Hürden müssen weg!“ Und so überrascht es auch nicht, dass viele Unternehmen ein Bewertungsinstrument nach dem anderen über Bord werfen: 📑 Sie verlangen keine Anschreiben mehr , 📜 sie verlangen keinen Lebenslauf mehr , 📝 Noten sind inflationär und 📝 Zeugnisse sind „wohlwollend“ einklagbar und somit vielen auch keiner Beachtung mehr wert . 💑 Interviews wollen alle weitermachen, aber 1. muss man das können und 2. kann man in der Realität kaum mit jedem Bewerbendem ein Interview führen (außer man hat sehr viel Zeit). Es stellt sich die Frage: Wenn man alles weglässt, wie will man dann noch Eignung, Leistung und beruflichen Erfolg vorhersagen, was ja letztlich DIE Aufgabe des Recruitings ist? Und DASS dies die primäre Aufgabe des Recruitings ist und die Quality of Hire letztlich im Zweifel die entscheidende KPI bleiben muss, darüber sind sich am Ende Gott sei Dank wieder fast alle einig…

Warum ist das wichtig? Nun, der Volksmund würde sagen: Wer billig kauft, der kauft zweimal. Etwas elaborierter: Eine falsche Besetzung löst das Problem nicht, sondern wird a. sehr teuer (lt. Zahlen des US Department of Labor im Durchschnitt 21000 $ bzw. 30% des ersten Jahresverdiensts) und b. muss man viel schneller wieder rekrutieren, weil nicht passende Mitarbeitende schneller wieder weg sind. Schlechtes Recruiting ist also auch ein sich immer schneller drehendes Hamsterrad… Wenn also all die oben genannten Dinge weggelassen werden oder nicht mit allen durchgeführt werden können, man aber dennoch einen gewissen Anspruch an die Besetzungsqualität haben will (und muss), was bietet sich dann an? ▶ Ihr ahnt es. Wir landen bei Tests und Assessments. Und diese, oh Wunder, schrecken gar nicht so sehr ab, wie viele befürchten. Doch was steckt eigentlich dahinter?

Dazu gab es verg. Woche auf dem #RC23 einen sehr aufschlussreichen Talk (mit Jessica Lingenfelder, 🧑‍🚀 Florian Dyballa, Carlos M. Frischmuth und Jannik Deters. Und ich habe dazu kürzlich einmal LinkedIn Rede und Antwort gestanden und ein paar Hintergründe erläutert. Hier geht es zu den Videos (Danke an Hays und LinkedIn für die Mitschnitte):

https://blog.recrutainment.de/2023/06/12/sind-tests-assessment-und-eignungsdiagnostik-in-zeiten-von-arbeitskraeftemangel-noch-zeitgemaess-spolier-ja-gerade-dann-was-steckt-dahinter/

Kommentare

Joachim Diercks schreibt über Recruiting, Online-Assessment, Personalmktg.

Gründer und Geschäftsführer von CYQUEST. Entwickelt Instrumente für Personalauswahl ("Online-Assessment", "Matching"), Employer Branding und Personalmarketing. Gastdozent für Eignungsdiagnostik an der HS Fresenius. Buchautor, Referent und Keynote-Speaker. Herausgeber Recrutainment Blog.

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