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© Getty Images/Christian Petersen-Clausen

Studie: Expats „scheitern“ nicht beruflich, sondern privat

Die Arbeit als Expat im Ausland gehört in der modernen Arbeitswelt zum ganz normalen Alltag. Viele Unternehmen setzen schlichtweg voraus, dass ihre Mitarbeiter zur zeitweisen Versetzung in fremde Länder bereit sind, schließlich bedeutet das für sie finanzielle Vorzüge sowie ein Plus für den Lebenslauf. Scheinbar also eine Win-Win-Situation! Dennoch kommt es immer wieder zu einem „Scheitern“, sprich der verfrühten Rückkehr von Expats aus dem Ausland. Eine Studie hat jetzt herausgefunden, welche dafür die häufigste Ursache ist.

Trotz, dass viele Unternehmen mittlerweile über ausgefeilte Expat-Programme verfügen und die entsendeten Mitarbeiter bestmöglich im Ausland unterstützen, ist die Abbruchquote vergleichsweise hoch. Bis zu 25 Prozent der Expats ziehen eine verfrühte Rückkehr in Erwägung. Aus diesem Grund hat sich InterNations Business Solutions – in Anbieter für maßgeschneiderte HR-Lösungen im Bereich Auslandsentsendung und Bindung von internationalen Fachkräften – mit der Frage nach den Ursachen auseinandergesetzt und im Rahmen einer Studie 20.000 Expats befragt.

Die Ergebnisse waren eindeutig: Wenn ein Expat früher zurückkehrt als geplant, ist daran in der Regel die Einsamkeit im Zielland schuld. Es fällt den Expats also häufig schwer, auch privat in der neuen Heimat auf Zeit Fuß zu fassen. Während drei Viertel der entsendeten Mitarbeiter sehr zufrieden mit ihrem Aufenthalt sind, hat rund ein Viertel eigener Aussage zufolge zu wenige soziale Kontakte und spielt deshalb mit dem Gedanken an eine verfrühte Heimkehr – allen finanziellen oder beruflichen Vorteilen des Auslandsaufenthalts zum Trotz.

Im Weg stehen den Expats bei der Bildung eines neuen sozialen Netzwerks vor allem sprachliche sowie kulturelle Barrieren. Ein Problem, welches vielen Arbeitgebern scheinbar nicht bewusst ist, sodass die notwendige Unterstützung an dieser Stelle ausbleibt. Für das Unternehmen bedeutet eine verfrühte Rückkehr aber Risiken wie finanzielle Verluste, die Abwanderung von internationalem Knowhow oder auch Projektverzögerungen. Für sie ist es deshalb von größtem Interesse, das Problem der Einsamkeit gemeinsam mit den betroffenen Expats zu lösen, so die Grunderkenntnis der Expat Insider 2019 Business Edition.

Die Arbeitgeber haben vor dem Auslandsaufenthalt bei der Organisation meist vor allem praktische Fragen im Sinn: Sie helfen bei der Suche nach einer Wohnung oder stellen für die Einarbeitung am neuen Arbeitsplatz einen Betreuer zur Verfügung. Die Expats selbst sorgen sich hingegen vor allem um die Lebenshaltungskosten vor Ort, die Entfernung zu ihrer Familie oder die Sprachbarriere. Einmal angekommen, sind all diese Dinge plötzlich nebensächlich. Was sich dann als Problem erweist, sind hingegen

  1. fehlende soziale Kontakte (31 Prozent),

  2. mangelndes Heimatgefühl (27 Prozent),

  3. zu wenig (soziale) Freizeitbeschäftigungen und sozialer Austausch (23 Prozent),

  4. eine schlechte Work-Life-Balance (21 Prozent) oder

  5. Unzufriedenheit mit den Arbeitszeiten (17 Prozent).

Gerade jene praktischen Faktoren wie die Wohnung oder die Finanzen, auf welchen der Arbeitgeber seinen Fokus hat, spielen in der Realität demnach nur eine untergeordnete Rolle.

Während die Arbeitgeber also vor allem praktische sowie finanzielle Unterstützung leisten, fehlt es den Expats oftmals an Möglichkeiten zum sozialen Austausch. Nur zwölf bis 14 Prozent genießen hingegen die Möglichkeit, vor Ort Leistungen zur sozialen Vernetzung von ihrem Arbeitgeber in Anspruch zu nehmen. Viele Betroffene sind während ihres Auslandsaufenthalts also zwar beruflich zufrieden, nicht aber auf einer persönlichen Ebene. Für die Unternehmen ist es daher wichtig, zunehmend eine Balance herzustellen und neben praktischen sowie finanziellen auch zusätzliche Unterstützungsleistungen im persönlichen Alltag zu offerieren – um das Arbeitsmodell „Expat“ in Zukunft erfolgreicher zu machen und damit zur gewünschten Win-Win-Situation!

Über InterNations Business Solutions: InterNations Business Solutions bietet fachliche Expertise und maßgeschneiderte Lösungen für HR und Global Mobility Manager, um den Erfolg von Auslandsentsendungen sicherzustellen und die Mitarbeiterbindung von internationalen Fach- und Führungskräften zu erhöhen. InterNations Business Solutions zählt zum Firmenkundenbereich von InterNations, mit mehr als 3,5 Millionen Mitgliedern und 420 Communities weltweit größten Netzwerk für Menschen, die im Ausland leben und arbeiten. Nähere Informationen über InterNations Business Solutions sind auf XING und auf der Website von InterNations Business Solutions verfügbar.

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