Technologie live erleben: Druckluft- und Stickstofflösungen in der Praxis
Neben der Erzeugung und Nutzung von Wärme, Strom und Kälte haben vor allem Unternehmen im Industriesektor zunehmend Bedarf an Nutzenergien wie Druckluft und Stickstoff. Druckluft gehört zu den teuersten Energieformen, die in fast allen Produktionsstätten und Arbeitsabläufen unverzichtbar ist. Der Energieträger ist zuverlässig, sauber und flexibel in der Einsetzung. Er besteht vor allem aus Stickstoff, Sauerstoff und Wasserdampf. Der größte Teil der Umgebungsluft besteht aus dem Edelgas Stickstoff. Es ist für viele Industrieanwendungen (z.B. Metall- und Glasverarbeitung, Elektronik oder Lebensmittelindustrie) von essenzieller Bedeutung. „Ob Metallbearbeitung, Lebensmittel- und Getränkeindustrie, Elektrotechnik oder Chemie- und Pharmabranche – für alle ist Stickstoff ein elementares Prozessmedium“, sagt Marco Jähnig, neben Stefanie Kästle, Helen Landhäußer und Johannes Landhäußer Mitglied der Geschäftsführung beim süddeutschen Druckluft- und Pneumatikspezialist Mader. „Gleichzeitig fehlt in keinem produzierenden Unternehmen die Druckluft. Was liegt also näher, beides zu kombinieren?“ Dass dies wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll ist, erlebte er mehrfach in der Praxis. Bis zu 80 Prozent der Kosten, die eine Bündel- oder Tanklieferung kosten, ließen sich nach Ansicht des Experten durch die Stickstoffeigenerzeugung einsparen. Die im Kompressor erzeugte Druckluft wird dabei für die Gewinnung des Stickstoffs genutzt. Mittels Druckwechsel-Adsorption (auch als PSA-Prinzip bekannt) werden in einem Stickstoffgenerator Sauerstoffmoleküle von den Stickstoffmolekülen getrennt. „Mit unseren Stickstoffgeneratoren können Reinheiten bis zu Klasse 6.0 (99,9999 %) erreicht werden. Je nach Anforderung und Anwendung können wir jede benötigte Reinheit und Liefermenge realisieren“, so Jähnig.
Dieser Prozess garantiert kontinuierliche Versorgungssicherheit, da die Druckluft in mehrstufiger Produktion bereits konstant erzeugt wird. Zudem ist die permanente Überwachung des Reinheitsgrads möglich. Außerdem entfällt der Aufwand für die Beschaffung und Lagerung des Stickstoffs. Es werden keine großen Stickstofftanks benötigt, und der Aufwand mit der Koordination der Gaslieferungen oder beim Wechsel der Bündel ist gering. Auch gibt es keine vertragliche Bindung. Der Wegfall der Transportwege wirkt sich zudem positiv auf den CO2-Fußabdruck des Unternehmens aus. Neue Formen von „Entwicklungsenergie“, die wir für die Gestaltung der Zukunft brauchen, werden heute auch durch einen Kulturwandel in Unternehmen erzeugt. Damit verbunden sind Kernbegriffe wie Eigenverantwortung, Nachhaltigkeit und Initiative. Dazu gehören auch Veranstaltungen aus der Praxis für die Praxis: So fand im Mai 2024 das erstes Kompaktseminar unter dem Motto „Technologie live erleben - DRUCKLUFT+STICKSTOFF“ bei Mader statt. Das positive Feedback und die anregenden Gespräche haben das Unternehmen darin bestärkt, ein neues Event zu planen. Das nächste Live-Event „Technologie live erleben - DRUCKLUFT- und STICKSTOFFLÖSUNGEN IN DER PRAXIS“ findet am 19. September 2024 am Mader-Standort in Leinfelden-Echterdingen statt.
Die Teilnahme ist kostenfrei.
Entscheidungsträger aus den Bereichen Druckluft und Stickstoff erhalten wichtige Einblicke aus erster Hand. Angeboten wird eine Kombination aus Live-Technologievorführungen, praktischen Anwendungsfällen und Fachdiskussionen. Zu den besonderen Highlights gehören die Praxisberichte von Branchenführern wie HOMAG, Cooper Standard und Die Kanter & Schlosser. Je nach Interesse ist es möglich, sich für einen halben oder den ganzen Tag anzumelden. Am Vormittag geht es um Themen rund um die Drucklufttechnik, am Nachmittag rund um Stickstofftechnik.
Drucklufttechnik: 9:00 Uhr - 12:00 Uhr
Themen: Einsparpotenziale, Leckagemanagement, Druckluft 4.0, Förderung und Finanzierung, Kundenberichte
Inklusive: Networking und Mittagssnack
Stickstofftechnik: 13:00 Uhr - 16:00 Uhr
Themen: Eigenerzeugung vs. Fremdbezug, PSA-Technologie vs. Membran, Anwendungen und Branchen, Digitales Monitoring, Stickstofferzeugung mit Wasserstofftechnologie, Förderung und Finanzierung, Kundenberichte
Inklusive: Networking
Bei beiden Themenbereichen stehen Einsparpotenziale und Praxis-Insights im Fokus.
Energie sparen im Bereich Druckluftanwendungen – was Experten empfehlen
Ulrike Böhm: Ein Mittelständler digitalisiert sich – Von Erfolgen, Hürden und Nachhaltigkeit. In: CSR und Energiewirtschaft. Hg. von Alexandra Hildebrandt und Werner Landhäußer. Springer-Verlag Berlin Heidelberg. 2. Auflage 2020.
Stefanie Kästle und Werner Landhäußer: Druckluft 4.0 goes green: Herausforderungen, Chancen und innovative Lösungen am Beispiel der Mader GmbH & Co. KG. In: CSR und Digitalisierung. Hg. von Alexandra Hildebrandt und Werner Landhäußer. Springer-Verlag Berlin Heidelberg. 2. Auflage 2021.
Klimaneutralität in der Industrie. Aktuelle Entwicklungen – Praxisberichte – Handlungsempfehlungen. Hg. von Ulrike Böhm, Alexandra Hildebrandt, Stefanie Kästle. Springer Gabler Verlag, Heidelberg, Berlin 2023.