Navigation überspringen
article cover
Trotz Work-Life-Balance gestresst? Quelle: AdobeStock, Poonnoi

Trotz Work-Life-Balance gestresst? Das sind die Gründe!

Hast du manchmal das Gefühl, dass dein Leben nur aus Arbeit besteht? Dass du ständig für andere da bist, ohne jemals Zeit für dich selbst zu finden?

Du bist nicht allein. Ich habe in meinen Coachings immer wieder mit Menschen zu tun, denen es ähnlich geht. Menschen, die sich ausgelaugt fühlen, die nach der Arbeit nur noch erschöpft auf die Couch fallen und das Gefühl haben, dass das Leben an ihnen vorbeizieht. Die auch am Wochenende wenig Energie verspüren, um aktiv zu sein, und soziale Interaktionen immer mehr meiden.

Wenn das nach dir klingt, dann sollten wir gemeinsam darüber sprechen, warum Work-Life-Balance wichtig ist – und wie du sie Schritt für Schritt in deinem Leben etablieren kannst.

Warum ist Work-Life-Balance so entscheidend?

Arbeit, Familie, Freunde, Freizeit – all diese Dinge fordern ihre Zeit und Energie. Wenn die Balance zwischen diesen Bereichen verloren geht, zahlst du den Preis: Deine Beziehungen leiden, dein Wohlbefinden sinkt, und irgendwann macht dir weder der Job noch das Privatleben Freude.

Ich bin fix und alle, habe keine Energie mehr für irgendwas. Mein Job macht mich fertig, und wenn ich Feierabend habe, dann fehlt mir die Kraft für Freizeit.
Stefanie bei mir im Coaching

Irgendwie kann das ja nicht der Sinn eines Jobs und eines Lebens sein, oder?

Die häufigsten Hindernisse auf dem Weg zur Balance

Das Gefühl, für alles verantwortlich zu sein

Viele Menschen glauben, sie müssten alles allein schaffen. Sie fühlen sich verantwortlich für jeden Aspekt ihres Lebens – sei es im Job, in der Familie oder im Freundeskreis. Mein Klientin Stefanie, Führungskraft und alleinerziehend zum Beispiel, war überzeugt, dass ihr Team ohne sie nicht funktionieren würde (hier findest du den passenden Artikel dazu). Sie hatte das Gefühl, ständig alle motivieren und jeden Konflikt lösen zu müssen. Diese Verantwortung lastete so schwer auf ihr, dass sie keinen Raum mehr für sich selbst fand und neben ihren eigenen Aufgaben auch die des Teams ständig im Blick hatte.

Angst vor dem Loslassen

Verantwortung abzugeben kann Angst machen. Stefanie fragte mich einmal: „Was, wenn mein Team ohne mich zusammenbricht – oder schlimmer: Was, wenn mein Team mich gar nicht mehr braucht – für was bin ich dann noch gut?“ Diese Angst vor dem Loslassen kann lähmend sein – doch sie ist unbegründet. Als Stefanie begann, ihrem Team mehr Eigenverantwortung zu übertragen, passierte das Gegenteil: Ihr Team wurde selbstständiger, und sie gewann Zeit und Energie zurück, um sich unter anderem um die Dinge zu kümmern, die sie und ihr Team langfristig weiterbrachten.

Fehlende Prioritäten

Oft wissen wir gar nicht, was uns wirklich wichtig ist und was uns am meisten Energie und Zeit kostet. Wir arbeiten lange, weil wir denken, dass wir es müssen (oder es von Vorgesetzten und dem Team erwartet wird), und ignorieren dabei unsere eigenen Bedürfnisse. Dabei könnte es Dinge geben, die wir einfach delegieren können oder die gar nicht sofort erledigt werden müssen, weil sie einfach keine Priorität haben. Wenn du nicht klar in deinen Zielen bist, kannst du auch nicht klar priorisieren, was gerade wirklich deine persönliche Aufmerksamkeit braucht. Und wenn du schon eine Prio-Liste hast, an welcher Stelle steht Zeit für dich selbst?

Eine meiner ersten Vorgesetzten sagte mal: „Wenn man seine Arbeit nicht in der vereinbarten Zeit schafft, dann ist man selber schlecht organisiert.“ Das war eine harte Aussage. 

Wie du deine Work-Life-Balance findest

Es ist deine persönliche Verantwortung, deine Work-Life-Balance wiederherzustellen. Darauf zu warten, dass deine Führungskraft oder deine Kolleg:innen sagen „Hey mach mal eine Pause und nimm dir ein paar Tage frei“ ist zwar ein netter Gedanke, funktioniert nur leider in der Praxis nicht wirklich. Deshalb sind hier einige Tipps, die sich meine Klient:innen in unseren Coachings erarbeitet haben:

1. Starte mit kleinen Schritten

Beginne damit, dir kleine Auszeiten zu nehmen. Stefanie hat damit angefangen, sich täglich 15 Minuten nur für sich selbst zu reservieren. Kein Handy, keine Arbeit, keine Ablenkung – einfach nur Zeit für sich. Diese kleine Veränderung hat ihr gezeigt, wie wichtig es ist, auf sich selbst zu achten. Ob sie dabei einen Spaziergang machte, sich einen Kaffee holte oder einfach nur ein paar mal durchatmete – was für Stefanie funktionierte, kann auch für dich funktionieren und wenn es zu Beginn nur 5 Minuten sind. Du kannst schon jetzt damit anfangen.

2. Identifiziere Energieräuber

Frag dich, was dir die meiste Energie raubt. Ist es ein stressiger Kollege, eine endlose To-do-Liste oder die ständige Erreichbarkeit? Stefanie stellte fest, dass ihr ständiges Eingreifen in die Arbeit ihres Teams sie völlig erschöpfte. Als sie das losließ, hatte sie plötzlich mehr Energie – und auch mehr Freude an ihrer Arbeit.

3. Lerne, „Nein“ zu sagen

Nein zu sagen ist schwer, aber essenziell. Stefanie hat gelernt, dass sie nicht für alles und jeden verantwortlich sein muss. Sie hat ihrem Team mehr Verantwortung übertragen und auch im Privatleben klar kommuniziert, wann sie Zeit für sich braucht. Das kann am Anfang schwer sein und vielleicht wirst du einigen Menschen dabei auf die Füße treten. Doch das gehört dazu und du wirst sehen, wie die anderen deine Grenzen akzeptieren werden.

Ein Tipp dazu: NEIN! Fühlt sich erst mal ganz schon hart an und auch in der Kommunikation mit Kolleg:innen oder Chef:innen wirkt das vielleicht eher unangebracht. Aber wer sagt, dass du eine Aufgabe jetzt sofort machen sollst?

„ASAP“ bedeutet „As soon as possible“ -> Sobald wie möglich. Und wer soll über das „möglich“ entscheiden?  

4. Setze klare Ziele

Überlege dir, wie deine ideale Balance aussehen würde. Möchtest du mehr Zeit für Hobbys haben? Oder früher Feierabend machen, um mehr Zeit mit deiner Familie zu verbringen? Definiere diese Ziele und arbeite in kleinen Schritten darauf hin. Wie wäre es, einen Termin für das Thema Familie oder Freizeit in deinem Kalender zu haben? Was mir hilft, ist Commitment gegenüber anderen. Vor einiger Zeit habe ich mit Mountainbiken angefangen – im Verein. Jeden Donnerstag ist Training. Es ist zwar ein wenig stressig, diesen Termin einzuhalten, aber hinterher – da geht es mir richtig gut. 😊

Vielleicht erinnerst du dich an ähnliche Situationen. Als Vater eines 7 Monate alten Sohns versuche ich auf der anderen Seite montags, wenn ich im Homeoffice bin, keine Termine zu machen, um zwischendrin für ihn da zu sein und auch um mal früher in den Feierabend zu gehen. Es gelingt mir nicht immer, aber die Montage, an denen ich keine Zeit habe, sind zumindest weniger geworden. :-)

Liebe Eltern, bitte fühlt euch an der Stelle nicht auf den Schlips getreten, weil es so schon schwierig genug ist, alles unter einen Hut zu bekommen. Ich will auch nicht sagen, so soll es gemacht werden. Ich möchte euch an der Stelle nur eine andere Perspektive auf den Weg geben und ich denke, dass zumindest in der Partnerschaft drüber zu reden und für alle Beteiligten eine Lösung zu finden, schon mal einen Unterschied machen könnte.

5. Etabliere Routinen

Kleine Routinen können Wunder wirken. Stefanie hat sich angewöhnt, jeden Abend einen Spaziergang zu machen, um den Tag abzuschließen. Diese Routine hat ihr geholfen, besser abzuschalten und mehr Energie für den nächsten Tag zu haben.

Was könnte für dich eine unvermeidbare Routine sein, die so einfach ist, dass du sie mit wenig aufwand machen kannst?

Insider: Stefanies Geschichte – und was du daraus lernen kannst

Als Stefanie zu mir ins Coaching kam, war sie sehr unglücklich. Sie wollte ihren Job hinschmeißen, weil sie das Gefühl hatte, dass nichts mehr funktioniert. Doch anstatt sofort zu kündigen, haben wir daran gearbeitet, ihre Situation Schritt für Schritt zu verbessern.

Stefanie hat gelernt, Verantwortung abzugeben und sich auf das zu konzentrieren, was ihr wirklich wichtig ist. Sie hat kleine Routinen eingeführt, die ihr geholfen haben, ihre Batterien wieder aufzuladen. Heute sagt sie: „Ich hätte nie gedacht, dass so kleine Veränderungen so viel bewirken können.“

Dein erster Schritt zur Work-Life-Balance

Die Work-Life-Balance beginnt bei dir. Es geht nicht darum, dein Leben von heute auf morgen komplett umzukrempeln, sondern darum, mit kleinen Schritten anzufangen.

Vorschlag: Nimm dir heute 15 Minuten nur für dich. Überlege, was dir wichtig ist und was du ändern möchtest. Was wäre das?

Und wenn du Unterstützung brauchst, bin ich gern für dich da. Lass uns gemeinsam herausfinden, wie du deine Balance findest – für ein Leben und eine Karriere, die sich wirklich gut anfühlen. Buche dir hier gern ein kostenfreies Analysegespräch und wir schauen gemeinsam wie eine Lösung für dich aussehen könnte.

Übrigens: In meinem Podcast „Berufsoptimierer“ spreche ich regelmäßig über diese Themen und welche Lösungen es geben könnte. Schau doch mal gerne hier vorbei.

Das war es wieder von mir.

Bis zum nächsten Mal!

Viele Grüße,

Dein Bastian

Kommentare

Bastian Hughes schreibt über Job & Karriere, Personalwesen

Authentisch. Erfolgreich. Sein. - Genau dabei möchte ich dich unterstützen. Als Ex-Personaler, Podcaster, Karriere Coach und Trainer für Unternehmen & Hochschulen begleite ich seit 2017 Menschen im Bewerbungsprozess und auf den Weg hin zu einer Karriere nach ihren Wünschen und Vorstellungen.

Artikelsammlung ansehen