Umgang mit Fehlern
Voraussetzung für kontinuierliches Lernen im pharmazeutischen Umfeld
Moderne Unternehmen folgen Philosophien, wonach Mitarbeiter Kompetenzen entwickeln und ihr Unternehmen als lernende Organisation begreifen sollen. Das soll das Potenzial des Unternehmens steigern, um auf spezielle Anforderungen angemessen reagieren zu können. Fehler stellen in diesem Kontext spezielle Lerneinheiten dar. Jedoch reicht allein ein Bekenntnis zu einer positiven Fehlerkultur nicht aus, damit im betrieblichen Arbeitsalltag aus Fehlern gelernt wird. 2–5 Fehler macht jeder Mensch. Pro Stunde! Das hat der Wirtschaftspsychologe und Fehlerforscher Michael Frese in seinen Untersuchungen festgestellt. Seit den 70er-Jahren untersucht Frese, wie verschiedene Kulturen mit Fehlern umgehen. Seine Diagnose über das deutsche System ist eindeutig: Fehler und Misserfolge sind unerwünscht und werden auch unnachsichtig geahndet. Frese hat die Toleranz für Fehler in 61 Ländern der Welt verglichen. Deutschland landete auf Platz 60. Schlechter schnitt nur noch Singapur ab. Es bedarf eines Umgangs mit Fehlern, der Merkmale einer positiven Fehlerkultur erfüllt. Eine positive Fehlerkultur spielt in der pharmazeutischen Industrie eine besondere Rolle, da menschliche Fehler eine direkte Auswirkung auf die Sicherheit des Patienten haben können.