Und tschüss: 11 Dinge, die am letzten Arbeitstag getan werden sollten
Nach der Kündigung richtig zum Rundumschlag ausholen oder doch lieber einfach in der Versenkung verschwinden? Wir verraten dir welche To-Do’s, du an deinem letzten Arbeitstag unbedingt noch abhaken solltest.
1. Eine Abschiedsmail verfassen
Fast jeder, der schon einmal den Job gewechselt hat, hat sie schon geschrieben: Die Abschiedsmail. Aber was gehört eigentlich in so ein schriftliches Tschüss und Auf Wiedersehen? Wir haben hier eine kleine Vorlage für dich:
Liebes Team,
mit einem lachenden und einem weinenden Auge verlasse ich heute das Unternehmen. Ich danke euch für die grossartige Zeit, besonders dir, ABC, weil du mich in allen beruflichen Lebenslagen unterstützt hast und immer ein toller Ansprechpartner warst.
In Kürze stelle ich mich neuen Herausforderungen in meinem neuen Job bei XY. Aber wie heisst es so schön: Man sieht sich immer zweimal im Leben. Zumindest hoffe ich das.
Damit mein Abschied nicht zu traurig wird, habe ich euch Kuchen und Sekt mitgebracht. Stosst doch um 15 Uhr mit mir auf die Vergangenheit und die Zukunft an.
Ich freue mich auf euch!
2. Deinen Schreibtisch aufräumen
Schrubb, schrubb, schrubb, sauber soll er sein – dein Schreibtisch. An deinem letzten Tag hast du genug Zeit, um die Pizzareste vom Mittagessen von vor drei Jahren aus den Tischritzen zu entfernen. Desinfektionsmittel hat noch nie geschadet! Packe alle deine persönlichen Gegenstände in einen Karton und ziehe nach Feierabend damit von dannen. Denk ausserdem daran, die ganze Elektronik in möglichst sauberem Zustand zurückzugeben. In deinem neuen Job willst du schliesslich auch nicht versehentlich mit den Viren deines Vor-Vorgängers in Kontakt kommen.
3. Eine Bewertung auf kununu verfassen
Du willst deiner Führungskraft endlich mal ordentlich die Meinung sagen? Keine Angst! Wir wollen nicht darauf hinaus, dass du an deinem letzten Arbeitstag im Unternehmen noch einen Kleinkrieg mit Polizei und Anzeige anfangen solltest. Trotzdem ist dieser Tag die beste Gelegenheit dafür, um deinem Chef oder deiner Chefin zu sagen, was im Unternehmen falsch gelaufen ist. Schliesslich hat es in der Regel auch einen triftigen Grund, aus dem du dich entschieden hast das Arbeitsverhältnis zu beenden.
Auf kununu kannst du ganz anonym eine Bewertung zu deinem (Ex-)Unternehmen abgeben. So hilfst du vielleicht dem armen Tor, der deine Position nachbesetzen will, mit Insights aus dem echten Arbeitsleben im Unternehmen. Feedback solltest du dabei treffend formulieren, aber nie gegen eine Einzelperson richten – schliesslich willst du, dass dein Gegenüber wirklich etwas daraus lernen kann und in Zukunft vielleicht sogar etwas daran ändert. Du wärst beispielsweise gerne in deiner Firma geblieben, hattest aber überhaupt keine Aufstiegschancen? Oder dir wurde Weiterbildung versprochen, aber nie genehmigt?
Übrigens grosses Ehrenwort, du darfst auch vor oder nach deinem letzten Arbeitstag eine Bewertung auf kununu abgeben. In diesem Unternehmen jammerte ein ehemaliger Mitarbeiter übrigens auf hohem Niveau und kritisierte die ungemütlichen Schreibtischsessel und das Verhältnis zur Tischplatte. Das war hoffentlich nicht der Kündigungsgrund!
4. Deine Projekte übergeben
Ja, du würdest am liebsten gar nichts mehr für dieses Unternehmen tun. Ja, es ist dir sowas von egal, wer nach dir auf deinen Posten kommt. Ja, du hast an deinem letzten Arbeitstag noch mindestens zehn Projekte offen. Auch, wenn all das zutrifft, ist es bis zum Schluss deine Pflicht, gewissenhaft deiner Arbeit nachzugehen. Das bedeutet, dass du wichtige Kunden oder Ansprechpartner an Kollegen oder an deine Nachfolge weitergeben solltest. Bei internen Projekten gilt das natürlich ebenso. Gerade dann, wenn du einen Bereich alleine verantwortet hast. Verstecke also keine Zugangsdaten und öffne dein Sammelsurium an Kundenkontakten für die zuständigen Kollegen. Du willst doch auch nicht Wochen nach deiner Kündigung von deinem alten Unternehmen kontaktiert werden oder deinen ehemaligen Mitstreitern des grauen Arbeitsalltags ein Chaos hinterlassen.
5. Das Arbeitszeugnis einfordern
Egal, ob der letzte Arbeitstag von Freude oder Leid geprägt ist: Du solltest spätestens jetzt dein Arbeitszeugnis verlangen. Darauf hast du sogar einen gesetzlichen Anspruch. Sofern es für dich und dein Arbeitsleben von Bedeutung ist, solltest du auf eine ausführlichere Leistungsbeurteilung pochen. Manche Unternehmen handhaben es sogar so, dass man selbst das Arbeitszeugnis verfassen darf. Der zuständige Vorgesetzte unterschreibt dann nur noch.
Sollte dein Arbeitgeber dir ein falsches oder ein nicht den Tatsachen entsprechendes Arbeitszeugnis ausgestellt haben, kannst du dieses anfechten. Dabei ist es sinnvoll, dem Unternehmen eine Frist zur Korrektur zu setzen. Sollte das Unternehmen deiner Bitte nicht nachkommen, geht der Streit vor dem Gericht weiter. Achte hier darauf, dass du deinem Arbeitgeber im Fall der Fälle vor Gericht beweisen musst, warum seine Version deines Arbeitszeugnisses so nicht stimmen kann.
6. Dich gebührend von deinen Lieblingskollegen verabschieden
Ein anständiger Ausstand ist mittlerweile fast unerlässlich. Hier bekommst du die Möglichkeit, deine Kollegen noch einmal in Glück und Einheit und ganz ohne negative Emotionen zu sehen. Wer weiss, vielleicht übertriffst du mit deinem Kuchen sogar die heute schmerzlich vermisste Kollegin vor dir. Das ganze Unternehmen schwärmt schliesslich noch heute von dem absolut fantastischen Marmor-Cheesecake. Und vergiss nicht – jeder deiner (Ex-)Kollegen könnte dir irgendwann vielleicht einmal im Berufsleben weiterhelfen. Bleibt also zumindest über Karrierenetzwerke oder E-Mails in Kontakt. Man sieht sich bekanntlich immer zwei Mal im Leben.
7. Ganz normal arbeiten
Richtig gehört. Ein kleiner Teil des letzten Arbeitstags ist natürlich für das wilde Schreibtischaufräumen und die totale Kucheneskalation reserviert. Im anderen Teil solltest du aber schlicht und einfach arbeiten und das erledigen, was du noch abschliessen kannst. Wenn es dir egal ist, welchen Eindruck du in deinem Unternehmen hinterlässt, kannst du den Beginn deiner Abschiedsfeier natürlich auch schon auf 8 Uhr morgens verlegen – zum Beispiel, wenn dir als fadenscheinigen Gründen gekündigt wurde. Ob die gesamte Kollegschaft dann auch mit dir feiert, ist wohl eine andere Frage.
8. Den wahren Grund für deine Kündigung verraten
Du musst den wahren Grund für die Kündigung natürlich nicht mit Pauken und Trompeten in der ganzen Welt verkünden. Jetzt könnte aber die Zeit gekommen sein, um zumindest die engen Kollegen darüber aufzuklären. Es besteht immerhin die Gefahr, dass sie von der nächsten – vielleicht noch viel grösseren – Kündigungswelle erfasst werden könnten. Du wärst doch genauso dankbar gewesen, wenn dich jemand vorgewarnt hätte und du bereits einige Bewerbungen hättest losschicken können. Das macht die Situation an sich zwar nicht unbedingt besser, aber man kann sich darauf vorbereiten und im besten Fall sogar mit einer tollen neuen Stelle und mehr Lohn aussteigen.
9. Innerlich schon mit dem Unternehmen abschliessen
Es ist vorbei. Spätestens jetzt sollte dir das klar werden. Versuche, all den Groll hinter dir zu lassen und blicke nur noch nach vorne. Die schrecklichen Kollegen sind endlich passé. Du musst nie wieder einen Fuss in das graue Gebäude setzen. Selbst, wenn du in deinem alten Unternehmen wunschlos glücklich warst, kannst du noch etwas Positives aus der Kündigung ziehen. Denn seien wir einmal ehrlich: Auf dich warten in nächster Zeit so viele tolle Herausforderungen. Du kannst aus alten Fehlern lernen und weisst jetzt, was du auf gar keinen Fall mehr im Job erleben willst. Dir stehen wieder alle Türen offen und dein Traumjob könnte bereits in greifbarer Nähe sein. Rufe dir all das an deinem letzten Arbeitstag in Erinnerung und wir garantieren dir, dass dir dein Abgang schon um einiges leichter fallen wird.
10. Finanzielle Ansprüche geltend machen
„Money money money must be funny in a rich man’s world“ sang ABBA schon 1976. Was ganz schön lange her ist, hat auch heute noch Bestand. Frage also in der Buchhaltung oder in der Personalabteilung nach, wann dir die aliquoten Sonderzahlungen (zum Beispiel der 13 Monatslohn, falls dir einer zusteht) überwiesen werden. Du hast noch Ferientage, den du nicht mehr abbauen konntest? Auch in diesem Fall solltest du nachfragen, ob das berücksichtigt wurde. Vorsicht ist besser als Nachsicht. Für das Verhandeln einer Abfindung dürfte es mittlerweile zu spät sein – warte hier bitte nicht bis zu deinem letzten Arbeitstag. Dann sind auch Anni-Frid, Björn, Benny und Agnetha von ABBA mit dir zufrieden.
11. Dankbar sein
Unsere Liste – und dein letzter Arbeitstag – endet mit dem eigentlich wichtigsten Punkt: Dankbarkeit. Sie tut deiner geschundenen Mitarbeiterseele gut. Egal, wie schlimm du deinen Job fandest und wie blöd die Kollegen waren – es gibt immer eine positive Seite. Hast du zum Beispiel Empathie mit anderen Personen gelernt? Hast du dich in deinem Bereich zu einem Spezialisten entwickelt? Oder ist dein berufliches Netzwerk einfach grösser geworden? So oder so bist du als Mensch mit diesem Lebensabschnitt gewachsen. Und dafür darf man zum Schluss ganz laut „Danke“ sagen.
Der Inhalt dieses Beitrages stammt von unserem Kooperationspartner Kununu.