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Unternehmensverkauf in Eigenregie? Erster Fehler, den Sie unbedingt vermeiden sollten: Zukunftspläne unkonkret!

Auch heutzutage ist der Betriebsverkauf für den Großteil der verkaufswilligen Inhaber immer noch eine ungewöhnliche Transaktion. Erfahrung fehlt! Infolgedessen machen viele Unternehmer unbewusste Fehler, die sich ungünstig auf den Verkaufserlös auswirken, bis hin zur vollständigen Unverkäuflichkeit der Firma. Zwei solcher Fehler werden in dieser zweiteiligen Artikel-Serie näher beleuchtet … (Link zum zweiten Teil: Käuferängste ignorieren)

Es klingt so nebensächlich und ist dennoch die wichtigste Frage, die Sie sich selbst stellen sollten:

„Was fange ich nach dem Betriebsverkauf mit meinem Leben an?“

Gerade, weil diese Frage so läppisch erscheint, stellen sie sich die meisten Unternehmer nicht konkret genug. Und dies ist dann meistens auch schon der Anfang vom Ende eines erfolgreichen Unternehmensverkaufs.

Erster Fehler beim Unternehmensverkauf: Keine konkreten Zukunftspläne

Ich habe unendlich viele Unternehmer getroffen, die mir auf die Frage: „Was machen Sie nach dem Verkauf?“, geantwortet haben:

  • „Dann bringe ich endlich mal den Garten auf Vordermann.“

  • „Dann mache ich mit meiner Frau endlich mal die Kreuzfahrt.“

  • „Dann spiele ich endlich mal mit den Enkeln.“

Das sind doch keine ernsthaften Zukunftspläne.

  • Der Garten ist schnell gemacht,

  • die Kreuzfahrt höchstens 4 Wochen lang und

  • die Enkel haben auch noch anderes zu tun.

Und dann?

Wenn Sie die Idee von einem Unternehmensverkauf im Kopf haben, dann machen Sie sich ernsthaft und wirklich ehrlich Gedanken über Ihre Zukunft. Denn das sind hoffentlich noch Jahrzehnte. Sind Ihre Zukunftspläne aber vage und schwammig, dann werden Sie unbewusst Ihren eigenen Unternehmensverkauf torpedieren. Ich habe es allzu oft persönlich erlebt, selbst bei allerbesten Deals.

Das schwarze Loch

Bei ganz vielen Inhabern ist der Betrieb zum einzigen Lebensinhalt mutiert. Daneben sind ganz oft die Hobbies verkümmert. Ehe- und Familienleben gibt es auch nicht mehr. Wenn dieser Zustand 20 oder 30 Jahre lang praktiziert wurde, dann lässt sich das gewohnte Verhalten nicht einfach abstreifen wie ein altes Paar Schuhe. Da wartet ein schwarzes Loch mit gähnender Leere. Völlig unbewusst scheut der angehende Ruheständler davor zurück. Dieses schwarze Loch lässt sich nur mit den Erwartungen an eine erfüllte Zukunft ausradieren.

Die immense Kraft des Unterbewusstseins

Unterschätzen Sie nicht die Kraft Ihres Unterbewusstseins. Egal, welche Projekte Sie in Ihrem bisherigen Leben schon umgesetzt haben: Ihr Unterbewusstsein hatte im Voraus immer bereits die Weichen auf Erfolg oder Misserfolg gestellt. Und genau so ist es auch bei Ihrer Firmenabgabe. Wenn Sie Ihre eigenen Zukunftspläne nicht kennen, macht es wenig Sinn über den Unternehmensverkauf weiter nachzudenken. Reine Zeitverschwendung. Denn der entscheidende Antrieb und die notwendige Motivation fehlen, und es besteht die große Gefahr, dass Sie im finalen Moment kneifen. Ärgerlich für alle Beteiligten, die bis zu diesem Zeitpunkt bereits Zeit und Geld in das Projekt investiert haben.

Vision = Schlüssel zum Erfolg

Die klare Vorstellung von Ihren Zukunftsvisionen ist einer der Schlüssel für einen erfolgreichen Unternehmensverkauf. Alle anderen Komponenten verblassen dagegen.

Das hört sich merkwürdig an, sagen Sie? Ja, zugegeben! Und dennoch habe ich es genauso bei unzähligen Verkaufs-Projekten live erlebt!

  • Sie können noch so viele Unternehmensbewertungen haben,

  • unendlich viele hochkarätige Berater um sich versammelt haben,

  • noch so viele passende Kaufinteressenten haben und

  • noch so gut alles vorbereitet haben.

Wenn Sie keinen langfristigen Zukunftsplan haben, ist die Wahrscheinlichkeit, dass Ihr Unternehmensverkauf scheitert, fast schon 100 %.

Seien Sie ehrlich zu sich selbst

Geben Sie Ihrem Unterbewusstsein Futter und den richtigen Kick. Nur, wenn Sie eine klare Vorstellung haben, dann werden Sie Ihr Vorhaben auch konsequent verfolgen und umsetzen. Sie kennen das doch aus Ihrem bisherigen Unternehmerleben:

Ohne klare Zielsetzung und Vorstellung eiert man rum und bleibt erfolglos.

Seien Sie ehrlich zu sich selbst. Sie müssen das Endergebnis aus der Betriebsabgabe wirklich wollen, sonst bauen Sie sich und dem Käufer (unbewusst) Stolpersteine. Zum Beispiel basiert eine überhöhte Kaufpreisvorstellung häufig unbewusst auf der tatsächlich fehlenden Bereitschaft, überhaupt abgeben zu wollen.

Nun, was machen Sie nach dem Verkauf? Welche konkreten Pläne haben Sie? Nehmen Sie sich die Zeit und träumen Sie! Bitte berichten Sie mir von Ihren Zukunftsvisionen durch persönliche Nachricht hier auf Xing oder in den Kommentaren. Ich sammle Ihre Ideen anonymisiert und gestalte Ihnen daraus einen extra Input.

Herzliche Grüße

Ihr Carsten Seiffert

Video-Training: Ratgeber-Unternehmen-verkaufen

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Carsten Seiffert schreibt über Consulting, Training, Coaching, M&A

Bisher führte ich 1.000+ Gespräche mit CEOs, Betriebsinhabern und Führungskräften. Alle mit inhaltlichem Bezug auf Consulting – Training – Coaching. Daraus ist ein reichhaltiger Wissensschatz entstanden, den ich als Xing-Insider gerne mit Ihnen teile. Weitere Info über mich: www.carstenseiffert.de

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