Navigation überspringen
article cover
Foto von Julian Hochgesang auf Unsplash

Warum Benefits nur die halbe Miete sind – und was Unternehmen zuerst in Sachen Vereinbarkeit tun sollten

Flexible Arbeitszeiten, Homeoffice, Förderung der Kinderbetreuung: Viele Unternehmen setzen auf diese klassischen Benefits, um Vereinbarkeit zu fördern. Klingt gut, oder?

Auf den ersten Blick scheinen diese Standards die Vereinbarkeitsfrage zu lösen. Doch die Realität zeigt: Mitarbeitende sind trotz dieser Angebote nicht zufrieden, fühlen sich nicht wirklich unterstützt.. Die Angebote greifen zu kurz oder treffen nicht die elterliche Herausforderung. Warum? Weil eher Symptome bekämpft werden, statt kulturelle Ursachen anzugehen.
Denn genau diese entscheidende Ebene der Unternehmenskultur wird häufig übersehen, und gerade darauf kommt es an, wenn Vereinbarkeitsangebote Wirkung zeigen sollen.

Benefits sind nur das Sahnehäubchen – die Basis ist die Kultur

Eine bunte Palette an Angeboten ist wichtig, aber sie allein macht noch keine Vereinbarkeit möglich. Ohne eine Unternehmenskultur, die Wertschätzung, Vertrauen, Flexibilität und offene Kommunikation lebt, bleiben Benefits oft wirkungslos.

  • Die Illusion: Benefits lösen die Herausforderungen der Vereinbarkeit nicht von allein. Sie sind ein guter Anfang – aber eben nur die halbe Miete.

  • Scheinlösungen statt echter Unterstützung
    Oftmals sind Benefits wie veraltete Antworten auf moderne Probleme: Ein Jobticket nutzt Remote-Workern nichts, ein Obstkorb kompensiert keine toxische Meetingkultur. Nachteilig ist es auch, wenn die Passgenauigkeit fehlt und Benefits top-down entschieden werden, ohne vorher eine wirkliche Bedarfsermittlung durchzuführen

  • Die oft schmerzhafte Realität: Starre Strukturen, mangelndes Vertrauen und fehlende Wertschätzung können selbst die besten Benefits zunichtemachen. Mitarbeitende fühlen sich nicht gesehen, nicht gehört, nicht unterstützt.

  • Die echte Lösung: Eine Kultur, die Offenheit und Ehrlichkeit fördert, Mitarbeitenden Freiraum gibt und sie aktiv in die Gestaltung der Vereinbarkeitsangebote einbindet. Eine Kultur, in der Fehler erlaubt sind und jede Stimme zählt.

Darum ist Unternehmenskultur der entscheidende Hebel
Weil sie die unsichtbare Kraft ist, die bestimmt, ob Benefits gelebt, angenommen und als echte Unterstützung wahrgenommen werden – oder ob sie eben nur schicke Aushängeschilder sind und als Lippenbekenntnis verpuffen.

Die entscheidende Frage für Unternehmen lautet

Wie sieht die Vereinbarkeitskultur in Ihrem Unternehmen wirklich aus? Und noch wichtiger: Was tun Sie konkret, um sie zu verbessern?

Mein Tipp

  • Prüfen Sie nicht nur Ihre Benefits, sondern vor allem, wie sie gelebt werden. Und schauen Sie genau hin, welche Benefits wirklich genutzt und welche mehr oder weniger unangetastet im Portfolio bleiben.

  • Fördern Sie eine Führungskultur, die auch Väter und Müttern uneingeschränktes Vertrauen schenkt statt kontrolliert. Sprechen Sie über Vereinbarkeit und fragen Sie aktiv nach den Herausforderungen von Eltern und pflegenden Angehörigen.

  • Binden Sie Ihre Mitarbeitenden aktiv ein und fragen Sie nach den konkreten Unterstützungsbedarfen – nur so entstehen Angebote, die wirklich passen.

Sind Sie bereit, den Unterschied zu machen und Vereinbarkeit nicht nur auf dem Papier, sondern im Alltag zu verankern? Dann lassen Sie uns gerne ins Gespräch kommen.

Kontaktieren Sie mich gerne für einen Austausch oder Impulse zu einer echten Vereinbarkeitskultur!

Kommentare

Julia Strobel schreibt über Vereinbarkeitsberatung, Väter- und Elterncoaching, Fokus: Väter, Personalwesen

Julia Strobel coacht Väter zu Vereinbarkeit, Familie, Erziehung & Partnerschaft. Außerdem ist sie Expertin für väterbewusste Vereinbarkeit & berät Unternehmen, die mit einem innovativen Angebot vorne dabei sein und Mütter wie Väter (!) ermöglichen wollen, Familie & Beruf gut zu vereinbaren.

Artikelsammlung ansehen