Warum viele Frauen den falschen Jobträumen hinterherrennen – und wie du erkennst, was dich wirklich erfüllt
Vor allem Frauen, die ambitioniert sind, kämpfen sich durch ein System, das ihnen jahrelang erklärt hat: „Wenn du dich nur genug anstrengst, dann wirst du erfolgreich – und DANN wirst du glücklich sein.“ Aber was, wenn das gar nicht stimmt?
Was ist eigentlich eine „richtige Karriere“? Fragst du zehn Menschen, bekommst du zehn verschiedene Antworten – und trotzdem folgen viele dem gleichen Muster: gute Noten, Studium oder Ausbildung, steiler Aufstieg, Führungsrolle, Gehaltssprung, Status, Sicherheit.
Vor allem Frauen, die ambitioniert sind, kämpfen sich durch ein System, das ihnen jahrelang erklärt hat:
„Wenn du dich nur genug anstrengst, dann wirst du erfolgreich – und DANN wirst du glücklich sein.“
Aber was, wenn das gar nicht stimmt?
Der Karrieremythos: Status statt Sinn
Paul Dolan, Professor für Verhaltenswissenschaften und Autor von „Happy Ever After“, beschreibt in seinem Buch, wie uns gesellschaftliche Narrative beeinflussen – also vorgefertigte Geschichten darüber, was ein „gutes Leben“ ausmacht.
Success is a story we are told, not necessarily a feeling we experience.Paul Dolan
Eine besonders mächtige Geschichte: die der Karriere.
Sie sagt uns:
Mach was Sicheres.
Arbeite hart.
Klettere die Karriereleiter hoch.
Und wenn du ganz oben bist – dann kommt die Zufriedenheit von ganz allein.
Doch viele Frauen, die dort „oben“ ankommen, sind nicht erfüllt, sondern ausgebrannt.
Sie spüren: Das war’s noch nicht, bzw. doch nicht.
Und sie fragen sich: War das wirklich mein Traum – oder nur der von anderen?
Ich nenne das die „Good on paper trap“ – wenn dein Lebenslauf auf dem Papier top aussieht, du aber todunglücklich damit bist.
Warum dein Weg nicht linear sein muss
Wenn ich mit Frauen im Coaching arbeite, die sich beruflich neu orientieren wollen, höre ich oft Sätze wie:
„Eigentlich habe ich alles erreicht, aber dennoch bin ich nicht glücklich.“
„Ich sehne mich nach mehr Sinn – aber ich weiß nicht, wo ich anfangen soll.“
„Ich hasse den Status quo, aber hab Angst, dass ein Neuanfang ein Rückschritt ist.“
Diese Gedanken sind so verständlich – und sie zeigen:
Wir haben Karriere oft mit Anerkennung und Status gleichgesetzt – und vergessen, auf unsere eigenen Bedürfnisse zu hören. Viele Frauen in dieser Situation schämen sich sogar dafür, dass es ihnen so geht und verharren deshalb lange in Jobs, die sie nicht glücklich machen.
Was Frauen im Beruf wirklich erfüllt
Was laut Forschung (u. a. von Paul Dolan und aus der positiven Psychologie) viel stärker zu beruflicher Zufriedenheit beiträgt:
Autonomie: Das Gefühl, selbstbestimmt zu handeln
Sinn: Etwas zu tun, das für dich persönlich Bedeutung hat
Wachstum: Die Chance, dich weiterzuentwickeln
Verbindung: Gute Beziehungen zu Kolleg:innen oder Kund:innen
Selbstwirksamkeit: Das Gefühl, wirklich etwas zu bewegen
➡️ Diese Aspekte lassen sich in klassischen Karriereleitern schwer messen – aber sie sind entscheidend für unser inneres Erleben.
Karriere neu denken: Drei kraftvolle Reflexionsfragen
Wenn du dich gerade fragst, ob dein Job wirklich zu dir passt, dann nimm dir einen Moment Zeit für diese Fragen:
Tue ich das, weil es mir entspricht – oder weil es „gut aussieht“?
Was gibt mir täglich Energie – und was zieht sie mir systematisch ab?
Würde ich diesen Weg auch weitergehen, wenn niemand zuschauen oder applaudieren würde?
Du wirst überrascht sein, wie ehrlich dein Bauchgefühl dir antwortet.
Mein Weg raus aus dem Karrierekäfig
Ich habe selbst lange geglaubt, ich müsste „etwas aus mir machen“. Ich habe studiert, gearbeitet, mich weitergebildet, bin in Start-Ups eingestiegen und habe gesehen, dass ich mich auf eine hohe Position hocharbeiten könnte. Ich war in Strukturen unterwegs, die mich gleichzeitig gefördert, aber am Ende des Tages auch erschöpft haben.
Bis ich irgendwann gemerkt habe:
Ich will nicht nur erfolgreich sein. Ich will mich lebendig fühlen.
Ich will nicht nur leisten – sondern gestalten, wirken, frei und selbstbestimmt sein.
Heute begleite ich Frauen dabei, beruflich ihren eigenen Weg zu finden. Einen, der sich nicht an äußeren Maßstäben orientiert – sondern an innerer Klarheit. Egal, ob er den gesellschaftlichen Konventionen entspricht oder nicht.
Berufliche Neuorientierung: Was du tun kannst
Wenn du das Gefühl hast, du funktionierst nur noch – aber du lebst nicht wirklich – dann nimm das ernst!
Das bedeutet nicht, dass du sofort kündigen und ein Aussteigerleben anfangen musst.
Aber es bedeutet, dass deine innere Stimme dir Signale gibt, die du nicht ignorieren solltest.
Kleine erste Schritte können sein:
Journaling zu deinen Werten & Visionen
Gespräche mit Frauen, die unkonventionelle Wege gegangen sind
Experimentieren mit Mini-Projekten oder Side Hustles
Mut finden, einen Gang runterzuschalten – um dich selbst wieder zu hören
Ein Karrierecoaching speziell für Frauen
Warum Frauen besonders häufig in die Karriere-Falle tappen
Spannenderweise zeigen Studien, dass Frauen stärker von gesellschaftlichen Narrativen beeinflusst werden als Männer, wenn es um berufliche Entscheidungen geht.
📌 Eine Studie der Michigan State University belegt:
Auch wenn Frauen sich für „typisch männlich“ konnotierte Berufe wie Technik oder Management interessieren, entscheiden sie sich oft dagegen – nicht weil sie es nicht könnten, sondern weil die gesellschaftlichen Bilder von Weiblichkeit und Karriere oft nicht zusammenpassen.
📌 Auch das ZEW Mannheim fand heraus:
Frauen streben seltener Führungspositionen an – nicht weil sie nicht wollen, sondern weil sie (bewusst oder unbewusst) familiäre Verpflichtungen oder Rollenerwartungen internalisiert haben.
➡️ Das bedeutet:
Viele Frauen jagen beruflichen Zielen nach, die sie gar nicht selbst gewählt haben – sondern die ihnen von außen suggeriert wurden.
Die Zerrissenheit zwischen weiblichen und männlichen Narrativen für Frauen
In unserer Gesellschaft gilt hoher beruflicher Status – also Titel, Einfluss, Geld, Macht – als etwas Erstrebenswertes.
Doch während Männern traditionell beigebracht wird, genau das aktiv zu wollen („Erfolg macht attraktiv“), wird Frauen oft vermittelt:
„Sei bescheiden.“
„Denk an deine Familie.“
„Dominante Frauen wirken unsympathisch.“
„Zu viel Ehrgeiz ist unweiblich.“
Diese widersprüchlichen Botschaften führen dazu, dass viele Frauen sich innerlich zerreißen:
Sie wollen wirksam sein – aber nicht „zu gierig“ wirken.
Sie wollen Einfluss – aber nicht anecken.
Sie wollen Geld – aber nicht als materialistisch gelten.
Das Ergebnis?
Viele entscheiden sich für vermeintlich „sichere“ oder „weiblichere“ Karrierewege – obwohl sie innerlich spüren, dass sie mehr wollen oder könnten.
Und landen genau deshalb in dieser stillen Unzufriedenheit, über die kaum jemand spricht.
Kein Wunder also, dass so viele von uns irgendwann merken: Das fühlt sich nicht nach mir an.
Deshalb ist es besonders wichtig, dass Frauen ihre beruflichen Entscheidungen bewusst reflektieren – und sich trauen, neue Modelle zu denken, die jenseits von alten Idealen liegen. Modelle, die sowohl Selbstverwirklichung als auch Verletzlichkeit zulassen. Und in denen Status nicht Ziel, sondern Nebenprodukt von echter Klarheit und innerer Ausrichtung ist.
Bau dir dein Traumjobkonstrukt
Was wäre, wenn du deinen Erfolg nicht länger an Titeln, Gehältern oder Sichtbarkeit misst – sondern an deinem inneren Empfinden?
Vielleicht bedeutet Erfolg für dich:
weniger Stress
mehr Zeit
kreatives Arbeiten
Selbstbestimmung
gute Beziehungen
Ortsunabhängigkeit
Du brauchst keinen perfekten Lebenslauf.
Du brauchst eine berufliche Vision, die zu dir passt.
Willst du raus aus dem Karrieremodus?
Ich unterstütze Frauen wie dich dabei, Klarheit zu gewinnen, neue Wege zu denken und beruflich wieder bei sich selbst anzukommen. Egal ob Selbstständigkeit, Branchenwechsel oder einfach: ein Job, der sich nicht wie ein Käfig anfühlt.
Dein Weg muss nur eine Person beeindrucken: DICH SELBST ♥️