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Welcher Arbeitstyp bist Du? Wie Human Design die Persönlichkeitsanalyse auf ein neues Level bringt

Passt du zu uns und ins Team? Human Design erkennt die Veranlagungen einer Person und ergänzt klassische Analyseverfahren mit spiritueller Methodik.

Persönlichkeitstests werden gern von Personalern im Recruitingprozess und von Führungskräften für die Zusammenstellung von Teams genutzt. Es gibt diverse Analysemöglichkeiten, eine davon ist zum Beispiel das DISC-Modell. Mitarbeitende werden durch einen Persönlichkeitstest vier Persönlichkeitstypen zugeordnet. Jeder Typ wird zur Veranschaulichung einer Farbe zugeordnet. Rot für „dominant“, Gelb für „intuitiv“, Grün für „stetig“ und Blau für „gewissenhaft“.

Aktuell beschäftigen sich Entscheider·innen vermehrt mit dem Analysetool Human Design. Aufwendige Befragungen entfallen – denn die Human-Design-Software macht das komplexe spirituelle Wissen verschiedener Lehren zugänglich und erstellt daraus seine Analyse. Wie unterscheidet sich nun beispielsweise das Human Design vom weit verbreiteten DISC-Modell? In diesem Beitrag werden die verschiedenen Grundtypen und ihre Eigenschaften beleuchtet.

Eines fällt beim Human Design im Vergleich zu allen anderen Persönlichkeitsprofilen ins Auge: Die Details über Persönlichkeit und Talente eines Menschen werden anhand eines Charts abgebildet, das komplexe Parameter einbezieht.

Die Ergebnisse der Analysen sind jedoch jedes Mal gleich, weil sie auf objektiven Daten beruhen. Dadurch sind sie nicht von der Tagesform des Probanden beeinflussbar und schließen sowohl seine bewussten als auch unbewussten Fähigkeiten und Potenziale mit ein.

Ein Human-Design-Experte sieht anhand der Analyse schnell, ob er einen Verkäufer, einen Teamleiter oder einen Strategen vor sich hat. Und auch Herausforderungen werden sichtbar. Das klingt zunächst ähnlich wie die Typen des DISC-Modells – ist es aber nicht.

Es lohnt sich in Unternehmen, beide Modelle parallel zu nutzen, denn sie ergänzen sich: Der DISC-Test hilft dabei, offenzulegen, welche Verhaltenspräferenzen ein Mensch an den Tag legt. Im Human Design findet sich dagegen die Erklärung, WARUM ein Mensch bestimmte Eigenschaften besonders ausgeprägt zeigt, oder auch, wieso er sie in bestimmten Situationen zeigt und in anderen nicht. Das heißt, auch unbewusste Aspekte werden einbezogen.

Die vier Typen des DISC-Modells

Im DISC-Modell werden Menschentypen anhand ihres typischen Verhaltens beschrieben. Handelt eine Person eher dominant (D), einflussreich (I), stetig (S) oder gewissenhaft (C)?

Der Dominanz-Typ zeigt dabei viel Entschlossenheit, Durchsetzungsfähigkeit und Zielstrebigkeit, möchte schnelle Ergebnisse sehen und findet herausfordernde Aufgaben besonders attraktiv. Zu ihm gehören 9 Prozent der Bevölkerung.

Der einflussreiche Typ I ist besonders kommunikativ und charismatisch im Umgang mit seinen Mitmenschen. Seine Stärke liegt im Motivieren und Überzeugen. Eine Veranlagung, die rund 29 Prozent der Menschen besitzen.

Der Stetigkeits-Typ S lässt es dagegen ruhiger angehen: Er legt großen Wert auf Teamarbeit, Geduld und Zuverlässigkeit. Er bevorzugt eine gleichbleibende Umgebung und trägt zur Harmonie in zwischenmenschlichen Beziehungen bei. Rund 32 Prozent der Menschen leben nach diesem Prinzip.

Der gewissenhafte Typ C bezeichnet im DISC-Modell besonders analytische und detailorientierte Menschen. Perfektion und Qualitätsarbeit sind ihre Domänen. Sie verhalten sich eher zurückhaltend und bevorzugen klare Richtlinien. Rund 30 Prozent entsprechen laut DISC diesem Typus.

Wie Human Design in die Tiefe geht

Der Test des DISC-Modells basiert auf Fragen, die lauten – „Welches der Worte trifft am meisten auf Sie zu?“ So wird offensichtlich, welches Muster ein Mensch mit größter Wahrscheinlichkeit zeigt.

Human Design dagegen weist mit seinem Chart auf Lebensbereiche hin, in denen ein Mensch bestimmte Veranlagungen besitzt. Ob er diese dann voll entfaltet, hängt von seiner individuellen Lebensreise ab und wird oft auch durch Umfeld und Erfahrungen geprägt.

Wer laut Human Design zum Beispiel ein Manifestor ist, steht dem dominanten Typen im DISC-Modell nahe. Doch ist jemand gleich ein dominanter Typ, weil er ein Manifestor im Human Design ist? Die Antwort lautet Nein! Die Eigenschaft der Durchsetzungsfähigkeit kann durch den Manifestor-Typ verursacht sein, doch es gibt noch weitere Parameter, die einer Person ein dominantes Auftreten verleihen. Auch für zurückhaltende Manifestoren, die lieber im Hintergrund bleiben, kennt das Human Design Erklärungen.

Spannend ist besonders der Vergleich, was die Verbreitung der einzelnen Persönlichkeits-Typen betrifft: Der dominante Typ D tritt laut DISC-Modell bei rund 9 Prozent der Menschen auf, was ziemlich genau auch der Verbreitung des Manifestor-Typs entspricht. Sobald man die anderen Typen betrachtet, gehen Human Design und DISC etwas auseinander.

Die 5 Typen im Human Design

Im Human Design unterscheidet man fünf verschiedene Grundtypen von Menschen. Sie alle haben unterschiedliche Eigenschaften was ihre Performance, ihren Fokus und ihren Energiehaushalt betrifft. Denn das Augenmerk im Human Design liegt besonders darauf, wie Menschen ihre Energie einsetzen.

Achtung: Diese fünf Typen sind nur die oberflächlichste Kategorie, mit der Human Design Menschen und ihr Verhalten verständlich macht. Darunter liegen noch viele weitere Parameter, die Führungskräften dabei helfen können, Menschen passend zu ihrer Veranlagung einzusetzen.

Hierzu gibt Human Design sogar mit Handlungsleitfäden Rat. Der Schlüssel ist, die unterschiedlichen Eigenschaften von Menschen so zu nutzen, dass sie sich fördern und ein positives Momentum erschaffen.

„Generatoren“ machen laut Human Design rund 35 Prozent der Bevölkerung ausund sie sind diejenigen, die mit ihrer stetigen Energie und ihrem Durchhaltevermögen Stabilität erschaffen. Generatoren besitzen von Natur aus Lebensfreude und Ausdauer. Ihnen liegt es, sich lange, intensiv und immer wieder mit einer Aufgabe zu befassen. Das Tagesgeschäft am Laufen zu halten, ist ihre große Stärke.

Ihre Geduld zeigen sie auch beim Erschaffen von Innovationen: Sie sind diejenigen, die mit Freude tüfteln und nicht locker lassen, bis sie am Ende stolz auf ein fertiges Produkt schauen können.

Berühmte Generatoren-Vertreter sind übrigens Albert Einstein und Apple-Gründer Steve Jobs. Der Generatoren-Typ ist am ehesten mit dem stetigen Typ im DISC-Modell vergleichbar.

Manifestierender Generator – Der Initiator von Neuem

Ein „Manifestierender Generator“ hat die Eigenschaft sich schnell zu begeistern, Neues anzustoßen und andere mitzureißen. Er ist ein idealer Starter von Projekten und ein begabter Multitasker, wenn es darum geht viele verschiedene Baustellen zu managen. Weil seine Stärke das dynamische Handeln und Entscheiden ist, liegt es ihm nicht, sich mit der täglichen Umsetzung von immer gleichen Aufgaben zu beschäftigen.

Mit seiner Spontanität und Geschwindigkeit ist der Manifestierende Generator sehr gut darin, Innovationen von der Idee in die Umsetzung zu bringen. Sobald er von Generatoren und Projektoren unterstützt wird, steht erfolgreichen Endergebnissen nichts im Weg. Auch dieser Typ macht rund 35 Prozent der Bevölkerung aus. Sein Charisma und Einflussvermögen machen ihn zum Pendant des I-Typen im DISC-Modell. Berühmter Vertreter: Elon Musk.

Projektor — Der Optimierer

Unterstützung bei der Verfeinerung von Prozessen und Abläufen geben indessen die sogenannten „Projektoren“, zu denen rund 20 Prozent der Menschen gehören. Projektor-Typen sind besonders talentiert im Beobachten, was sowohl die Interaktion von Menschen als auch sich abzeichnende Ergebnisse betrifft. „Work smart, not hard“ ist ihr übergeordnetes Motto.

Sie haben einen anderen Energiehaushalt als die Generatoren und Manifestierenden Generatoren und sollten sich dessen bewusst sein. Es bringt nichts, wenn sie versuchen den Machern nachzueifern, dies könnte sie verschleißen und in den Burnout treiben.

Besser ist es, wenn sie die Macher mit Rat und Expertise unterstützen. Ihrer Meinung sollte man wertschätzend begegnen und sie explizit darum bitten. Wegen ihrer Beobachtungsgabe sind sie häufig als demokratische Führungspersönlichkeiten anzutreffen. Berühmtes Beispiel: Angela Merkel.

Manifestor — Der Durchsetzer

Ein weiterer Typ mit einem einzigartigen Energie-Haushalt ist der Manifestor. Nur rund 9 Prozent der Bevölkerung haben laut Human Design diese Veranlagung zu besonderer Autorität und Durchsetzungsvermögen. Manifestoren stoßen Dinge an und realisieren ihren Willen oftmals ohne andere zu fragen. Sie brauchen Freiheit und Handlungsspielraum wie die Luft zum Atmen.

Wenn sie nicht in Führungspositionen sind, sollte die Führungskraft ihnen unbedingt vertrauen. Manifestoren sind so ähnlich wie Lichtschalter: Sie können für begrenzte Zeiträume in einem Höchstleistungsmodus agieren, der vollendete Tatsachen schafft – auf eine Weise, die anderen Respekt einflößt.

Manifestoren sind oft diejenigen, die Entwicklungen mit großer Nachwirkung anstoßen. Helmut Kohl und die Wiedervereinigung sind dafür ein berühmtes Beispiel. Aber auch der spanische Künstler Antonio Gaudi, an dessen Kathedrale „Sagrada Familia“ bis heute gebaut wird.

Reflektor — Das feine Radar

Die rarste Erscheinung ist laut Human Design der Reflektor. Dieser Menschentyp hat eine herausragende Sensibilität, über die nur 1 Prozent aller Menschen verfügen. Für ihn gibt es keinerlei Entsprechung bei den DISC-Typen.

Reflektoren sind in der Lage, die Emotionen anderer zu spüren und widerzuspiegeln. Sie beobachten das gesellschaftliche Klima, bemerken Fehlentwicklungen und sind sensibel für kleinste Abweichungen in ihrem Umfeld. Sie sind wertvolle Ratgeber für den Erfolg von Teams. Prominente Beispiele dafür sind die Fußballtrainer Jürgen Klinsmann und Jürgen Klopp, die beweisen, dass auch sensible Reflektoren das Zeug für Führungspositionen haben.

FAZIT:

Das DISC-Modell und Human Design können sich gewinnbringend ergänzen: Während DISC die bewusste Selbsteinschätzung eines Menschen darstellt, gibt Human Design tieferen Einblick in die tatsächlichen und authentischen Potenziale einer Persönlichkeit. Dies macht einen Vergleich zwischen bewusster und unbewusster Wahrnehmung möglich.

Wie stehst Du zu spirituellen Tools und Persönlichkeitsanalysen im Job?

Kommentare

Ibrahim Evsan schreibt über Human Design, New Leadership

Mein Name ist Ibrahim Evsan, aber die Abkürzung „Ibo“ ist seit jeher mein Begleiter. Als Keynote Speaker und Experte für Human Design und New Leadership brenne ich ganz besonders für die Themen New HR, Personal Branding und New Work.

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