Wie gut löst ChatGPT Online-Tests?
Eine aktuelle Studie der Wharton School (University of Pennsylvania) liefert spannende Ergebnisse. Die Frage ist: Frisieren Bewerbende ihre Unterlagen?
💣 Die Antwort lautet: Ja, tun sie. Mehr als die Hälfte der Bewerber macht sich in Lebensläufen und Anschreiben und sicherlich auch in Interviews mindestens „etwas schöner". In extremen Fällen werden sogar Zeugnisse gefälscht oder Abschlüsse erfunden (5,5%).
Die Möglichkeiten hierfür sind durch das Aufkommen und die allgemeine Verfügbarkeit von KI-Tools wie ChatGPT etc. sicherlich eher noch größer geworden.
🤷♂️ Das Überraschende: Die meisten Arbeitgeber scheinen das kaum zu problematisieren. Auf jeden Fall werden die gemachten Angaben so gut wie nie wirklich überprüft.
Wo allerdings der Schummelverdacht immer sofort geäußert wird, ist bei Tests (hier vor allem Leistungstests), insbesondere dann, wenn diese unbeaufsichtigt („unproctored“) und remote durchgeführt werden.
🤏 Das ist insofern schon etwas skurril, weil Schummeln empirisch gesehen ein zu vernachlässigendes Problem ist. Der Anteil „auffälliger Testergebnisse“ liegt laut verschiedener Studien im (unteren) einstelligen Prozentbereich, wenn überhaupt einer gefunden wurde. Wenn man hier also von einem „Problem“ sprechen möchte, dann ist dies mindestens eines, das erheblich kleiner ist als etwa bei den oben genannten Angaben in einem Lebenslauf.
Gleichwohl war und ist die Frage der Verfälschbarkeit immer irgendwie sowas wie die „Gretchenfrage“ bei Online-Assessments. Und diese hat durch das Aufkommen generativer KI-Tools nun nochmal wieder einigen Wind unter die Flügel bekommen.
Klar, je größer Verbreitung und allgegenwärtige Verfügbarkeit von KI Tools, desto naheliegender ist auch, dass diese als Hilfsmittel zur Bearbeitung herangezogen werden – so wie dies bisher ja auch schon etwa für Taschenrechner galt.
Die entscheidende Frage ist aber nicht, ob KI als Hilfsmittel genutzt wird, sondern ob KI überhaupt hilft!
Sprich:
𝑺𝒄𝒉𝒏𝒆𝒊𝒅𝒆𝒕 𝒎𝒂𝒏 𝒊𝒏 𝑻𝒆𝒔𝒕𝒔 𝒃𝒆𝒔𝒔𝒆𝒓 𝒂𝒃, 𝒘𝒆𝒏𝒏 𝒎𝒂𝒏 𝑲𝑰 𝒏𝒖𝒕𝒛𝒕?
📊 Verschiedene Studien sind dieser spannenden Frage auf den Grund gegangen, u.a. aktuell Hickman et. al. Die Befunde habe ich in einem Blogbeitrag einmal zusammengefasst.
Sagen wir mal so: Ich würde mir als Bewerber lieber (noch) nicht von einer KI helfen lassen, den Online-Test zu bearbeiten...
Doch lest selbst... ➡️ https://blog.recrutainment.de/2024/11/28/wie-gut-loest-chatgpt-online-tests-aktuelle-studie-wharton-school-univ-of-pennsylvania-liefert-spannende-ergebnisse/