Wie uns Schwarz-Weiß-Denken einschränkt
Mit der Bitte um eine schnelle Antwort: Was ist das Gegenteil von Schwarz?
Die meisten Menschen antworten an dieser Stelle spontan „Weiß!“ Das ist nicht ganz falsch, aber auch nicht richtig.
Richtig wäre: Das Gegenteil von Schwarz ist Nicht-Schwarz.
Ein Mathematiker hätte das vermutlich gewusst. Bei einer anderen Farbe wäre das dir das auch aufgefallen:
„Was ist das Gegenteil von Blau?“ Eben … eas kann Rot sein, Grün ginge auch. Gelb ebenso. Oder Magenta, Mint, Lila und Schwarz und Weiß sowieso.
Im Grunde ist es jede Farbe und alle Farben zusammen – nur eben nicht Blau.
Binäres Denken in Schwarz-oder-Weiß-Kategorien
Das ist ein schönes Beispiel dafür, wie sehr wir manchmal in Schwarz-Weiß-Kategorien denken.
Wir haben, sagen wir, ein weißes Problem und suchen nach einer schwarzen Lösung. Doch das ist ziemlich binär gedacht – null oder eins?!
Die Lösung könnte ebenso Blau, Grün, Gelb oder Rot sein. Metaphorisch gesprochen.
Ein Leben in Schwarz-Weiß-Denken ist ein armes, farbloses Leben – in gefährlichen Extremen noch dazu. Keine Zwischenstufen, keine Mitte, nur zwei gegensätzliche Pole:
Richtig oder falsch, gut oder schlecht, Gewinner oder Versager, Erfolg oder Misserfolg, wertvoll oder wertlos, alles oder nichts …
Die Realität kennt aber mehr Abstufungen und Zwischentöne. Das Leben ist bunt – gut so!
Oder anders gefragt: Wie reagierst du auf neue Gedanken und Impulse? Sagst du erst einmal: „Spannend, so hab ich das noch gar nicht gesehen! Danke für diesen Perspektivwechsel!“ Oder reagierst du trotzig, ablehnend, skeptisch? Motto: „Das passt nicht in mein Weltbild – das muss weg!“
So wie in den meisten Diskussionen im Internet. Schade eigentlich – und so wenig bunt!