Zu bescheiden für mehr Gehalt? So dramatisch unterscheiden sich Wunschgehälter von Frau und Mann
Frauen verdienen in Deutschland noch immer weniger als Männer. Warum eigentlich? Und was können wir dagegen tun? Eine neue Gehaltsstudie von XING zeigt erschreckende Zahlen.
Frauen geben in fast allen Branchen niedrigere Wunschgehälter an als Männer – oft bis zu 30.000 Euro weniger. Wie groß die Unterschiede tatsächlich sind und was dagegen hilft, liest Du hier.
🧐 Was ist der Gender-Pay-Gap?
Frauen bekommen weniger Gehalt als Männer. Das ist kein Geheimnis. Aber was genau ist unter dem Begriff Gender-Pay-Gap zu verstehen?
Er beschreibt den geschlechtsspezifischen Unterschied beim Verdienst. Laut Statistischem Bundesamt verdienen Frauen pro Stunde durchschnittlich 20,84 Euro – Männer dagegen 25,30 Euro. Das sind 4,46 Euro Unterschied. Damit gehört Deutschland zu den EU-Ländern mit der größten Lohnlücke.
Doch warum gibt es diese Ungerechtigkeit? Die Ursachen sind vielfältig.
🧩 7 Gründe, warum Frauen weniger verdienen
Berufswahl: Frauen arbeiten häufiger in Branchen mit niedrigen Gehältern, etwa Pflege oder Bildung.
Führungspositionen: Weniger Frauen schaffen es in Chefetagen, wo die besten Gehälter warten.
Teilzeitarbeit: Viele Frauen arbeiten in Teilzeit, oft wegen Familie und Kindern. Das schmälert nicht nur das Gehalt, sondern auch die Rente.
Sorgearbeit: Frauen übernehmen den Großteil der unbezahlten Arbeit, wie Kinderbetreuung oder die Pflege von Angehörigen.
Erwerbsunterbrechungen: Mutterschutz oder Elternzeit können Karrieren langfristig bremsen.
Diskriminierung: Frauen werden oft unterschätzt – bewusst oder unbewusst. Das zeigt sich auch beim Gehalt.
Geringere Gehaltsvorstellungen: Frauen erwarten oft weniger und fordern seltener hohe Gehälter ein.
Selbst wenn alle äußeren Faktoren wie Beruf oder Arbeitszeit berücksichtigt werden, bleibt ein Teil der Lohnlücke unerklärt. Dieser „unerklärte Rest“ könnte auf Diskriminierung zurückzuführen sein.
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📊 Wunschgehälter im Vergleich: Männer vs. Frauen
Eine aktuelle Gehaltsstudie von XING zeigt alarmierende Zahlen: Über 2 Millionen Gehaltswünsche von Männern und Frauen wurden analysiert. Das Ergebnis? Die Gender-Pay-Gap bleibt ein großes Thema.
Männer erwarten branchenübergreifend durchschnittlich 70.000 € Jahresgehalt, Frauen hingegen nur 50.000 €. Dieser Unterschied von 20.000 € zeigt nicht nur, wie groß die Kluft in den Gehaltsvorstellungen ist, sondern macht auch deutlich, dass dringender Handlungsbedarf besteht.
Ein Blick auf die Branchen zeigt die größten Unterschiede
Rechtswesen
Frauen: 60.000 €
Männer: 90.000 €
Differenz: 30.000 €
Vertrieb und Handel
Frauen: 50.000 €
Männer: 70.000 €
Differenz: 20.000 €
Projektmanagement
Frauen: 60.000 €
Männer: 80.000 €
Differenz: 20.000 €
Beratung (Consulting)
Frauen: 70.000 €
Männer: 90.000 €
Differenz: 20.000 €
Finanzen, Rechnungswesen und Controlling
Frauen: 60.000 €
Männer: 80.000 €
Differenz: 20.000 €
Kundenservice
Frauen: 40.000 €
Männer: 60.000 €
Differenz: 20.000 €
Einige Branchen zeigen kleinere Lücken
Marketing und Werbung
Frauen: 58.000 €
Männer: 60.000 €
Differenz: 2.000 €
Einkauf, Materialwirtschaft und Logistik
Frauen: 51.000 €
Männer: 62.000 €
Differenz: 11.000 €
Analyse und Statistiken
Frauen: 50.000 €
Männer: 60.000 €
Differenz: 10.000 €
IT und Softwareentwicklung
Frauen: 60.000 €
Männer: 70.000 €
Differenz: 10.000 €
Gesundheits- und Sozialwesen & Medizin
Frauen: 50.000 €
Männer: 60.000 €
Differenz: 10.000 €
Personalwesen
Frauen: 60.000 €
Männer: 70.000 €
Differenz: 10.000 €
Es gibt aber auch eine Branche, in der es keine Lücke gibt
Grafikdesign und Architektur
Frauen: 50.000 €
Männer: 50.000 €
Differenz: 0 €
Diese Zahlen machen eines klar: Frauen geben sich oft mit weniger zufrieden – und das nicht nur in einzelnen Berufen, sondern branchenübergreifend.
🛠️ Was können wir tun?
Die Lohnlücke zu schließen, erfordert Veränderungen auf mehreren Ebenen:
Gehaltsverhandlungen trainieren: Frauen sollten selbstbewusst ihr Wunschgehalt einfordern.
Unternehmen in die Pflicht nehmen: Transparente Gehaltsstrukturen helfen, Diskriminierung zu vermeiden.
Teilzeit und Elternzeit neu denken: Beide Modelle müssen für Männer und Frauen gleichermaßen attraktiv werden.
Förderprogramme für Frauen: Mehr Unterstützung bei Karriereplanung, Weiterbildung und Aufstiegschancen.
Glaubst Du, dass wir den Gender-Pay-Gap bald schließen können? Was sind Deiner Meinung nach die größten Hürden? Teile Deine Meinung in den Kommentaren!