Achtung, „Geister-Jobs“: Wie Du Fake-Stellenanzeigen entlarvst und Dich davor schützt
Stell Dir vor, Du bewirbst Dich auf einen Job, der gar nicht existiert. Klingt nach einem schlechten Witz? Leider ist das Phänomen der „Geister-Jobs“ in der Arbeitswelt verbreitet. So schützt Du Dich davor.
Geisterjobs sind Stellenanzeigen, die nie wirklich besetzt werden sollen. Unternehmen veröffentlichen solche Anzeigen aus verschiedenen Gründen. Hier sind die häufigsten:
Marktforschung: Firmen wollen den Bewerbermarkt testen. Wie viele Menschen bewerben sich? Welche Qualifikationen bringen sie mit? So können Unternehmen herausfinden, wie attraktiv ihre Marke ist oder welche Gehaltsvorstellungen aktuell sind.
Talentpool aufbauen: Manchmal wollen Firmen einfach nur ihre Datenbank mit potenziellen Kandidaten füllen. Diese „Scheinbewerbungen“ helfen ihnen, bei Bedarf schnell auf gute Leute zurückzugreifen.
Imagepflege: Große Unternehmen veröffentlichen regelmäßig neue Stellenanzeigen, um dynamisch und wachsend zu wirken. Selbst wenn die Positionen schon besetzt oder gar nicht existieren, bleibt so der Eindruck eines florierenden Betriebs bestehen.
Bürokratie und Misskommunikation: Es kann auch vorkommen, dass Stellenanzeigen nach dem Einstellen eines neuen Mitarbeiters einfach nicht rechtzeitig entfernt werden. Manchmal läuft es auch schlicht schief in der internen Kommunikation.
Mitarbeitende unter Druck setzen: Geisterjobs werden oft genutzt, um den Anschein zu erwecken, dass schnell Ersatz für die aktuelle Position gefunden werden kann. Dadurch wird ein Wettbewerb im Team angeheizt und der Druck erhöht, bessere Leistungen zu erbringen. Diese Praxis ist besonders in den USA verbreitet, wo Kündigungen häufig schnell erfolgen. Das Signal: Niemand ist unersetzlich, und der Job könnte jederzeit von einer anderen Person übernommen werden.
Aber wie erkennst Du diese Geisterjobs? Hier ein paar Tipps, wie Du nicht auf eine solche Anzeige hereinfällst:
Mehrfache Veröffentlichung derselben Anzeige: Taucht die gleiche Stellenanzeige immer wieder auf, über mehrere Monate oder sogar Jahre hinweg? Vorsicht! Das könnte ein Zeichen sein, dass hier etwas nicht stimmt.
Keine konkreten Aufgabenbeschreibungen: Bleiben die Tätigkeiten und Anforderungen in der Stellenanzeige vage? Fehlende Details könnten darauf hinweisen, dass es sich um eine „Lockanzeige“ handelt.
Ungewöhnlich schnelle Rückmeldungen: Wenn Du nach dem Einreichen Deiner Bewerbung innerhalb von Minuten eine standardisierte Absage erhältst, könnte das ein Indiz für eine automatisierte Datensammlung sein.
Keine Spur von der Stelle auf der Unternehmenswebsite: Wenn Du eine Anzeige auf einer Jobbörse findest, aber auf der Firmenwebsite nichts davon siehst, solltest Du skeptisch werden. Oft werden Geisterjobs nicht offiziell auf den Unternehmensseiten veröffentlicht.
Auffällig attraktive Arbeitsbedingungen: Wenn ein Job zu gut klingt, um wahr zu sein – Traumgehalt, Homeoffice, flexibles Arbeiten, und das alles ohne spezifische Anforderungen? Dann könnte es sich um eine nicht ernst gemeinte Anzeige handeln.
Recherche ist das A und O: Bevor Du Dich bewirbst, schau Dir das Unternehmen genau an. Gibt es Erfahrungsberichte von anderen Bewerbenden? Was sagen die Bewertungen auf XING und Kununu?
Direkter Kontakt: Wenn Du unsicher bist, ruf direkt bei dem Unternehmen an. Frage nach der Stelle und versuche, mehr Informationen zu bekommen. Seriöse Firmen geben Dir gerne Auskunft.
Netzwerken hilft: Nutze Plattformen wie XING oder LinkedIn, um Dich mit Mitarbeitenden des Unternehmens zu vernetzen. Manchmal kannst Du durch ein persönliches Gespräch mehr über die tatsächliche Personalsituation herausfinden.
Vermeide spontane Bewerbungen: Gehe gezielt vor. Bewirb Dich nicht auf jede Anzeige, die halbwegs interessant klingt. Wähle sorgfältig aus und spare Dir Zeit und Frust. Vorsicht und Aufmerksamkeit sind entscheidend.
Geisterjobs sind ärgerlich und können viel Zeit und Mühe kosten. Aber mit ein wenig Vorsicht und den richtigen Strategien kannst Du sie erkennen und vermeiden. Bleib aufmerksam, recherchiere gründlich und lass Dich nicht von zu guten Angeboten blenden. So wirst Du den Job finden, der wirklich zu Dir passt – und das ohne böse Überraschungen.
Hast Du schon Erfahrungen mit Fake-Stellenanzeigen gemacht? Teile Deine Erlebnisse und Tipps in den Kommentaren!
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