Das sind die zehn größten Pharmakonzerne der Welt im Ranking 2024
Die Herstellung von Medikamenten liegt in den Händen weniger einflussreicher Konzerne. Wer gehört zur sogenannten „Big Pharma"? Ein Ranking der zehn umsatzstärksten Pharmaunternehmen der Welt.
Der weltweite Umsatz mit Arzneimitteln beträgt mehr als 1,3 Billionen US-Dollar. Das geht aus den aktuellen Daten des Bundesverbands der Pharmazeutischen Industrie e. V. (BPI) von 2023 hervor. Damit gehört die Pharmaindustrie zu den umsatzstärksten und zugleich forschungsintensivsten Branchen der Welt.
Welche Unternehmen dominieren den globalen Pharmamarkt? Welche europäischen Unternehmen können sich in dem Ranking profilieren? Ist ein deutsches Unternehmen dabei? Und welches Medikament wird weltweit am meisten verkauft? Ein Überblick über die die zehn größten Pharmakonzerne der Welt, gemessen an ihren Milliardenumsätzen.
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Ranking 2024: Die 10 größten Pharmakonzerne der Welt
Platz 10: GlaxoSmithKline (GSK) – Großbritannien
GlaxoSmithKline (GSK) ist ein britisches Pharmaunternehmen mit Hauptsitz in London, das im Jahr 2000 gegründet wurde. Heute betreibt GSK rund 80 Standorte in Europa, Nordamerika und Asien, darunter fünf in Deutschland.
Das Unternehmen gibt an, täglich etwa 1,5 Millionen Impfdosen zu liefern und hat derzeit 19 Impfstoffkandidaten in Entwicklung. Zu den hergestellten Medikamenten gehören solche gegen HIV, Atemwegserkrankungen, Krebserkrankungen sowie Impfstoffe, etwa gegen Malaria. Im Jahr 2023 erzielte GSK einen Gesamt-Nettoumsatz von 30,3 Milliarden Britische Pfund, umgerechnet rund 40,6 Milliarden US-Dollar, und belegt damit den zehnten Platz im Ranking der weltweit größten Pharmakonzerne 2024.
Platz 9: Bristol-Myers Squibb (BMS) – USA
Bristol-Myers Squibb (BMS) ist ein US-amerikanisches BioPharma-Unternehmen mit Hauptsitz in New York. Es entstand 1989 aus der Fusion der beiden Unternehmen Bristol Meyers Company und Squibb Corporation. Der Pharmariese ist in den Therapiebereichen Immunologie, Onkologie, Hämatologie und Herz-Kreislauf-Erkrankungen tätig.
Das Unternehmen beschäftigt aktuell knapp 34.000 Mitarbeitende weltweit. Aus dem jährlichen Geschäftsbericht des Konzerns geht hervor, dass BMS im vergangenen Jahr 45,0 Milliarden US-Dollar erwirtschaftete. Das sichert ihm den neunten Platz in diesem Ranking.
Platz 8: Novartis – Schweiz
Auf dem nächsten Platz rangiert ein Schweizer Unternehmen: Novartis. Der in Basel ansässige Konzern entstand 1996 durch die Fusion der Pharma- und Chemieunternehmen Ciba-Geigy und Sandoz. Der Konzern ist bekannt für seine Innovationen in der Pharmaindustrie und ist heute auf Bereiche wie Kardiologie, Neurologie, Immunologie und Onkologie spezialisiert. Aktuell arbeiten rund 76.000 Menschen weltweit für Novartis, davon etwa 10.000 in der Schweiz. Mit einem Jahres-Umsatz von 45,4 Milliarden US-Dollar belegt Novartis den achten Platz unter den umsatzstärksten Pharmaunternehmen.
Platz 7: AstraZeneca – Großbritannien
AstraZeneca, bekannt durch seinen Covid-19-Impfstoff AZD1222, wurde 1999 durch die Fusion der schwedischen Astra AB und der britischen Zeneca Group gegründet. Heute hat der Konzern seinen Hauptsitz in Cambridge, Großbritannien.
AstraZeneca zählt zu den führenden forschenden Pharmakonzernen weltweit und ist besonders aktiv in den Bereichen Onkologie, Biopharmazeutika, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Impfstoffe und seltene Erkrankungen. Mit einem Umsatz von 45,8 Milliarden US-Dollar im Jahr 2023 belegt das britische Unternehmen mit schwedischen Wurzeln den siebten Platz im globalen Pharma-Ranking.
Platz 6: Sanofi – Frankreich
Das französische Gesundheitsunternehmen Sanofi mit Hauptsitz in Paris wurde 2004 gegründet und beschäftigt weltweit rund 85.000 Mitarbeitende, davon etwa 8000 in Deutschland (Stand 2023). Mit einem Umsatz von 43,1 Milliarden Euro im Jahr 2023, umgerechnet rund 48,2 Milliarden US-Dollar, belegt Sanofi im globalen Pharma-Ranking den sechsten Platz und ist zugleich größter Pharmakonzern der EU.
Das Unternehmen betreibt inzwischen 54 Standorte weltweit. Darunter befindet sich der deutsche Standort in Frankfurt-Höchst, der auf die Produktion des Diabetesmedikaments Lantus spezialisiert ist. Hier plant Sanofi bis 2029 Investitionen in Höhe von 1,3 Milliarden Euro für den Bau eines neuen Insulin-Werks.
Platz 5: AbbVie – USA
AbbVie ist das jüngste Unternehmen dieses Rankings und zählt dennoch bereits zu den umsatzstärksten Pharmariesen der Welt. Nach der Abspaltung von Abbott Laboratories wurde AbbVie 2013 als eigenständiges BioPharma-Unternehmen gegründet.
Die US-amerikanische Firma mit Hauptsitz in North Chicago, Illinois, beschäftigt heute rund 50.000 Mitarbeitende weltweit. Laut dem aktuellen Geschäftsbericht erzielte der Arzneimittelproduzent 2023 einen Nettoumsatz von 54,3 Milliarden US-Dollar. Trotz eines Rückgangs gegenüber dem Vorjahr sichert sich AbbVie damit den fünften Platz unter den größten Pharmakonzernen der Welt.
Platz 4: Pfizer – USA
Der US-amerikanische Pharmakonzern Pfizer schafft es unter die Top-fünf der größten Pharmaunternehmen der Welt im Jahr 2024. Gleichzeitig ist er in diesem Ranking der älteste Konzern: Pfizer wurde 1849 in New York von dem deutschen Feinchemiker Karl Pfizer aus Ludwigsburg und seinem Cousin Karl Erhart gegründet, nachdem sie 1848 in die USA ausgewandert waren.
Erhebliche Bekanntheit erlangte der Arzneimittelproduzent zuletzt durch den gemeinsam mit dem deutschen BioNTech hergestellten Covid-19-Impfstoff Corminaty. Heute sind Unternehmensangaben zufolge 88.000 Menschen weltweit für das Unternehmen tätig. Pfizer verzeichnete 2023 einen Umsatz von 58,5 Milliarden US-Dollar. Zwar ist der Umsatz des Unternehmens im Vergleich zum Vorjahr damit um 42 Prozent gesunken, dennoch bleibt Pfizer einer der umsatzstärksten Pharmakonzerne der Welt.
Platz 3: Merck & Co. – USA
Der dritte Platz des Rankings geht an die 1891 gegründete Merck & Co. Außerhalb von Kanada und den USA ist das Unternehmen weltweit bekannt als Merck Sharp & Dohme (MSD). Das Healthcare-Unternehmen stellt unter anderem Arzneimittel wie Impfstoffe her und bietet biologische Therapien sowie Produkte für die Tiergesundheit an.
Mit einem Gesamtumsatz von 60,1 Milliarden US-Dollar und einem Börsenwert von 293 Milliarden US-Dollar lässt der Pharmariese die meisten Konkurrenten hinter sich. Merck & Co. arbeitet vorwiegend in den Bereichen Life Science, Healthcare und Electronic und beschäftigt rund 72.000 Mitarbeitende in 65 Ländern.
Platz 2: Roche – Schweiz
Die Erfolgsgeschichte von Roche begann vor mehr als 125 Jahren, als der damals erst 28-jährige Fritz Hoffmann-La Roche den Pharmakonzern 1896 in Basel gründete. Bereits kurz nach der Gründung expandierte Roche in Länder wie Deutschland, Italien, Russland und Japan. Heute ist der Pharmaproduzent in 60 Ländern vertreten und beschäftigt mehr als 100.000 Mitarbeitende.
Roche stellt Medikamente gegen Tuberkulose, Lungenkrebs, Virus- und Stoffwechselkrankheiten sowie Multiple Sklerose her. Mit einem Nettoumsatz von 58,7 Milliarden Schweizer Franken im Jahr 2023, umgerechnet rund 69,2 Milliarden US-Dollar, rangiert das Schweizer Pharmaunternehmen auf dem zweiten Platz im Ranking der größten Pharmakonzerne 2024.
Platz 1: Johnson & Johnson – USA
Das US-amerikanische Gesundheitsunternehmen Johnson & Johnson ist mit Abstand der größte Pharmakonzern der Welt. 2023 erwirtschaftete der Konzern einen Nettoumsatz von 85,2 Milliarden US-Dollar.
Das 1886 gegründete Unternehmen begann ursprünglich mit der Herstellung von chirurgischem Verbandsmaterial. Bedeutung erlangte es unter anderem während des Spanisch-Amerikanisches Krieges von 1898, als es medizinische Produkte lieferte, und durch seine schnellen Hilfen nach Katastrophen wie dem Erdbeben von San Francisco im Jahr 1906. Heute ist Johnson & Johnson in mehr als 60 Ländern tätigt und beschäftigt mehr als 155.000 Mitarbeitende.
Damit ist auch klar: Die Hälfte der zehn Pharmariesen des Rankings sind aus den USA. Die Pharmaindustrie der Vereinigten Staaten bildet somit den größten Arzneimittelmarkt und generiert die höchsten Umsätze weltweit.
Welcher ist der größte Pharmakonzern Deutschlands?
Bei dieser Frage denken womöglich viele an die Bayer AG, deren riesiger Industriekomplex in Leverkusen schon von der A1 aus ins Auge fällt. Doch in diesem Jahr wurde Bayer von einem anderen Unternehmen überholt: Boehringer Ingelheim, ein Familienunternehmen, ist nach Umsatz zur Nummer eins in Deutschland aufgestiegen.
Während Bayer im vergangenen Jahr einen Umsatz von etwa 18 Milliarden Euro machte, verbuchte Boehringer eigenen Angaben zufolge rund 26 Milliarden Euro Umsatz. Das 1885 gegründete Unternehmen forscht und entwickelt Produkte in den Bereichen Humanpharmazeutika, Tiergesundheit und Biopharmazeutika.
Welches ist das meistverkaufte Medikament der Welt?
Das meistverkaufte Medikament der Welt ist Keytruda, ein Krebsmedikament des US-amerikanischen Pharmakonzern Merck & Co. Es handelt sich hierbei um einen monoklonalen Antikörper, der das Immunsystem stimuliert und so die Bekämpfung von Krebszellen unterstützt. Keytruda erzielte 2023 einen Umsatz von 25 Milliarden US-Dollar.
An zweiter Stelle der umsatzstärksten Arzneimittel steht Humira, ein Präparat des US-amerikanischen Unternehmens AbbVie in Zusammenarbeit mit seinem japanischen Partner Eisai. Das Medikament dient zur Behandlung diverser Immunerkrankungen und generierte im vergangenen Jahr einen Umsatz von 14,4 Milliarden US-Dollar.
Den dritten Platz belegt aktuell der COVID-19-Impfstoff Corminaty von BioNTech/Pfizer. Der mRNA-Impfstoff schützt vor der Virus-Infektion und erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von 11,2 Milliarden US-Dollar.
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