Du willst befördert werden? Studie zeigt: So oft musst Du dafür pro Woche ins Büro kommen
Wer oft im Homeoffice arbeitet, hat bei der nächsten Beförderung schlechte Karten. Wir verraten Dir, wie Du Deine Chancen trotz Remote-Arbeit verbessern kannst.
Dein Arbeitgeber erlaubt, dass Du jeden Tag aus dem Homeoffice arbeiten darfst? Du solltest es trotzdem nicht tun. Zumindest, wenn man den Forschungsergebnissen von Nicholas Bloom glaubt. Denn der Wirtschaftswissenschaftler der Stanford University konnte im Rahmen seiner Arbeit feststellen, dass Arbeitnehmer·innen, die komplett aus dem Homeoffice heraus arbeiten, in einigen Aspekten benachteiligt werden.
Studien zeigen: Wer dauerhaft im Homeoffice arbeitet, wird seltener befördert
Bereits 2014 sammelte Bloom im Rahmen einer umfassenden Studie erste Ergebnisse, die zeigten, dass die Angestellten eines chinesischen Reiseunternehmens, die von zu Hause aus arbeiteten, seltener befördert wurden als diejenigen, die für die Arbeit ins Büro kamen. Und das obwohl sie mehr leisteten und seltener krank waren.
Erst vergangenes Jahr bestätigte eine Umfrage des Onlinedienstes Resume Builder diese Ergebnisse. Hierbei wurden Vollzeitbeschäftigte zu ihrer Beförderung befragt. Von den Arbeitnehmenden, die vollständig im Homeoffice arbeiteten, wurden lediglich 42 Prozent befördert. Bei den Arbeitskräfte, die in einem Hybrid-Modell oder Vollzeit im Büro beschäftigt waren, waren es hingegen 54 beziehungsweise 55 Prozent.
Eines der größten Probleme beim Home-Office ist, dass keine zufälligen Gespräche mehr stattfinden.Josephine Hofmann, Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO)
Josephine Hofmann vom Fraunhofer-Institut für Arbeitswirtschaft und Organisation (IAO) sieht einen der Gründe für diese ungleiche Behandlung im fehlenden Flurfunk. „Eines der größten Probleme beim Home-Office ist, dass keine zufälligen Gespräche mehr stattfinden“, sagte die Expertin, die ebenfalls zu flexiblen Arbeitsformen forscht im Interview mit der WirtschaftsWoche. Mit diesen fehlenden Gesprächen leidet auch der Kontakt zum oberen Management, was die Chancen auf eine Beförderung verschlechtert. Ganz nach dem Motto: Aus dem Auge, aus dem Sinn.
90 Prozent der in den USA befragten CEOs würden Mitarbeiter·innen für ihre Präsenz im Büro belohnen.
Ein weiterer Aspekt könnte der anhaltend schlechte Ruf des Homeoffice sein, wenn es um Produktivität, Teamdynamik und Kollegialität geht. Eine Umfrage des Beratungsunternehmens KPMG zeigt, dass 90 Prozent der in den USA befragten CEOs Mitarbeiter·innen, die Präsenz im Büro zeigen, mit besseren Aufträgen, Gehaltserhöhungen oder Beförderungen belohnen würden.
Auch die Studienergebnisse der Wirtschaftswissenschaftlerin Emma Harrington konnten bestätigen, dass Arbeitnehmer·innen, die im Büro arbeiten, wohlwollender von den Führungskräften behandelt werden. Sie erhielten mehr und konstruktiveres Feedback.
Wissenschaftlerin Josephine Hofmann fasst dieses Phänomen der Ungleichbehandlung von Präsenz- und Remote-Arbeitskräften wie folgt zusammen: „Wir sind immer noch so sozialisiert, dass wir zum Arbeiten ins Büro rennen. Im Umkehrschluss denken wir: Wer nicht im Büro ist, der arbeitet auch nicht.“ Zusammengefasst liegt es demnach vor allem in der Verantwortung der Führungskräfte,ihr Mindset zu ändern, um fair und leistungsgerecht zu befördern.
💡 Die Lösung: mindestens 3 Tage die Woche im Office
Doch was kannst Du so lange tun, bis Deiner Führungskraft das gelingt? Stanford-Wirtschaftswissenschaftler Nicholas Bloom hat die Antwort: Du solltest mindesten drei Tage in der Woche versuchen im Büro zu arbeiten. So wirst Du besser wahrgenommen, kannst Vertrauen aufbauen und wirst bei der nächsten Beförderung nicht mehr übersehen.
Wie stehst Du zu dem Thema? Hast du bereits Benachteiligung durch die Arbeit im Homeoffice erfahren?
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