Einblicke in die Arbeitswelt von morgen
Der Urlaub geht zu Ende, ab ins Büro! Weit dürften viele es nicht haben: Die Coronakrise zwingt Millionen immer noch, aus dem Home Office zu arbeiten.
Ein Forscherteam der Uni Oxford hat untersucht, was es bedeuten würde, wenn der aktuelle Ausnahmezustand zum neuen Normalfall wird. In welchen Berufen ist Telearbeit realistisch? Wie verändern sich Städte, wenn Menschen weniger pendeln? Womit müssen Immobilienkonzerne rechnen, wenn ein großer Teil der Büros nicht mehr gebraucht würde?
Die Ergebnisse füllen einen gut 100 Seiten langen Bericht, der als PDF kostenlos abrufbar ist. Einige der wichtigsten Erkenntnisse:
Geschäftsreisen könnten gegenüber 2019 um ein Viertel zurückgehen. Und jedes Prozent weniger Aufkommen bedeutet für Fluglinien zehn Prozent weniger Umsatz. Auch Hotels und Restaurants würden leiden. Die Umwelt dagegen atmet auf: Sollten 52 Prozent der US-Amerikaner künftig auch nur an einem Tag pro Woche von zu Hause aus arbeiten, würden ihre Autos 20 Millionen Tonnen CO2 weniger im Jahr ausstoßen. Bildung wird wohl zunehmend mit Technologie verschmelzen, und dieser „EdTech“-Branche sagen die Forscher ein Wachstum von 12,5% bis 2025 voraus.
Insgesamt erwarten die Forscher, dass sich Telework – trotz mancher Nachteile – auf die Wirtschaft eher positiv auswirken wird, nicht zuletzt weil viele Menschen sich ihre Arbeit gern flexibler einteilen möchten und mit mehr Begeisterung bei der Sache sind: „… Overall a happier and healthier workforce can help motivation and productivity and be a win-win for both employers and employees“, schreiben die Autoren.
Geleitet wurde die Studie von Carl Benedikt Frey, dem Direktor des „Future of Work“-Programms an der Oxford Martin School.
Tipp für alle, die mehr über die Auswirkungen von Covid-19 auf die Arbeitswelt von morgen erfahren möchten: In unserer DLD-Sync-Session setzt Carl Frey die Pandemie historisch in Perspektive und erklärt auch, warum die Weltwirtschaft so anfällig für diese Krise war. Auf DLD News gibt’s eine Zusammenfassung und das komplette Video des Webinars.