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Einfach nur zuhause bleiben

Vier Mal Edelmetall – das ist die Bilanz der Healthcare-Kampagnen beim GWA Effie 2020. Das einzige Gold darunter ging in der Kategorie „Activation“ an eine Corona-Kampagne, die – wie sich gerade zeigt – nichts von ihrer Aktualität eingebüßt hat: Mit der Kampagne „Zusammen gegen Corona“ wurden die Menschen während der ersten Corona-Welle dazu motiviert, soziale Kontakte zu reduzieren und zuhause zu bleiben. Zuhause bleiben galt in diesem Jahr aber natürlich auch beim Effie-Kongress: Dieser fand online und über mehrere Tage verteilt statt, an denen die Gold-Gewinner aus den verschiedenen Wettbewerbsbereichen und Kategorien ihre Cases präsentierten.

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>> Freuen über den goldenen Health Effie konnten sich die Agenturen Scholz & Friends Berlin und Cosmonauts & Kings sowie als Auftraggeber das Bundesgesundheitsministerium (BMG). Als Startpunkt der Kampagne kann man die Situation im Februar bezeichnen, als die Serverkapazitäten des BMG zusammenbrachen, weil die Menschen ein riesiges Informationsbedürfnis zum Thema Corona-Pandemie hatten. „Da war für uns klar, wir müssen handeln“, erinnerte sich Marc Degen, Ständiger Vertreter der Leitungsabteilung des BMG. Kern der Kampagne, auf den man sich schnell verständigte, war #WirBleibenZuhause. Daniel Völker von Scholz & Friends nannte drei Ziele der Zusammenarbeit, die es zu erreichen galt: Zunächst mal überhaupt eine Struktur zu schaffen, damit ein quasi „über Nacht“ zusammengestelltes Team schnell in der Lage ist zu kommunizieren, zweitens die 80 Millionen Menschen in Deutschland zum Mitmachen zu motivieren, und schließlich verlässliche Informationen zu liefern.

Die Geste von #WirBleibenZuhause – ein mit den eigenen Händen gebildetes Dach – sollte die einfache Botschaft auch visuell auf den Punkt bringen: Ich schütze mich selbst, aber auch alle anderen. Als erstes prominentes Testimonial habe Günter Jauch zugesagt, und bis zum Shooting bei ihm zuhause seien dann nicht mal 24 Stunden vergangen. Multiplikatoren und Influencer seien ganz entscheidend gewesen, um die unterschiedlichen Subzielgruppen überhaupt zu erreichen, betonte Juri Schnöller von Cosmonauts & Kings. So sei es gelungen, ein unglaubliches Gemeinschaftsgefühl und ein Gefühl der Solidarität zu transportieren, so dass es dann auch eine breite Akzeptanz für die Maßnahmen der Regierung gab.

Die Kampagne, gestartet in Social Media (mit einer geschätzten Reichweite von 1,2 Milliarden alleine im März), aber auch über Print, TV und OoH gespielt, löste schnell einen Schneeballeffekt aus: TV-Sender nutzen den Hashtag genauso wie Spotify, YouTube, Instagram oder die deutschen Zeitungsverleger mit ihrer Posteraktion „Wir bleiben zuhause“.

Hinzu kam eine Website als Info-Hub, welche die Fragen der Bürger aufnehmen sollte, um die Antworten dann an allen denkbaren Touchpoints auszuspielen. Gleichzeitig wurden Experten mit eigenen Formaten eingebunden. Die grundsätzliche Herausforderung bei der Information der Bürger: Neue wissenschaftliche Erkenntnisse und neue politische Regularien nicht nur auf dem Content Hub tagesaktuell zu halten, sondern sie den Menschen auch über die unterschiedlichen Kanäle zur Verfügung zu stellen.

Ganz wichtig sei aber auch weiterhin gewesen, nicht nur auf Fakten und Informationen zu setzen, sondern permanent zuzuhören, um schnell auf aktuelle Entwicklungen, aber auch Falschmeldungen reagieren zu können – und nicht zuletzt auch etwas über die Bedürfnisse der Menschen zu erfahren.

In diesem Zusammenhang gewann dann neben dem #WirBleibenZuhause ein weiterer Aspekt an Bedeutung, nämlich sich gegenseitig zu helfen, ob man nun für Ältere einkaufen ging, über das Internet miteinander verbunden gemeinsam Sport machte oder auch die Restaurants durch Take-away-Bestellungen unterstützte: #WirHaltenZusammen.

Eine Marke mit Selbstironie

Mit einer silbernen Trophäe zeichnete die Effie-Jury die Agentur Blumberry mit dem Kunden Bundesknappschaft für ihre Kampagne „Knapp-was?“ in der Kategorie „Brand Image“ aus. Im Mittelpunkt der Kampagne steht ein Markenspot für‘s Kino, der durch eine Online-Teaser-Kampagne, für die die Agentur verschiedene Kurzfilme entwickelt hat, begleitet wird. Ebenfalls von den Berlinern stammt die Microsite knapp-was.de, auf der neben den Filmen Informationen über die Knappschaft und deren Leistungsspektrum sowie Kurzporträts der im Kinospot mitwirkenden Mitarbeiter präsentiert werden ...

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Pharma Relations schreibt über Fachzeitschrift für Healthcare-Kommunikation

„Pharma Relations“, herausgegeben von der Gesundheitsforen Leipzig GmbH, ist das führende deutschsprachige Magazin für Pharma-Marketing und Healthcare-Kommunikation. Monatlich informiert „Pharma Relations“ die Top-Entscheider über Medien und Märkte, berichtet über Politik und Personalien, präsentiert Trends und Tendenzen. Kurz: Wer wissen muss oder auch wissen will, was die Branche bewegt, der liest „Pharma Relations“.

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