Endlich schlagfertig im Job: So gibst Du Kontra ohne zu beleidigen
Immer die passende Reaktion parat, um selbstbewusst, aber wertschätzend auf unfreundliche oder respektlose Kommentare zu kontern – wir verraten Dir, wie Du das üben kannst.
Kennen wir alle: Zwei Stunden nach einem intensiven Gespräch fällt uns die perfekte Antwort, Geste oder Reaktion sein. Wäre uns dieser smarte Gedanke doch bloß früher gekommen. Schlagfertigkeit und die Fähigkeit, in einer Diskussion direkt zu kontern (verbal oder nonverbal), wünschen sich viele von uns. Dabei geht es uns seltener darum, das letzte Wort zu haben oder das Gespräch zu dominieren, sondern vielmehr darum, unsere Bedürfnisse zu kommunizieren und sie durchzusetzen. Doch wenn uns gerade keine gute Reaktion einfällt, neigen wir dazu, entweder stumm, trotzig oder sogar beleidigend zu werden – und das ist natürlich ganz schön unprofessionell.
*Disclaimer: Du kannst Dir natürlich ein paar „knackige Sätze“ zurechtlegen, die in vielen Situationen passen können. Aber letztendlich kommt es bei der Schlagfertigkeit gar nicht auf die richtige Wortwahl an, sondern viel mehr auf Deine Haltung, ein selbstbewusstes Auftreten und eine authentische Reaktion. Dafür musst Du in Deinen Antworten nicht besonders schnell oder besonders klug sein, sondern vor allem bei Dir und Deinen Bedürfnissen bleiben – und Deinem Gegenüber auf Augenhöhe begegnen.
Bevor Du antwortest, höre genau hin. Manchmal sagt das Gegenüber etwas, das bei näherem Hinhören weniger angreifend ist, als es zunächst scheint. Durch aktives Zuhören signalisierst Du Respekt und Verständnis, was oft die Schärfe aus der Situation nehmen kann. So fällt es außerdem leichter, Kritik an Dir und Kritik an der Sache zu unterscheiden.
Tipp: Wiederhole die Kernaussage des Gegenübers in Deinen eigenen Worten, bevor Du reagierst. Beispiel: "Du meinst also, dass meine Herangehensweise nicht effizient genug ist?" Häufig stellt sich dabei schon heraus, dass auch Dein Gegenüber an seiner/ihrer Kommunikation arbeiten sollte.
Statt Dein Gegenüber als Reaktion direkt anzugreifen, sprich von Dir selbst. Das reduziert die Wahrscheinlichkeit, dass Dein Gegenüber in die Defensive geht, und fördert ein konstruktives Gespräch.
Tipp: Nutze die Ich-Botschaft, um Deine Gefühle und Bedürfnisse auszudrücken. Beispiel: "Ich habe das Gefühl, dass meine Arbeit nicht gewürdigt wird, wenn solche Kommentare fallen." So kannst Du Deine Emotion ansprechen und dabei trotzdem auf einer sachlichen Ebene bleiben.
Humor kann ein mächtiges Instrument sein, um Spannungen zu entschärfen und gleichzeitig Deinen Standpunkt klarzumachen. Achte jedoch darauf, dass Dein Humor nicht sarkastisch oder herablassend wirkt.
Tipp: Verwende leichten, positiven Humor. Beispiel: "Oh, ich wusste gar nicht, dass ich heute schon meinen ersten Fan habe!" So zeigst Du, dass selbst ein harscher Angriff Dich nicht aus dem Konzept bringen kann, sondern Du selbstbewusst Deinen Standpunkt vertrittst.
Eine kurze Pause vor Deiner Antwort gibt Dir Zeit, Deine Gedanken zu ordnen und auf eine Weise zu antworten, die souverän und bedacht wirkt. Gleichzeitig zeigt es, dass Du die Bemerkung ernst nimmst, was Deinem Gegenüber Respekt signalisiert.
Tipp: Atme tief ein und aus, bevor Du antwortest. Eine kurze Pause kann Wunder wirken. Sie lässt außerdem den „Schlag“ Deines Gegenübers im luftleeren Raum stehen – das nimmt ihm häufig ein Stück der Macht.
Fragen können helfen, den Kern einer Bemerkung herauszufinden und gleichzeitig den Ball zurückzuspielen, ohne angriffslustig zu wirken. Sie signalisieren Interesse und können die Diskussion auf eine sachliche Ebene lenken.
Tipp: Stelle offene Fragen, die Dein Gegenüber zum Nachdenken anregen. Beispiel: "Was genau meinst Du damit? Kannst Du das näher erklären?" So gewinnst Du außerdem Zeit, Dir eine passende Antwort zurechtzulegen.
Sprich über das Gespräch selbst. Metakommunikation hilft, das Gespräch auf eine reflektierende Ebene zu heben und Missverständnisse zu klären.
Tipp: Gehe proaktiv in den Austausch. Beispiel: "Mir fällt auf, dass wir oft aneinander vorbeireden. Wie können wir das ändern?" Damit zeigst Du Größe und gibst Dich lösungsorientiert.
Eine selbstbewusste Körpersprache unterstützt Deine Worte und signalisiert Deinem Gegenüber, dass Du nicht bereit bist, Dich einschüchtern zu lassen. Achte auf eine aufrechte Haltung, Blickkontakt und eine klare Stimme.
Tipp: Übe vor dem Spiegel, um Deine Körpersprache zu verbessern und selbstbewusster aufzutreten. Dadurch fällt es Dir leichter, auch in unangenehmen Situationen eine starke Haltung einzunehmen.
Versuche, Dich in Dein Gegenüber hineinzuversetzen und seine Perspektive zu verstehen. Empathie kann helfen, Spannungen abzubauen und zeigt, dass Du den anderen als Menschen respektierst.
Tipp: Benenne konkret die Situation des/der anderen. Beispiel: "Ich verstehe, dass Du unter Druck stehst und Deine Bedenken äußern möchtest. Lass uns gemeinsam eine Lösung finden." So fühlt sich Dein Gegenüber gesehen – und das ist manchmal schon alles, was es braucht, um einen Konflikt zu lösen.
Manchmal ist es notwendig, klar zu zeigen: Bis hierhin und nicht weiter. Mach Deinem Gegenüber freundlich, aber bestimmt, klar, dass bestimmte Kommentare oder Verhaltensweisen nicht akzeptabel sind.
Tipp: Sprich aus, wie respektlos eine Kritik oder eine Reaktion war und verdeutliche, dass Du so nicht mit Dir reden lässt. Beispiel: "Ich finde diesen Kommentar unpassend/sexistisch/beleidigend und möchte nicht, dass wir auf diesem Niveau miteinander kommunizieren.“
Welchen dieser Tipps kannst Du direkt in Deinem Berufsalltag anwenden? Verrate es uns in den Kommentaren!
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