Navigation überspringen
article cover
Als Quereinsteigerin zur Fashionikone, Foto: © Mirjam Kluka

Glücksgefühle statt Ziele setzen – damit wurde Leyla Piedayesh zur Fashionikone

Lala Berlin ist eines der erfolgreichsten deutschen Modelabels. Gründerin Leyla Piedayesh (52) hat weder Mode, noch Design studiert. Das Erfolgsrezept der Quereinsteigerin kann deshalb jeder nachmachen (theoretisch).

„Lala Berlin“ ist eines der angesagtesten deutschen Fashionlabel, die farbenfrohen Kreationen werden von Stars und Promis getragen. Der Aufstieg der Marke in den vergangenen 18 Jahren wirkt geradlinig, als hätte die Gründerin Leyla Piedayesh ihr Leben lang nichts anderes gewollt. Dabei fand die 52-jährige erst auf beruflichen Umwegen zu ihrer Erfolgsgeschichte.

Piedayesh, die als 9-jähriges Mädchen mit ihren Eltern aus Teheran nach Deutschland floh, war kein ambitioniertes Wunderkind, das von Beginn an in die Modewelt strebte. Leyla studierte Betriebswirtschaft und arbeitete zunächst als Producerin bei MTV. Nach sieben Jahren TV-Welt stellte sie fest, dass diese Karriere nichts für sie war. Job- und planlos ließ sie sich treiben, um herauszufinden, was ihr Leben künftig ausmachen sollte. Als sie auf einem Trödelmarkt zufällig ein paar Pulswärmer fand, begann sie, für ihre Freunde solche kleinen Teile zu stricken. Die Begeisterung war bei den Beschenkten so groß, dass Leyla ihre Kreationen in Geschäften anbot. Damit begann der Siegeszug von der Hobby-Strickerin zu einer Fashion-Ikone. Die Produkte ihres Labels „Lala Berlin“ werden inzwischen in über 250 Boutiquen weltweit vertrieben, der geschätzte Umsatz liegt zwischen fünf und zehn Millionen Euro.

Wie ist es der Autodidaktin gelungen, den steinigen Weg in dieser hart umkämpften Branche zu meistern? Leyla Piedayesh benennt zwei Erfolgskriterien für ihre außergewöhnliche Karriere. 📑

1. Finde deine Leidenschaft

„Sich seiner selbst bewusst zu sein ist der erste Schritt. Dazu gehört auch, sich von vielen Vorstellungen zu befreien. Den idealen, perfekten Weg zum Erfolg gibt es nicht. Viel wichtiger ist es, Dinge aus einer Leidenschaft heraus zu tun. Denn dann entstehen Glücksgefühle, die mich persönlich stärker antreiben als beispielsweise klar gesteckte Zieldefinitionen.“

Wer seine berufliche Leidenschaft bislang noch nicht gefunden hat, findet Orientierung in der japanischen Ikigai-Methode und sollte sich folgende vier Fragen beantworten:

  1. Was liebst Du, was tust Du gern?

  2. Was kannst Du gut?

  3. Womit verdienst Du Dein Geld?

  4. Was braucht die Welt von Dir?

Die Kombinationen der Antworten weisen den Weg: Die Überschneidung zwischen dem, was Du liebst und dem, was Du gut kannst, ist Deine Passion. Im Idealfall ist das, was Du gut kannst und womit du Dein Geld verdienst Deine Profession. Deine Berufung sollte sein, was die Welt von Dir braucht und womit Du Dein Geld verdienst. Deine Mission ist, was Du liebst und was die Welt von Dir braucht.

2. Traue dich, ins kalte Wasser zu springen

„Wir neigen häufig dazu, Dinge zu stark zu überdenken. Hätte ich mir von Anfang an zu große Ziele gesetzt, zu viel gewollt, dann hätte ich angefangen, an mir zu zweifeln und zu hinterfragen: ‘Wer hat was wieso erreicht? Wieso habe ich das noch nicht erreicht? Kann ich das überhaupt? Eigentlich bin ich doch gar nicht gut genug. Dann gebe ich doch lieber gleich auf.' Ich habe einfach gemacht. Ich bin einfach ins kalte Wasser gesprungen und habe angefangen, zu schwimmen.

Für viele Menschen ist so ein Sprung ins kalte Wasser einfacher gesagt als getan. Dr. Laura Stoiber, Klinische und Gesundheitspsychologin, rät, den „Veränderungsmuskel“ zu trainieren, um die eigene Angst vor einem Neuanfang zu überwinden. Mit diesen Tipps lässt sich der Weg dorthin erleichtern:

  • Lerne Deine Sehnsüchte und Wünsche zu definieren.

  • Hinterfrage Deine Ängste: sind sie realistisch oder reines Katastrophendenken?

  • Trainiere Veränderungen jeden Tag im kleinen Rahmen. Das stärkt die Veränderungskompetenz und das Selbstbewusstsein.

  • Zu jeder Veränderung gehört eine Trennung, die man akzeptieren muss.

„Durch jede gemeisterte Veränderung lernen wir, besser mit Veränderungen umzugehen, wodurch sie als weniger bedrohlich wahrgenommen werden. Im besten Falle eignet man sich im Laufe des Lebens eine gewisse Routine im Umgang mit Veränderungen an.“ 📑

Weitere Lektüre zum Thema:

XING Insiderin Heike Henkel: Verschaffen Sie sich Lust an der Leistung

Die ehemalige Hochspringerin mit Weltmeister- und Olympiatitel ist seit 12 Jahren Mental-Coach und verrät, wie man sich auf dem Weg zur Veränderung immer wieder von neuem anspornt: „Hat man einmal die Komfortzone verlassen, erlebt man, wie sich Motivation und Energie ihre Wege bahnen. Was nützt mir ein ‚immer weiter so‘, wenn ich gelangweilt, unmotiviert und genervt hinterherhinke und den Anschluss verpasse. Verschaffen Sie sich mehr Lust an der Leistung, indem Sie Ihre Haltung zu Veränderungen ändern, sich öffnen für Innovationen und bereit sind, auch mal Fehler zu machen. Wenn Sie Neues schaffen und erfolgreich sein möchten, dann übernehmen Sie Verantwortung für sich und andere.“ 📑

Welche Erfahrungen hast Du gemacht? Hast Du Deine berufliche Leidenschaft schon gefunden? Schreibe uns Deine Erfahrungen in die Kommentare.

Kommentare

Job & Karriere schreibt über Das Wichtigste zu den Themen Arbeit, Karriere & Kollegen

Täglich das Wichtigste zum Thema Job & Karriere. Folge dieser Seite und erhalte die wichtigsten Nachrichten zu Job- und Karriere-Themen in Deinem Stream. So sparst Du Dir die eigene Recherche und wirst stets kompakt an einer Stelle mit den wichtigsten Nachrichten versorgt. Du kannst Dir die Artikel zum späteren Lesen merken oder Deinen Kollegen per E-Mail oder XING Nachricht empfehlen. Die Auswahl der Online-Nachrichten wird auf Basis ihrer Popularität automatisch vorgenommen. XING ist für den Inhalt nicht verantwortlich und trifft mit dem Versand keine Bewertung oder Unterstützung für ggf. enthaltene Produkte, politische Parteien oder Firmen.

Artikelsammlung ansehen