Im Vorstellungsgespräch nicht nur überzeugen, sondern begeistern
Die perfekte Bewerbung hat Dir nun den Weg in die nächste Phase des Bewerbungsprozesses geebnet: Das Vorstellungsgespräch wiegt für viele Arbeitgeber am schwersten, wenn es um ihre Entscheidung geht. Auch hier ist eine sorgfältige Vorbereitung daher das A und O, um nicht nur zu überzeugen, sondern auf ganzer Linie zu begeistern und dadurch aus der Masse herauszustechen.
Das Wichtigste in Kürze
Zwar kannst Du nicht vorhersehen, wie das Vorstellungsgespräch ablaufen wird, trotzdem ist eine gute Vorbereitung wichtig und möglich.
Dafür startest Du mit einer allgemeinen Recherche, um mit Deinem Wissen zu punkten und die richtigen Bewerberfragen zu entwickeln.
Zudem kannst Du Dir bereits Antworten auf die häufigsten Fragen wie jene nach Deinen Stärken und Schwächen zurechtlegen.
Neben der inhaltlichen Vorbereitung ist es wichtig, dass Du die richtige Kleidung auswählst und auf Deine Körpersprache achtest.
Ebenso kannst Du Dich auf mögliche fiese Fragen vorbereiten, um diese souverän zu meistern.
Dich nicht aus der Ruhe bringen zu lassen, ist zuletzt auch im Assessment-Center der Schlüssel zum Erfolg. Mit Authentizität, Selbstreflexion und etwas Vorbereitung wirst Du dieses dann meistern – und eine Jobzusage ergattern.
Natürlich kannst Du niemals mit Sicherheit vorhersagen, wie ein Bewerbungsgespräch ablaufen wird. Zu unterschiedlich sind die Fragen und Aufgaben, mit denen Du je nach Unternehmen und Vakanz konfrontiert wirst. Trotzdem kannst und solltest Du Dich aktiv vorbereiten, um zumindest für jene Situationen gut gerüstet zu sein, die mit hoher Wahrscheinlichkeit eintreten werden. Das gilt beispielsweise für fiese Fragen oder spezielle Aufgaben im Assessment-Center. Denn eine gute Vorbereitung mindert Deine Nervosität, wodurch Du diese Herausforderung selbstbewusster meisterst – und damit auch erfolgreicher.
Allgemeine Vorbereitung auf das Bewerbungsgespräch
Unabhängig davon, wann oder in welcher Form ein Vorstellungsgespräch stattfindet, gibt es Möglichkeiten, um Dich vorzubereiten. Eine grundlegende Recherche über die Branche, das Unternehmen und Deinen potenziellen neuen Job ist dafür ein hervorragender Ausgangspunkt. Mit solchen Informationen kannst Du im Bewerbungsgespräch punkten, indem Du Interesse sowie Motivation beweist. Zumindest wichtige Daten wie das Gründungsjahr oder die Ziele des Unternehmens, die Entwicklung der Branche in den vergangenen Jahren oder die neuesten Gesetze in Deinem Tätigkeitsbereich solltest Du also kennen, um nur einige von vielen Beispielen zu nennen. Je mehr Du weißt, desto besser, lautet hierbei die Devise. Was Du ebenfalls vorbereiten kannst, sind die Bewerberfragen. Diese kannst Du im Vorstellungsgespräch stellen, sobald Du dazu aufgefordert wirst. Überleg also,
welche Fragen Deinerseits noch offen sind,
ob diese einen guten Eindruck hinterlassen,
inwiefern sie Dir wertvolle Informationen bringen und
zugleich Deiner Selbstpräsentation dienen.
Mit diesen Tipps kannst Du Motivation, Interesse, Eigeninitiative oder Ideenreichtum beweisen – und auch diese Liste ist noch lange nicht zu Ende. Zuletzt gibt es typische Fragen, die Dir in fast jedem Bewerbungsgespräch gestellt werden. Auf diese kannst Du Dir schon vorab die Antworten zurechtlegen. Welche Stärken und Schwächen Du hast, ist dafür ein typisches Beispiel, oder wo Du Dich in fünf Jahren siehst. Am besten erstellst Du also einen voraussichtlichen Gesprächsleitfaden und übst das Vorstellungsgespräch mit einer weiteren Person. Das erlaubt Dir, im tatsächlichen Bewerbungsgespräch souveräner aufzutreten.
Einen positiven ersten Eindruck hinterlassen
Der erste Eindruck bleibt, sagt man. Deshalb musst Du beim Vorstellungsgespräch nicht nur inhaltlich, sondern auch optisch überzeugen. Die richtige Kleidung und eine selbstbewusste Körpersprache sind dafür die beste Grundlage. Du solltest Dir frühzeitig vor dem Bewerbungsgespräch darüber Gedanken machen, welche Kleidung Du wählst und wie Du die Haare oder das Make-up tragen wirst. Wichtig ist, dass Du Dich wohlfühlst und das Outfit Deine Persönlichkeit widerspiegelt. Gleichzeitig muss es zum Unternehmen passen. Das bedeutet, dass Du Dich für ein Vorstellungsgespräch bei einem konservativen Arbeitgeber eher klassisch kleidest, bei einer kreativen Werbeagentur hingegen gerne auffälliger und individueller. Falls Du Dir unsicher bist, hilft oftmals ein Blick auf die Webseite des Unternehmens – nämlich wie die Leute auf den Bildern gekleidet sind. Zudem gilt stets das Motto: Lieber zu schick als zu leger.
Der zweite wichtige Punkt, die Körpersprache, erfordert ebenfalls etwas Vorbereitung. Am besten analysierst Du im ersten Schritt Deine eigene Körpersprache, beispielsweise über den Spiegel oder Videoaufzeichnungen. Im zweiten Schritt kannst Du diese – bei Bedarf – positiv verändern. Eine aufrechte Körperhaltung, offene Arme, direkter Augenkontakt und ein strahlendes Lächeln sind stets ein guter Anfang, um einen optimalen ersten Eindruck zu hinterlassen. Ziel ist, sowohl Selbstbewusstsein als auch Sympathie auszustrahlen. Dann stellst Du die Weichen für eine Zusage.
Achtung: Gute Antworten auf fiese Fragen
Manchmal gleicht ein Bewerbungsgespräch einem netten Kennenlerngespräch, wie Du es auch im Privatleben führen würdest. In anderen Fällen kann daraus ein unangenehmes Verhör werden. Einige Personaler stellen mit Absicht fiese Fragen, um Dich aus der Reserve zu locken und Dein Verhalten in Stresssituationen zu testen. Es ist daher im Vorfeld sinnvoll, solche fiesen Fragen zu recherchieren und Dir mögliche Antworten zurechtzulegen. Dann lässt Du Dich im Fall der Fälle nicht aus der Ruhe bringen und kannst selbst fiese Fragen souverän meistern. Hier einige Beispiele, wie diese aussehen können:
Welcher ist Ihr größter Fehler?
Halten Sie sich immer an Regeln?
Wie wichtig ist Ihnen Geld?
Was hat Sie an Ihrem früheren Job gestört?
Erzählen Sie uns ein Geheimnis.
Was denken Sie über mich?
Was wird am häufigsten bei Ihnen kritisiert?
Auf diese oder ähnliche Weise versuchen die Recruiter unter Umständen, Dich zu verunsichern. Auch unerlaubte Fragen werden manchmal gestellt. Diese betreffen beispielsweise:
Deine Religion,
Deine familiäre Situation,
Deinen Gesundheitszustand oder
Deine politische Einstellung.
Du solltest daher aus dem Effeff wissen, welche Fragen Du beantworten musst und welche nicht. Bei unerlaubten Fragen darfst Du sogar lügen, um Dich vor einer Benachteiligung zu schützen. Bei erlaubten, aber fiesen Fragen ist dies nicht der Fall, ansonsten droht Dir eventuell die Kündigung, falls die Notlüge später auffliegt. Dann hast Du zwei Möglichkeiten: Entweder antwortest Du schlagfertig oder Du leitest geschickt zur nächsten Frage über. Solche Situationen vorab zu üben, beispielsweise mit Familienmitgliedern oder Freunden, ist in jedem Fall hilfreich – dann lässt Du Dich durch solche Fragen nicht mehr nervös machen. Und eines hilft fast immer: Mit Humor kontern.
So meisterst Du das Assessment-Center
Zuletzt ist das Assessment-Center, kurz AC, ein wichtiges Thema, denn bei vielen Unternehmen musst Du neben dem Vorstellungsgespräch noch weitere Aufgaben meistern. Auch auf ein Assessment-Center kannst Du Dich gezielt vorbereiten. Dort werden schließlich immer wieder dieselben Aufgaben gestellt. Meistens beinhaltet ein AC:
eine Selbstpräsentation,
die Postkorbübung,
ein Rollenspiel,
eine Gruppendiskussion
und eine Fallstudie.
Der genaue Ablauf und die Aufgaben können jedoch im Einzelfall variieren. Wenn Du Dich aber auf diese klassischen Programmpunkte vorbereitest, stehen Deine Chancen bereits gut, einen möglichst positiven Eindruck zu hinterlassen. Schlussendlich ist sowieso nicht die „richtige Lösung“ der jeweiligen Aufgaben wichtig, sondern vielmehr Deine Herangehensweise. Wie denkst Du? Wie arbeitest Du im Team? Wie gehst Du mit Fehlern um? Wie verhältst Du Dich unter Stress? Auf solche Faktoren achten die Personaler im Assessment-Center vordergründig. Dadurch prüfen sie, ob Du als Persönlichkeit ins Unternehmen passt. Dich gänzlich zu verstellen, macht daher nur wenig Sinn. Du solltest Dich aber von Deiner besten Seite präsentieren und daher kann es durchaus sinnvoll sein, vor dem AC in die Selbstreflexion zu gehen und Dich zu fragen, wo Deine eventuellen Schwächen liegen. So kannst Du noch an diesen arbeiten und im Assessment-Center umso mehr überzeugen.
Das Vorstellungsgespräch oder Assessment-Center ist die Schlüsselaufgabe, wenn es um Deine Jobsuche geht. Je intensiver Du diese vorbereitest, desto besser stehen Deine Jobchancen. Dabei geht es nicht darum, Dich zu verstellen – schließlich suchst Du einen Job, in dem Du authentisch sein kannst. Ziel ist aber, Dich als Persönlichkeit ins beste Licht zu rücken und aus der Masse herauszustechen. Wenn Du das schaffst, erhältst Du vermutlich schon bald die Zusage und kannst den Jobwechsel konkret vorbereiten.
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