Navigation überspringen
article cover
Getty Images

Job-Interview: Was Du antworten solltest, wenn Personaler Dich nach Deinem aktuellen Gehalt fragen

Ein Jobwechsel soll in der Regel eine finanzielle Verbesserung darstellen – oder zumindest keine Verschlechterung. Also hast Du vermutlich im Anschreiben oder auf Nachfrage eine Gehaltsvorstellung genannt, die über Deinem gewohnten Verdienst liegt. Aber was, wenn nun der Personaler nach Deinem bisherigen Gehalt fragt?

Eine Frage, die übrigens in vielen Vorstellungsgesprächen oder Gehaltsverhandlungen früher oder später gestellt wird. Es ist daher sinnvoll, Dir im Voraus darüber klar zu werden, was Du in einem solchen Fall antworten möchtest. Denn eines will vorab gesagt sein: Über Deinen bisherigen Verdienst zu lügen, ist die denkbar schlechteste Idee.

Antworten – ja oder nein?

Reden ist Silber, Schweigen ist Gold, besagt ein bekanntes Sprichwort. Während Du also nicht lügen solltest, ist das Schweigen durchaus erlaubt. Denn der Personaler hat kein Recht darauf, Deinen bisherigen Verdienst zu erfahren. Vor allem, wenn Du bislang mit Deinem Gehalt unzufrieden warst und Dich unterbezahlt fühlst, kann es sinnvoll sein, Dich in Schweigen zu hüllen. Denn sobald Du einen Wert nennst, kann der Personaler daraus zahlreiche Rückschlüsse ziehen – und nicht immer sind diese gewünscht. Vor allem, wenn Du bislang unterbezahlt warst, kann er zum Beispiel schlussfolgern, Du seist Deinem bisherigen Arbeitgeber nicht mehr „wert“ gewesen und daher sei Deine Arbeitsleistung nicht allzu gut. Oder er schließt daraus, dass Du ein geringes Selbstbewusstsein hast und Deine Lorbeeren nicht einforderst. Diese sind nur zwei Beispiele von vielen, doch sie machen deutlich, dass gerade ein (zu) niedriges Gehalt einen negativen Eindruck hinterlassen und Dich in eine schlechte Ausgangspositionen für die Gehaltsverhandlungen rücken kann. Das bedeutet trotzdem nicht, dass Du überhaupt nicht antworten solltest.

Wichtig ist, Deine Antwort richtig zu formulieren

Dein Gegenüber tatsächlich anzuschweigen, wenn es Dich nach Deinem bisherigen Gehalt gefragt hat, ist natürlich wenig professionell. Stattdessen gilt es, Dir eine Antwort zurechtzulegen, mit der Du Dich geschickt aus der Affäre ziehst. Am besten ist es, den Ball zurückzuwerfen und mit einer Gegenfrage zu antworten. Diese kann zum Beispiel lauten: „Wie bereits erwähnt, richte ich meinen Blick eher in die Zukunft und suche nach einem fair bezahlten Job ab X Euro pro Jahr – trifft das auf die offene Stelle zu?“. Das strahlt Selbstbewusstsein aus und macht dem Personaler zugleich deutlich, dass Du über Dein bisheriges Gehalt schweigen möchtest. Dann gilt es aber auch, standhaft zu bleiben, selbst bei mehrmaligen Rückfragen. Du kannst Dich natürlich stattdessen schlichtweg auf Dein Recht berufen, über Dein Gehalt keine Auskunft zu geben. Hauptsache, Du greifst nicht zur Notlüge, selbst wenn Du Dich zunehmend unter Druck gesetzt fühlst. Wieso?

Warum das Lügen keine gute Idee ist

Ganz einfach: Solltest Du den Job ergattern, ist das Risiko hoch, dass Dein neuer Arbeitgeber eben doch noch von Deinem bisherigen Gehalt erfährt – oder zumindest eine grobe Tendenz. Schließlich erhält er bei Deinem Eintritt vielfältige Informationen, beispielsweise über Deine Versicherungen. Da hier gewisse Einkommensgrenzen gelten, können Lügen schnell auffliegen. Ebenso, wenn es um Fragen der Steuerklasse oder andere feine Details geht. Und falls tatsächlich eine solche Lüge auffliegt, so gilt sie als arglistige Täuschung und kann Dich bis zu zehn Jahre später noch den Job kosten, denn daraufhin darf der Arbeitgeber den geschlossenen Arbeitsvertrag anfechten.

Wann es sinnvoll ist, Dein bisheriges Gehalt zu nennen

Es gibt aber auch einen Fall, in dem Du gerne offen mit Deinem bisherigen Gehalt umgehen darfst: Wenn Du damit zufrieden oder sogar „überbezahlt“ warst und Du diesen Verdienst nicht unbedingt steigern, sondern nur beibehalten möchtest. Schließlich stellt er somit eine perfekte Grundlage für Deine Gehaltsverhandlung dar. Dass Du Dich finanziell nicht verschlechtern möchtest, ist nämlich auch dem Personaler bewusst und gerne kannst Du das noch einmal betonen. Wie Du schlussendlich auf die Frage nach Deinem bisherigen Verdienst antworten solltest, musst Du daher stets im Einzelfall entscheiden. Hauptsache, Du machst Dir darüber im Voraus Gedanken – denn ziemlich sicher ist, dass diese Frage kommen wird.

Kommentare

NWX – New Work News schreibt über Alles zur Zukunft der Arbeit

Alles zur Zukunft der Arbeit: Auf dieser News-Seite finden alle New Work-Interessierten multimedialen Content rund um das Thema. Neben Experten-Interviews, Debatten, Studien, Tipps und Best Practices, erwarten die Leser auch Video- und Podcastformate. Und natürlich ein Überblick unserer gesamten New Work Events, die mehrmals im Jahr im gesamten deutschsprachigen Raum stattfinden. Weitere spannende Inhalte zum Thema New Work finden Sie auf: nwx.new-work.se

Artikelsammlung ansehen