Kritik annehmen wie ein Champion: 6 Tipps, wie Du selbstbewusst und professionell auf Feedback reagierst

Kritik anzunehmen ist mindestens genauso schwierig, wie sie richtig zu formulieren. Und noch schwieriger, wenn das Gegenüber sich keine Mühe gibt, konstruktiv zu klingen und die Kritik persönlich wirkt. Doch es gibt ein paar Tipps, wie es Dir gelingen kann, in Feedback-Situationen die Ruhe zu bewahren und professionell zu bleiben.

1. Nimm es nicht persönlich

Versuch Dein Selbstwertgefühl nicht von dem Feedback zu Deiner Arbeit abhängig zu machen. Du bist NICHT deine Arbeit. Anders ausgedrückt: Du bist MEHR als Deine Arbeit. Halte Dir immer vor Augen: In Feedback-Situationen wirst nicht Du als Person kritisiert, sondern lediglich eine Leistung von Dir, die Du aus Sicht Deines Vorgesetzten noch nicht ganz zu seiner Zufriedenheit erfüllt hast. Und das Gute ist: Daran kannst Du etwas ändern!

2. Reagiere mit Dankbarkeit

Je nach Situation und Inhalt der Kritik kann das eine ziemliche Herausforderung sein. Dich dafür zu bedanken, dass Deine Führungskraft – oder gegebenenfalls auch Mitarbeiter·in oder Kolleg·in – sich Gedanken gemacht und die Zeit genommen hat, das Feedback vorzubereiten und an Dich zu richten, kann Dir jedoch helfen, eine objektive Distanz zu der Situation zu gewinnen und lässt Dich gleichzeitig sehr professionell wirken.

Vergiss auch nicht, dass es Dein Gegenüber eventuell viel Überwindung gekostet hat, sich mit ihren oder seinen Gedanken an Dich zu wenden und die Situation für ihn oder sie ebenfalls unangenehm sein kann.

✅ "Danke, dass Sie mich darauf aufmerksam gemacht haben."

✅ "Ich weiß es zu schätzen, dass Sie offen mit mir darüber sprechen."

3. Frage nach Verbesserungsvorschlägen

Wenn jemand Deine Arbeit kritisiert hat, hat er oder sie bestenfalls auch eine Idee, wie Du es besser hättest machen können. Indem Du explizit erfragst, was Du aus Sicht Deines Gegenübers verbessern kannst, schaffst Du eine konstruktive Gesprächsatmosphäre, die sich nicht mehr als nötig auf das Negative sondern auf eine positive Vision konzentriert. Außerdem zeigst Du mit diesem Verhalten wahre Größe und beweist, dass es Dir wirklich ein Anliegen ist, die Kritik zu verstehen und etwas daraus mitzunehmen.

✅ "Wie kann ich es nächstes Mal besser machen?"

✅ "Könnten Sie mir erklären, welcher Teil meiner Arbeit Ihre Erwartungen nicht erfüllt hat?"

4. Bitte um Konkretisierung

Damit Feedbackgespräche ihren Zweck nicht verfehlen, ist es essentiell, dass sich beide Seiten richtig verstehen. Es gibt zwei Wege, um Missverständnisse zu vermeiden:

1. Das Feedback wiederholen und nachfragen, ob man alles richtig verstanden hat. Dadurch signalisierst Du zudem, dass Du für das Gespräch offen bist und wirklich nachvollziehen willst, was Dein Gegenüber zu sagen hat.

2. Wenn Dir noch etwas unklar ist, kannst Du auch direkt um Konkretisierung zu bitten, beispielsweise indem Du nach Beispielen fragst.

Der Schlüssel ist hierbei Dein Mindest: Versuch die Situation als eine Möglichkeit zum Wachstum zu sehen und frag Dich, was dein Gegenüber zu dieser Meinung bewogen hat.

✅ "Das ist eine interessante Beobachtung. Könnten Sie das noch etwas ausführen?"

✅ "Haben Sie ein konkretes Beispiel?"

5. Frage proaktiv nach weiterem Feedback

Zum Ende des Gesprächs hast Du noch einmal Gelegenheit, wahre mentale Stärke zu zeigen. Und zwar indem Du nach weiterem Feedback fragst. Das solltest Du allerdings erst dann tun, wenn Du das Gefühl hast, dass Du die bereits genannten Punkte verstanden hast und so weit alles geklärt ist. Im Zweifel wird Dein Gegenüber keine weiteren Punkte ansprechen, Du signalisierst damit aber Offenheit und strahlst Professionalität aus.

✅ "Haben Sie noch weiteres Feedback für mich, wie ich meine Leistung verbessern kann?"

6. Zeige, dass Du das Feedback auch wirklich umsetzt

Wenn Du mit dem Feedback einverstanden bist, kannst Du das signalisieren, indem Du erklärst, welche konkreten Maßnahmen Du ergreifen willst, um Deine Arbeit zu verbessern. Auch im Anschluss an das Gespräch solltest Du Dir idealerweise messbare Ziele setzen und Deinen Fortschritt festhalten. So kannst Du nach einer Zeit zeigen, wie sich Deine Arbeitsleistung verbessert hat.

👐🏼 Achte auf Deine Körpersprache

Deine Körpersprache sollte widerspiegeln, dass Du offen für das Gespräch und Deinem Gegenüber zugewandt bist.

1. Halte Augenkontakt.

2. Nicke ab und zu, um zu zeigen, dass Du das Gesagte zur Kenntnis genommen hast.

3. Nehme eine offene Körperhaltung ein (Arme und Beine nicht gekreuzt, dem Gesprächspartner direkt zugewandt).

👂🏼 Höre aktiv zu

Aktives Zuhören ist in jeder Gesprächssituation im Arbeitskontext essenziell. Besonders aber in Feedback-Gesprächen. Signalisiere also mit Nicken, zustimmenden Geräuschen oder indem Du Teile wiederholst, dass Du aktiv an dem Gespräch teilnimmst. Das gibt auch Dir selber das Gefühl, dass Du die Kritik nicht nur passiv hinnehmen musst, sondern die Gesprächsführung aktiv mitgestalten kannst.

🌬️ Durchatmen nicht vergessen

Feedback zu erhalten kann den Körper stressen und in einen Ausnahmezustand versetzen. Der Puls und die Atmung wird schneller, eventuell bricht kalter Schweiß aus. Diese Reaktionen sind ganz normal, wenn man sich in die Enge getrieben fühlt. Vergiss also nicht zwischendrin tief durchzuatmen und halte Dir vor, dass Du im Notfall die Situation jederzeit verlassen kannst. Es ist nur ein Feedback, es gibt keinen Grund zur Panik.

Aber was ist, wenn Du grundsätzlich anderer Meinung bist, als Dein Gegenüber?

Dann kommt es darauf an, von wem das Feedback kommt. Aber versuch es doch mal damit:

✅ "Danke, dass Du Deine Ideen und Gedanken mit mir geteilt hast. Ich nehm das mit und schaue, ob das für mich funktioniert."

Viel Erfolg! Du schaffst das!

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