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Lücken im Lebenslauf - ein Ausschlusskriterium?

Manchmal herrscht im Lebenslauf gähnende Leere, zumindest für einige Monate. Solche Lücken stechen den Personaler·innen sofort ins Auge. Doch sie müssen nicht zum Ausschlusskriterium werden…

Es kann verschiedene Gründe geben, weshalb Du eine oder mehrere Lücken im Lebenslauf hast. Vielleicht handelte es sich um eine Auszeit nach Deinem Schulabschluss, vielleicht um eine Phase der Arbeitslosigkeit, vielleicht um eine längere Krankheit. Die Möglichkeiten sind beinahe endlos, doch sie alle haben dasselbe Ergebnis: Einen Zeitraum, den Du im Lebenslauf nicht füllen kannst und wodurch sich eine Lücke ergibt. Als Lücke im Lebenslauf werden daher Zeiten der Nichtbeschäftigung bezeichnet, die länger als zwei Monate andauerten. Es handelt sich also um Zeiten, in denen Du weder in einer Anstellung noch in einer Aus- oder Weiterbildung warst – in denen Du augenscheinlich nichts getan hast.

Lücken im Lebenslauf fallen auf

Wenn bei Dir eine solche Lücke im Lebenslauf klafft, lautet die gute Nachricht: Mit diesem Problem bist Du nicht alleine. In der modernen Arbeitswelt gehört die geradlinige Karriere immer mehr der Vergangenheit an. Regelmäßige Jobwechsel, eine berufliche Umorientierung oder auch so manche Lücke sind daher keine Seltenheit mehr im Lebenslauf. Trotzdem fallen solche Lücken den Personaler·innen auf und bieten ihnen Spielraum für Spekulationen. Es gibt also zwar keinen Grund, um Dich für eine Lücke im Lebenslauf zu schämen, jedoch solltest Du diese auch nicht ohne Erklärung lassen. Ansonsten kann sie durchaus zum Ausschlusskriterium werden, weil die Recruiter·innen falsche Schlüsse ziehen.

Lückenfüller statt Leere?

Prinzipiell hast Du also zwei Möglichkeiten, um richtig mit einer solchen Lücke im Lebenslauf umzugehen: Entweder Du versuchst sie zu füllen oder zu erklären. Tatsächlich ist es die bessere Option, die Lücke zu füllen und dadurch zu kaschieren. Es gibt jedoch ein Problem an der Sache: Lügen darfst Du dabei nicht, ansonsten droht Dir die Kündigung, falls diese Lüge im Nachhinein auffliegt. Überleg daher, ob Du die Lücke ehrlich füllen kannst. Manchmal hast Du in solchen Zeiträumen schließlich etwas gemacht, das Du in der Bewerbung als Lückenfüller nutzen kannst. Vielleicht

  • warst Du in Elternzeit.

  • hattest Du einen Nebenjob.

  • hast Du eine Reise oder einen Auslandsaufenthalt unternommen.

  • hattest Du ein Studium oder eine Ausbildung begonnen.

  • musstest Du eine·n Angehörige·n pflegen.

  • hast Du eine Weiterbildung, ein Seminar o. Ä. belegt.

Eine Lücke im Lebenslauf muss also nicht zwingend eine ungewollte Arbeitslosigkeit oder längere Krankheit bedeuten. Wenn Du den Personaler·innen eine andere, glaubwürdige sowie ehrliche Erklärung lieferst, ist eine solche Lücke im Regelfall kein Ausschlusskriterium. Im Gegenteil: Lückenfüller wie ein Auslandsaufenthalt können die Bewerbung sogar aufwerten. Überleg daher, was Du in diesem Zeitraum gemacht hast – selbst wenn es nur „nebenbei“ war – und ob dadurch die Lücke kaschiert werden kann. Auf die genauere Nachfrage im Vorstellungsgespräch musst Du Dich trotzdem gefasst machen und auch dann sind Ehrlichkeit sowie Glaubwürdigkeit wichtig.

Lücken erklären: So geht’s

Authentizität ist also essentiell, wenn es um Lücken im Lebenslauf geht. Zu viel Ehrlichkeit kann aber zur Stolperfalle werden. Schließlich gibt es Fälle, in denen die Lücke beispielsweise durch eine erfolglose Jobsuche, durch eine arbeitgeber·innenseitige Kündigung, durch eine Krankheit oder schlichtweg durch Faulheit entstanden ist. Wenn Du solche Lücken nicht kaschieren kannst, musst Du sie spätestens im Vorstellungsgespräch erklären – garantiert. Dann gilt es einen Mittelweg zu finden, um nicht zu ehrlich zu sein, aber die Personaler·innen auch nicht vor den Kopf zu stoßen. Am besten ist es, die Erklärung so kurz wie möglich zu halten. Du bist schließlich nicht verpflichtet, detaillierte Informationen wie Deine Krankheitsdiagnose oder den Namen der pflegebedürftigen Person preiszugeben. Stattdessen gilt es, eine authentische sowie selbstbewusste Antwort zu geben und anschließend auf ein anderes Thema überzuleiten, das Deine Stärken hervorhebt. Hier zwei Beispiele:

  1. Ich habe diesen Zeitraum genutzt, um mir darüber klar zu werden, was ich beruflich machen möchte. Nun kenne ich meine Ziele und habe mich deshalb auf diese Stelle beworben, da die Tätigkeit und die Perspektiven optimal zu mir passen.

  2. In diesem Zeitraum musste ich aus gesundheitlichen Gründen eine Pause einlegen. Nun bin ich aber vollständig genesen und freue mich darauf, mich endlich wieder beruflich zu verwirklichen.

Natürlich gilt es, die Antwort auf die individuelle Situation maßzuschneidern. Wichtig ist jedoch, dass Du Dich auf diese Frage vorbereitest, denn sie wird garantiert kommen. Wenn Du sie dann souverän beantwortest, stehen Deine Chancen auf den Job trotzdem gut.

Welche weiteren Erfahrungen oder Tipps hast Du zu Lücken im Lebenslauf? Teil diese gerne in den Kommentaren mit uns. Vielen Dank!

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