„Mit Herz und Verstand“
Auf vier Jahrzehnte Healthcare-Kommunikation kann die PR-Agentur medical relations in diesem Jahr zurückblicken. Erfolgreiche vier Jahrzehnte kann man wohl sagen, denn im PR-Agenturenranking Gesundheit/Medizin/Pharma des „PR Journal“ findet sich die Langenfelder Agentur in den letzten Jahren immer unter den Top 15 wieder. Die Erfolgsfaktoren sind im Prinzip immer noch die gleichen wie bei Gründung der Agentur durch Dietmar Müller: Hohe medizinische und wissenschaftliche Kompetenz, fundierte Branchenkenntnisse und ein differenziertes Beratungs-Know-how.
>> Herr Müller, was war für Sie der Anlass, 1981 mit medical relations eine auf den Gesundheitsmarkt spezialisierte PR-Agentur zu gründen?
Dietmar Müller: Ich war damals als PR-Manager auf Industrieseite tätig, und der Anstoß zur Gründung bestand darin, dass es bei den damals am Markt agierenden Agenturen einen spürbaren Mangel an Spezialisten für die Healthcare-Branche gab.
Sie wollten also im Grunde eine Lücke füllen?
Dietmar Müller: Die Healthcare-Branche ist eine sehr besondere, sowohl die Rahmenbedingungen betreffend als auch bezüglich der zum Teil sehr sensiblen Themen, die kommuniziert werden müssen. Bei den Agenturen gab es damals aber kaum Ansprechpartner, die über fundiertes wissenschaftliches Fachwissen verfügten oder sich zumindest mit medizinischen Themen auskannten. Mein Ziel war es, genau das zu ändern. Wenn ich auf die erfolgreiche Geschichte von medical relations – übrigens die erste auf Healthcare spezialisierte PR-Agentur auf dem deutschen Markt – zurückblicke und die heutige Agenturlandschaft betrachte, kann man wohl feststellen, dass es diesen Bedarf tatsächlich gab.
Worauf führen Sie es zurück, dass medical relations über einen so langen Zeitraum Erfolg im Markt hat?
Dietmar Müller: Ein wesentlicher Erfolgsfaktor ist natürlich immer das Team. Wir haben von Anfang an auf Interdisziplinarität gesetzt, das Team besteht aus Natur- und Geisteswissenschaftlern. Gleichzeitig haben wir ein breites Kundenportfolio. Unser Fokus liegt zwar auf Rx- und OTC-Arzneimitteln, wir haben aber auch immer schon für Medizintechnik, Kliniken und Versicherungen gearbeitet. Und wir sind dem Anspruch, für unsere Kunden innovative und kreative Projekte und Kampagnen umzusetzen, treu geblieben.
Märkte, Medien und Kommunikationstools haben sich seit 1981 zwar rasant verändert. Das Ziel, unseren Kunden beständig inhaltlich hoch qualitative, aufmerksamkeitsstarke und vor allem wirkungsvolle Lösungen für die Gesundheitskommunikation anzubieten, haben wir dennoch bis heute stringent verfolgt. Von besonderer Bedeutung für die erfolgreiche Agenturgeschichte ist für mich, dass wir es nie gescheut haben, uns neuen Herausforderungen zu stellen. Gerade in Zeiten einer sich pausenlos wandelnden Kommunikationslandschaft ist es wichtig, am Puls der Zeit zu bleiben.
Herr Ehrnstorfer, Sie sind im Jahr 2008 zu medical relations gestoßen, seit 2009 zeichnen Sie als Geschäftsführer für das operative Geschäft verantwortlich. Wenn Sie den Zeitraum Ihrer Tätigkeit überblicken, was waren die wichtigsten Veränderungen oder vielleicht auch Herausforderungen in dieser Zeit?
Oliver Ehrnstorfer: Bevor ich Ihre Frage beantworte, möchte ich zunächst noch kurz betonen, dass es wirklich ein großer Erfolg ist, sich so lange erfolgreich im Markt zu behaupten. Über was für einen Zeitraum wir tatsächlich sprechen, ist mir nochmal so richtig bewusst geworden, als wir uns im Team anlässlich des Jubiläums Kampagnen aus der 80er Jahren angesehen haben. Die meisten unserer Mitarbeiter*innen sind frühestens Mitte der 80er Jahre geboren, haben also selbst keine Erinnerungen an diese Zeit. Für die waren diese Kampagnen total museal und auch ein bisschen seltsam – schrille Farben und Leute in komischen Klamotten. (lacht).
Aber zurück zu Ihrer Frage: Was sich in meiner Zeit bei medical relations massiv verändert hat, ist natürlich der Durchbruch der digitalen und Online-Kanäle, die auch die Art und Weise, wie man – insbesondere mit Laien – kommuniziert, stark beeinflusst haben, jedenfalls was die jüngeren Generationen betrifft. Wenn man beispielsweise Awareness für eine dermatologische Erkrankung schaffen will, die alle Altersgruppen betrifft, dann ...
weiterlesen