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© unsplash / wildlittlethingsphoto

Motivationsmassnahmen im Job: Sinnvoll oder sinnlos?

Was nützen "Töggeli-Chäschten" und Feierabendbier, wenn die fehlende Motivation viel tiefliegendere Gründe hat? Statt hipper aber sinnloser Massnahmen, verdienen Mitarbeitende echte Wertschätzung von ihren Arbeitgebern.

Auf der Suche nach dem Sinn

Nach aussen hin werden Feel-good-Aktivitäten wie Büro-Yoga und Teamausflüge als Kirsche auf der Torte verkauft. Wenn die Arbeitsbedingungen im Unternehmen top sind und das wohlverdiente Feierabendbier noch oben drauf kommt, sind sie das ja auch. Schwierig wird es, wenn solche Motivationsmassnahmen als Ersatz für regelmässige Überstunden oder problematisches Vorgesetztenverhalten herhalten müssen. Ist die Stimmung durch hohen Druck und wenig Wertschätzung im Keller, macht die kostenlose Pizza am Freitag langfristig bestimmt keinen Angestellten glücklicher.

Ein weiterer Aspekt, der oftmals noch dazu kommt, ist der fehlende Sinn in der ausgeübten Tätigkeit. Haben Mitarbeitende keine Antwort auf die Frage, wozu sie mit dem Feierabendbier in der Hand noch E-Mails checken, läuft etwas gewaltig schief. Ein Job nur um Brötchen zu verdienen und dafür das Privatleben zurückstellen? Das kommt für viele Beschäftigte auf Dauer nicht infrage. Aufstiegschancen und hohe Bezahlungen reichen längst nicht mehr aus, um Arbeitnehmer langfristig an ein Unternehmen zu binden. Denn wir streben nach Berufen, die uns auch mental erfüllen und glücklich machen – kurz gesagt nach Sinn im Job. Das zeigt die XING-Lohnstudie, eine Online-Erhebung für die über 17.000 aktive XING Mitglieder aus Deutschland, mehr als 2.500 Nutzer aus Österreich und der Schweiz zu den Themen Work-Life-Balance und Motivation im Zusammenhang mit Gehalt befragt wurden.

Die Erklärung hierfür scheint simpel: Es ist nicht mehr selbstverständlich, die eigene Freiheit nur für Geld aufzuopfern. Die eigene Gesundheit ruinieren und kein Sozialleben mehr haben – damit am Ende eine höhere Zahl im Bericht steht? Das erschliesst sich vielen Beschäftigten auf Dauer nicht.

Unternehmenskultur ist das A und O

Was Arbeitnehmer tatsächlich motiviert? Zeitnahe und bedeutsame Anerkennung durch den Arbeitgeber – und das nicht in Form von Bonuszahlungen oder fadenscheinigen Motivationsmassnahmen. Zu dieser Erkenntnis kommt eine Befragung von 1.500 Angestellten aus den USA, Grossbritannien und Australien. Laut der Studie würden Unternehmen rund 46 Milliarden Dollar für Belohnungen und Anerkennung ausgeben, zufriedener macht das die Mitarbeitenden aber trotzdem nicht. Denn drei Viertel der befragten US-Angestellten gaben an, dass ihre Motivation grösser wäre, wenn Vorgesetzte schlicht und einfach ihre Arbeit schätzen und sich dafür bedanken würden.

Doch wieso setzen Unternehmen lieber auf Afterwork-Drinks als zielgerichtete Masnahmen für bessere Arbeitsbedingungen und gute Führung? Das Problem liegt, wie so oft in der Unternehmenskultur. Wenn Mitarbeitende und ihre Sorgen nicht gehört oder gesehen werden, leiden verständlicherweise Zufriedenheit und Motivation. An dieser Stelle wären transparente Strukturen gefragt, die sichtbar machen, was gerade nicht so gut läuft. Und dieses Feedback müsste dann vor allem von Arbeitgebern ernstgenommen werden. Aber klar, Büro-Yoga verkauft sich nach aussen hin besser, als Coaching-Seminare für Führungskräfte oder Feedbacktools für Mitarbeiter. Dass sich zielgerichtete Massnahmen langfristig aber nicht nur für die Angestellten und Vorgesetzten, sondern für das gesamte Unternehmen lohnen, ist bei manchen Arbeitgebern wohl leider noch nicht angekommen.

Der Inhalt dieses Textes stammt von unserem Kooperationspartner Kununu.

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